06.11.2009
Seit rund fünf Monaten ist Beat Wernli Präsident der Swiss Handball League (SHL). In den vergangenen Wochen sah er sich in seinem Amt vermehrt mit negativen Schlagzeilen über Finanzprobleme von NLA-Vereinen konfrontiert. In einem kurzen Interview nimmt er zu den aktuellen Fällen Stellung und fordert, den Sport in den Mittelpunkt zu rücken.
Seit rund fünf Monaten ist Beat Wernli Präsident der Swiss Handball League (SHL). In den vergangenen Wochen sah er sich in seinem Amt vermehrt mit negativen Schlagzeilen über Finanzprobleme von NLA-Vereinen konfrontiert. In einem kurzen Interview nimmt er zu den aktuellen Fällen Stellung und fordert, den Sport in den Mittelpunkt zu rücken.
Beat Wernli, seit rund fünf Monaten präsidieren Sie die Swiss Handball League (SHL). Wie fällt ihr erstes Zwischenfazit aus?
Beat Wernli: Mein erstes Fazit ist positiv. Die Herausforderungen wie zum Beispiel die Vermarktung der Liga, aber auch die Neuorganisation der SHL, sind sehr spannend und machen mir grossen Spass. Dazu trägt die gute Zusammenarbeit mit den Präsidenten der Vereine und auch innerhalb des Handballverbandes bei.
In den vergangenen Wochen haben sich die negativen Schlagzeilen über finanzielle Probleme von Vereinen gehäuft. Wie steht es um den Schweizer Handball und die SHL?
Beat Wernli: Zuerst einmal müssen wir festhalten, dass es sich in Zürich, Basel und St. Gallen um drei verschiedene Fälle handelt, die nichts miteinander zu tun haben. Meine Kontakte mit den Vereinsverantwortlichen zeigen mir, dass diese eine klare Übersicht über die jeweiligen Verhältnisse gewonnen haben und erfolgreich daran sind, die Altlasten, um die es sich zum grössten Teil handelt, abzubauen. Ich erachte die momentane Häufung eher als Zufall, und nicht als ein strukturelles Problem.
Wie reagiert die SHL auf die Nachrichten aus Zürich, Basel und St. Gallen?
Beat Wernli: Wir sind natürlich nicht erfreut und stehen in engem Informationsaustausch mit den Vereinen. Wir dürfen aber trotz allem nicht vergessen, dass der grösste Teil der Vereine seit Jahren hervorragende Arbeit leistet. Und das Beispiel St. Otmar zeigt, wie viel der Handball nach wie vor bewegen kann. Innert wenigen Monaten wurden dort 800‘000 Franken zusammengebracht, um den drohenden Konkurs abzuwenden. Das ist ein starkes Zeichen, dass der Verein und das Umfeld mehr als intakt sind.
Handball steht in einem allgemeinen Kampf um mediale Aufmerksamkeit. Schlagzeilen machten zuletzt aber vor allem negative Nachrichten. Wie kann das verändert werden?
Beat Wernli: Wir wollen den Sport wieder in den Mittelpunkt rücken. Handball ist und bleibt ein attraktiver, faszinierender Sport, den wir hierzulande auf hohem Niveau anbieten können. Wir haben in der Schweiz die achtbeste Liga in Europa und sind auch in den internationalen Wettbewerben erfolgreich. Wir müssen daher einfach konsequent unseren Weg – unter anderem mit dem Schweizer Sportfernsehen – weitergehen und auch bewusst machen, welche Vorteile wir den Massensportarten wie Fussball oder Eishockey gegenüber haben.
Zum Beispiel?
Beat Wernli: Im Handball gibt es keinen Hooliganismus. Man kann den Sport mit der ganzen Familie geniessen, ohne sich um irgendwelche Begleiterscheinungen Gedanken machen zu müssen. Ein Handball-Spiel ist immer ein überschaubarer und dynamischer Event, man ist nahe am Geschehen, und jeder Zuschauer in der Halle ist ein gerngesehener Gast. Dass der Handball lebt, zeigt auch die Zuschauer-Statistik: In dieser Saison haben wir erstmals seit mehreren Jahren wieder mehr Fans in den Hallen.
La Fédération Suisse de Handball (FSH) est la fédération nationale et le centre de compétence du sport de handball en Suisse.
Elle est membre de Swiss Olympic, de la Fédération internationale (IHF) et européenne (EHF) de handball.
Fédération Suisse de Handball
,
Tannwaldstr. 2, 4600
Olten
Tel +41 31 370 70 00
-
shv-fsh@handball.ch