30.05.2010
Der finale Triumph im EHF-Cup blieb den Kadetten Schaffhausen verwehrt. Sie besiegten den TBV Lemgo zwar mit 30:28, der Erfolg genügte nach dem 18:24 im Hinspiel aber nicht zum grossen europäischen Coup. Vor 1500 Anhängern in der ausverkauften Schweizersbildhalle demonstrierte der Schweizer Meister aber ein weiteres Mal seine europäische Spitzenklasse.
Der finale Triumph im EHF-Cup blieb den Kadetten Schaffhausen verwehrt. Sie besiegten den TBV Lemgo zwar mit 30:28, der Erfolg genügte nach dem 18:24 im Hinspiel aber nicht zum grossen europäischen Coup. Vor 1500 Anhängern in der ausverkauften Schweizersbildhalle demonstrierte der Schweizer Meister aber ein weiteres Mal seine europäische Spitzenklasse.
Am Ende drehten beide Finalisten eine Ehrenrunde. Lemgo zelebrierte mit Champagnerduschen den dritten Erfolg im Europacup seit 1996 und Schaffhausen liess sich für die beste Saison der Vereinsgeschichte feiern. Grenzenlos war die Enttäuschung der Gastgeber nicht. Sie anerkannten die Qualität des Gegners, der nach einem temporären Fünf-Tore-Rückstand in der zweiten Hälfte aufdrehte.
Petr Hrachovec trat nach dem vermutlich bittersten Sieg seiner jungen Trainer-Karriere ziemlich gefasst auf. Er wusste auch, dass "wir den Final nicht hier in Schaffhausen verloren haben, sondern im Spiel in Lemgo". Wenige Minuten nach der Schlusssirene weilte er gedanklich bereits in der nahen Zukunft: "Der entgangene Titel wird uns zusätzlich anspornen." Der dritte Heimsieg in Serie gegen einen prominenten Vertreter aus der Bundesliga, der mit fünf Weltmeistern angetreten war, ist ein eindrückliches Dokument für die Performance der Schaffhauser. Hrachovec lobte die "Verlierer" mit gutem Grund für eine "Super-Saison".
Lemgo liess kein zweites Comeback zu
Während 34 Minuten beherrschten die Kadetten den Favoriten. In der Defensive lebten sie vom Kampf und den Paraden von Björgvin Gustavsson. Offensiv skorten Regisseur Peter Kukucka und Aleksandar Stojanovic zuverlässig. Beim Stand von 17:12 leistete sich der Schweizer Titelhalter indes eine erste und entscheidende Baisse. Kukucka scheiterte zweimal in Folge, der junge Este Mat Patrail, auf diesem Level noch zu wenig druckresistent, vergab zwei Chancen, und Manuel Liniger scheiterte mit einem Penalty an seinem künftigen Teamkollegen Martin Galia. Der Vorteil schwand in jenen ungenügenden Minuten sofort auf ein Mindestmass.
Ein "Comeback" liess Lemgo in der Folge nicht mehr zu. Anders als Flensburg taktierten die Ost-Westfalen in der Schlussphase nicht fahrlässig, sondern ergriffen jede Gelegenheit zum Durchbruch resolut. Und einer war nach der Pause ohnehin nicht mehr zu stoppen: Topskorer Michael Kraus markierte zehn Treffer. Der Weltmeister führte sein Team fast solo zur Trophäe. "Trotzdem war es ein hartes Stück Arbeit. Wir waren 60 Minuten lang gefordert. Die Chronologie des Spiels sagt alles", fasste Lemgos Coach Volker Mudrow den intensiven Nachmittag zusammen. Leicht sei ihnen nichts gefallen. Und vor der zweiten Hälfte habe er seine Spieler energisch aufgefordert, "jetzt Herz zu zeigen".
"Wir wussten ja, was in Schaffhausen auf uns zukommen kann", erklärte der TBV-Trainer Mudrow seine klaren Worte. Noch am Spieltag habe er seiner Equipe überdies die letzten 20 magistralen Minuten des Halbfinal-Rückspiels der Kadetten gegen Flensburg-Handewitt gezeigt. Mit seiner TV-Vorführung erzielte Mudrow den gewünschten Effekt: Lemgo leistete sich keine Spur Überheblichkeit.
Gutes europäisches Rating
Mit fünf Heimsiegen gegen durchwegs starke Vertreter aus den Ligen von Russland, Kroatien und Deutschland haben sich die Kadetten in der europäischen Szene Respekt verschafft. Das war in den Statements der Champions zu spüren und gleichsam auch den knapp unterlegenen Schaffhausern bewusst. "Im europäischen Klub-Rating sind wir auf Platz 6. Das kommt nicht von ungefähr. Unsere internationale Akzeptanz ist hoch", betonte Schaffhausens Team- Manager Peter Leutwyler. Die (allzu) kritischen Kommentatoren aus dem Inland würden den Schweizer Klub-Handball wohl nicht mehr belächeln, vermutete Leutwyler.
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