EM 2010: Frankreich schafft historisches Triple

31.01.2010

Frankreich hat an der EM in Österreich Handball-Geschichte geschrieben. Dank des 25:21-Final- sieges gegen Kroatien vor 11000 Zuschauern in Wien ist die "Equipe tricolore" als erste Mannschaft gleichzeitig Olympiasieger, Welt- und Europameister. Die Bronzemedaille sicherte sich Island.

Frankreich hat an der EM in Österreich Handball-Geschichte geschrieben. Dank des 25:21-Final- sieges gegen Kroatien vor 11000 Zuschauern in Wien ist die "Equipe tricolore" als erste Mannschaft gleichzeitig Olympiasieger, Welt- und Europameister. Die Bronzemedaille sicherte sich Island.

"Unsere Stärke ist, dass wir sehr viel Potenzial haben und uns im Verlaufe eines Turniers steigern können, während andere Teams müder werden", hatte der französische Trainer Claude Onesta nach dem überzeugenden 36:28-Halbfinalsieg gegen Island erklärt. Diese Aussage bestätigte sich im Final. Denn wie in der Runde der besten vier drehten die Franzosen in der zweiten Hälfte auf -- zur Pause hatte es 12:12 gestanden. Von der 32. bis zur 38. Minute machten sie aus einem 12:13 ein 17:13. Und nachdem sich die Kroaten wieder auf 18:19 (48.) herangekämpft hatten, setzten sie sich während einer zweiminütigen Überzahl auf 22:18 (51.) ab. Damit war die Partie vorentschieden.

Wie bereits im WM-Final 2009, als sich Frankreich mit 24:19 gegen Kroatien durchgesetzt hatte, bildete die Defensive um den als weltbesten Verteidiger geltenden Didier Dinart die Basis zum Titel. Fanden die Osteuropäer doch einmal eine Lücke, hexte Mal für Mal der französische Torhüter Thierry Omeyer. Der Welthandballer von 2008 erreichte mit zwölf Paraden, wobei er drei Penaltys hielt, eine Abwehrquote von 38 Prozent. "Das ist für die Ewigkeit. Das habe ich noch gar nicht richtig realisiert", sagte Omeyer.

Vorne konnten sich die Franzosen auf Nikola Karabatic verlassen. Der im serbischen Nis geborene Aufbauer, der mit seiner enormen Wucht derzeit wohl der beste Handballer der Welt ist, war mit sechs Toren der beste Werfer seines Teams. Unter anderem brachte er die "Equipe tricolore" nach dem 9:12 (28.) mit zwei Treffern wieder auf 11:12 (29.) heran. In der zweiten Halbzeit hätten sie die Kroaten überrannt, so Karabatic, der im Halbfinal gar neunmal reüssiert und keinen einzigen Fehlschuss verzeichnet hatte. Sie seien mit jedem Spiel besser geworden.

Die Kroaten mussten sich zwar zum vierten Mal seit 2005 an internationalen Meisterschaften mit Silber begnügen, dennoch dürften sie nach der ersten Enttäuschung mehr als zufrieden sein. Kulttrainer Lino Cervar hatte sein Team im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2012 verjüngt und beispielsweise den gestandenen Petar Metlicic zu Hause gelassen. Wegen seiner Spielerauswahl musste er einige Kritik über sich ergehen lassen. Selbst der Schweizer Nationaltrainer Goran Perkovac hatte Zweifel an der Stärke des Teams. Doch Cervar ("sind auf dem richtigen Weg") hat alles richtig gemacht, denn mehr als der 2. Platz war angesichts der individuellen Stärke der Franzosen nicht möglich. Man könne sich gegen sie keinen Fehler erlauben, sagte Cervar. Sie hätten die Führung in der ersten Hälfte zu leicht aus der Hand gegeben. Den Halbfinal gegen Polen hatten die Kroaten 24:21 für sich entschieden.

Der Olympia-Zweite Island sicherte sich erstmals eine EM-Medaille. Das Team von Gudmundur Gudmundsson gewann im Spiel um Rang 3 gegen Polen 29:26. Nachdem die Isländer zur Pause komfortabel 18:10 geführt hatten, wurde es nochmals spannend. In der 55. Minute lagen sie nur noch 26:25 vorne. Im isländischen Kader stand mit Torhüter Björgvin Gustavsson auch ein "Schweizer". Der Keeper der Kadetten Schaffhausen spielte ein starkes Turnier; in der Partie um Bronze wehrte er 8 von 25 Schüssen ab.


Kroatien – Frankreich 21:25 (12:12)
Stadthalle, Wien -- 11 000 Zuschauer (ausverkauft) -- SR Methe/Methe (De).
Torfolge: 1:0, 2:2, 4:2, 6:4, 6:6, 7:7, 9:7, 10:9, 12:9, 12:12; 13:12, 13:17 (38.), 14:18, 16:18, 16:19, 18:19 (48.), 18:22 (51.), 20:23, 20:25, 21:25.
Strafen: je 3mal 2 Minuten.
Kroatien: Alilovic/Carapina; Balic (4), Duvnjak (3), Lackovic, Zrnic (7/6), Kopljar (1), Vori (2), Gojun, Vukovic (2), Mataija, Buntic, Valcic, Strlek (2), Cupic, Musa.
Frankreich: Omeyer/Karaboué (60.); Fernandez (2), Dinart, Guillaume Gille (1), Narcisse (3), Joli (1/1), Karabatic (6), Abalo (4), Sorhaindo (3), Guigou (3), Bosquet (2), Ostertag.
 
Polen – Island 26:29 (10:18)
Stadthalle, Wien -- 9000 Zuschauer -- SR Lazaar/Reveret (Fr)
Torfolge:  1:0, 1:4, 2:4, 2:6, 3:6, 3:8, 5:9, 5:11, 6:11, 6:13, 8:13, 8:16, 10:18; 12:20, 18:20 (42.), 18:23 (48.), 19:24, 21:24, 21:25, 23:25, 23:26, 25:26 (56.), 25:28, 26:29.
Strafen: 8mal 2 Minuten gegen Polen, 4mal 2 Minuten gegen Island.
Polen: Szmal/Wyszomirski; Jaszka (2), Krzysztof Lijewski (3), Kuchczynksi (2), Jachlewski (3), Bielecki, Siodmiak, Zoltak, Bartosz Jurecki (4), Jurasik (1), Michal Jurecki (4), Tluczynski (4/1), Jurkiewicz, Marcin Lijewski (1), Rosinksi (2).
Island: Gustavsson/Hreidar Gudmundsson; Svavarsson, Palmarsson (2), Ingimundarson (2), Hallgrimsson, Atlason (3), Sigurdsson (8), Gudjonsson (4/3), Stefansson (3), Asgeirsson, Petersson (1), Jakobsson, Gunnarsson (6).

Source: Sportinformation (si)

Ces news pourraient aussi t'intéresser

Presenter Femmes

La Fédération Suisse de Handball (FSH) est la fédération nationale et le centre de compétence du sport de handball en Suisse.
Elle est membre de Swiss Olympic, de la Fédération internationale (IHF) et européenne (EHF) de handball.

Fédération Suisse de Handball ,
Tannwaldstr. 2, 4600 Olten
Tel +41 31 370 70 00 -
shv-fsh@handball.ch


haut de page