EM-Quali-Hauptprobe: DIE SCHWEIZ BESIEGT ÖSTERREICH

06.06.2009

Das Schweizer Nationalteam hat das Testspiel gegen Österreich in extremis mit 29:27 gewonnen. Das Team von Trainer Goran Perkovac zeigte nach der Pause während 20 Minuten eine schwache Vorstellung und lag entsprechend deutlich zurück. Doch dank dem überragenden Torhüter Aurel Bringolf und einem Effort der ganzen Mannschaft schafften die Schweizer noch die Wende.

Das Schweizer Nationalteam hat das Testspiel gegen Österreich in extremis mit 29:27 gewonnen. Das Team von Trainer Goran Perkovac zeigte nach der Pause während 20 Minuten eine schwache Vorstellung und lag entsprechend deutlich zurück. Doch dank dem überragenden Torhüter Aurel Bringolf und einem Effort der ganzen Mannschaft schafften die Schweizer noch die Wende.

20 Minuten stark, 10 Minuten durchzogen, 20 Minuten schwach und zum Schluss 10 Minuten überragend: Das Schweizer Testspiel gegen Österreich lässt sich in vier Phasen unterteilen. Das Team von Trainer Goran Perkovac war in Feldkirch vor 700 Zuschauern gut gestartet und erspielte sich schon früh eine Vier-Tore-Führung (9:5). Die Schweizer beeindruckten durch ihre Effizienz: Aus den ersten acht Angriffen resultierten acht Tore. Vor allem David Graubner zeigte im Rückraum eine starke Leistung. Und weil mit fortlaufender Spieldauer auch die 6-0-Deckung immer besser funktionierte, fanden die Österreicher lange kein probates Mittel gegen die Schweizer Spielweise. Erst als Goran Perkovac die erste Garnitur vom Feld nahm verlor sein Team etwas den Faden: Vor allem im Angriff blieben die Schweizer nun wiederholt in der österreichischen Verteidigung hängen. «Die vielen Wechsel brachten Unsicherheit in unser Spiel», sagte Perkovac. Das Heimteam profitierte davon und kam in den fünf Minuten vor der Pause wieder heran.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit folgte dann bei den Schweizern unerwartet ein totaler Einbruch. Die SHV-Auswahl beging viele Fehler, verlor die Durchschlagskraft und kam in der Verteidigung, die Perkovac wie angekündigt auf 3-2-1 umgestellt hatte, immer einen Schritt zu spät. Österreich nahm die Einladung an, erzielte in den ersten sechs Minuten nach der Pause fünf Tore und zog gleich auf 20:16 davon. Die Schweizer ihrerseits mussten mehr als sieben Minuten auf den ersten Treffer warten. Und spätestens als Damir Djukic nach 39 Minuten für Österreich auf 22:17 erhöhte, sah es für die Mannschaft von Goran Perkovac gar nicht mehr gut aus. Immerhin fanden die Schweizer danach wieder etwas besser in die Partie und gestalteten das Geschehen ausgeglichen. Die nun souverän agierenden Österreicher liefen unter der Regie des zehnfachen Torschützen Roland Schlinger aber kaum mehr Gefahr, ihren Vorsprung einzubüssen. So führte das Heimteam auch nach 51 Minuten noch scheinbar sicher mit 27:23.

Was folgte war eine Geschichte, die nur der Sport schreiben kann. Als die Schweizer auf 24:27 verkürzt hatten, bezog Österreichs Trainer Dagur Sigurdsson seine Auszeit. Goran Perkovac nützte die Gelegenheit und schickte Torhüter Aurel Bringolf aufs Feld. Nach den beiden zuvor eher glücklos agierenden Pascal Stauber und Antoine Ebinger war er bereits der dritte eingesetzte Goalie der SHV-Auswahl. Und die Rochade zahlte sich aus: Bringolf fand sofort ins Spiel, gab der Schweizer Deckung die Sicherheit zurück und ermöglichte mit seinen Paraden Konterchancen. Innert drei Minuten machten die Schweizer so den Rückstand wett. Vor allem Manuel Liniger, der in den letzten acht Minuten fünfmal erfolgreich war, ermöglichte die nicht mehr für möglich gehaltene Wende. Die Schweizer glichen wieder aus und zogen sogleich davon. Die Österreicher hingegen verloren ihre Souveränität, begingen technische Fehler oder scheiterten am Schweizer Goalie – denn Bringolf liess keinen Gegentreffer mehr zu. Er verliess das Feld am Ende mit einer makellosen Bilanz: Sieben Schüsse, sieben Paraden.

Goran Perkovac war am Ende «mit zwei Dritteln des Spiels zufrieden.» Er habe die erhofften Erkenntnisse gewonnen, sagte der Schweizer Trainer. «Wir haben gesehen, dass wir mit einer aggressiven Deckung jedem Gegner Paroli bieten können. Wir haben aber auch gesehen, dass wir, wenn wir wie heute nach der Pause viele Fehler begehen, gegen jeden Gegner verlieren können.» Beeindruckend war auch die Moral der Schweizer, die sich trotz des Rückstands nie aufgaben. «Ich habe meiner Mannschaft nach dem Spiel in der Garderobe für die Schlussphase gratuliert. Die tolle Wende war nach einer solchen Partie nicht selbstverständlich», sagte Goran Perkovac.


Telegramm (Testspiel):

Österreich – Schweiz 27:29 (15:16)
Sporthalle Reichenfeld, Feldkirch -- 700 Zuschauer (ausverkauft) -- Sr. Fleisch/Rieber (De).
Torfolge: 1:0, 2:1, 3:2, 3:4, 4:4, 4:6, 5:6, 5:9 (14.), 6:9, 6:10, 8:10, 8:11, 9:12, 10:13, 12:13, 12:14, 14:14 (28.), 14:16, 15:16; 20:16 (36.), 20:17, 22:17, 23:18, 24:19, 24:21, 25:21, 25:23, 27:23 (51.), 27:29.
Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen Österreich; 4-mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Österreich: Marinovic/Filzwieser (22. bis 30.); Fölser (2), Djukic (6), Weber, Wöss (1), Mayer (2), Knauth, Günther (1), Jochum (4), Tyrner, Friede (1), Schlinger (10), Vizvary.
Schweiz: Stauber/Ebinger (ab 31.)/Bringolf (ab 53.); Steiger, Kurth (2), Liniger (10/5), Schmid (8/3), Hess, Graubner (6), Fellmann, Stalder, Oltmanns (1), Bucher, Hüsser (2), Engeler.
Bemerkungen: Schweiz ohne Ursic (nicht eingesetzt). -- Jochum schiesst Penalty über das Tor (23./10:13). -- Time-outs: Österreich: 14./5:9, 53./27:24. Schweiz: 24./11:13, 45./24:20.

Source: Marco Ellenberger

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