Alen Milosevic: "Ich muss mich nicht verstecken"

14.06.2010

Der Kreisläufer Alen Milosevic zeigte am Sonntag im WM-Barrage-Hinspiel in seinem erst siebten Länderspiel eine starke Leistung und war mit drei Toren in der zweiten Halbzeit massgeblich an der Schweizer Aufholjagd beteiligt. Im Interview spricht der 20-jährige über den Teamgeist, den Respekt vor dem Gegner und über die Ambiance in der Halle in Dänemark.

Der Kreisläufer Alen Milosevic zeigte am Sonntag im WM-Barrage-Hinspiel in seinem erst siebten Länderspiel eine starke Leistung und war mit drei Toren in der zweiten Halbzeit massgeblich an der Schweizer Aufholjagd beteiligt. Im Interview spricht der 20-jährige über den Teamgeist, den Respekt vor dem Gegner und über die Ambiance in der Halle in Dänemark.

Alen, warum musste man sich in Kopenhagen bis zur Schlussphase gedulden, ehe sich der Knopf in der Schweizer Nationalmannschaft löste?
Alen Milosevic: Vielleicht hat sich der Knopf gerade deshalb gelöst, weil wir so weit zurück lagen und nichts mehr zu verlieren hatten. Im Nachhinein hätte die Niederlage sogar noch ein oder zwei Tore knapper ausfallen können. Es war wirklich eindrücklich, wie unser Team nach dem deutlichen Rückstand noch einmal zurückgekommen ist. Unser Ziel muss es aber sein, zukünftig auch schon beim Stand von 0:0 so aufzutreten wie am Sonntag in der Schlussphase.

Wie hat sich die Ambiance mit 4500 Zuschauern auf dich ausgewirkt?
Alen Milosevic: Es war ein Riesenerlebnis, vor so vielen Zuschauern zu spielen. Es motiviert mich immer zusätzlich, auch wenn die Fans ja eigentlich gegen uns sind. Wir können es in unserem Kopf einfach drehen und uns vorstellen, dass die vielen Zuschauer hinter uns stehen. Ganz allgemein wäre es aber schön, auch in der Schweiz einmal eine solche Atmosphäre zu erleben.

Was ist das für ein Gefühl, wenn man sich am Kreis zwischen den dänischen Abwehrhünen durchkämpfen muss?
Alen Milosevic: Na ja, sie sind vielleicht etwas grösser. Aber da muss ich mich auch nicht verstecken. Es kann sogar ein Vorteil sein, wenn man nicht zu gross, und dafür schnell und wendig ist. Man darf sich aber sowieso nicht ablenken lassen, wer da links und rechts von einem steht.

Dänemark scheint auf dem Papier mit seinen Weltklasse-Spielern ein übermächtiger Gegner zu sein. Wie viel Respekt ist nötig?
Alen Milosevic: Goran sagte uns vor dem Spiel ganz klar, dass wir keinen Respekt haben dürfen und frei aufspielen müssen. Egal, wer auf der anderen Seite steht, es sind auch nur Menschen. Und unsere Chance ist wesentlich grösser, wenn wir ohne Respekt frech auftreten.

Wie erlebst du Goran Perkovac als Trainer?
Alen Milosevic: Er ist sehr emotional, impulsiv. Ein riesiger Motivator. Er weiss, wovon er spricht und er kennt die kleinen Dinge, die den Unterschied zwischen einem guten und einem sehr guten Trainer ausmachen. Er hat Handball einfach im Blut.

Ihr seid mit dem Nationalteam jetzt seit mehr als drei Wochen zusammen. Gibt es noch keinen Lagerkoller?
Alen Milosevic: (lacht) Nein, überhaupt nicht. Wir haben immer wieder Pausen gehabt, in denen wir ein, zwei Tage verschnaufen konnten. Das finde ich sehr wichtig.

In der Schlussphase des Hinspiels habt ihr vor allem als Team überzeugt. Wie steht es um den Teamgeist innerhalb der Nationalmannschaft?
Alen Milosevic: Der ist ausgezeichnet. Wir waren jetzt wirklich lange zusammen, haben gut gearbeitet, aber auch immer wieder spannende Ausflüge unternommen. Das schweisst zusammen. Man fühlt richtiggehend, wie stark die Einheit geworden ist. Jeder motiviert den anderen.

Woran werdet ihr nun in der letzten Woche vor dem Rückspiel noch arbeiten?
Alen Milosevic: Es gibt ein paar Punkte, mit denen wir nicht zufrieden waren. Wir müssen unsere Deckung noch verbessern und weitere taktische Varianten einstudieren. Ganz allgemein müssen wir uns aber bewusst sein, dass wir gegen Dänemark nur über Einsatz und Kampf erfolgreich sein können.

Warum schafft die Schweizer Nationalmannschaft am Sonntag in St. Gallen noch die Wende?
Alen Milosevic: Weil wir den Sieg mehr wollen, und die Dänen das Gefühl haben, dass sie schon durch sind. Aber wir kommen noch einmal zurück.

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Direkter Link zum Vorverkauf für das Rückspiel am Sonntag in St. Gallen: Hier klicken
 

Source: Marco Ellenberger

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