NLA: Die Kadetten können sich nur selber stoppen

03.09.2010

Der Titelverteidiger Kadetten Schaffhausen steigt als klarer Favorit in die heute Freitagabend beginnende NLA-Meisterschaft. Umso spannender kündigt sich der Kampf um den zweiten Platz im Playoff-Final an: Mit Pfadi Winterthur, dem HC Kriens-Luzern, dem BSV Bern Muri, GC Amicitia Zürich und dem TSV St. Otmar haben gleich mehrere Teams ihre Ambitionen angemeldet.

Der Titelverteidiger Kadetten Schaffhausen steigt als klarer Favorit in die heute Freitagabend beginnende NLA-Meisterschaft. Umso spannender kündigt sich der Kampf um den zweiten Platz im Playoff-Final an: Mit Pfadi Winterthur, dem HC Kriens-Luzern, dem BSV Bern Muri, GC Amicitia Zürich und dem TSV St. Otmar haben gleich mehrere Teams ihre Ambitionen angemeldet.

Nach zwei Jahren Unterbruch kehrten die Kadetten in der vergangenen Saison mit einem Vorsprung von 14 Punkten auf das zweitklassierte GC Amicitia Zürich auf den nationalen Thron zurück. Zwar verloren die Schaffhauser mit dem linken Flügel Manuel Liniger ihren Topskorer, dennoch ist das Team eher stärker einzustufen oder wie es Präsident Giorgio Behr ausdrückt: "ausgeglichener".

Durch die Rückkehr des rumänischen Halbrechten Rares Jurca (Göppingen), der bereits in der Saison 2007/2008 für die Kadetten tätig war und zum zweitbesten Spieler der Liga gewählt worden war, sind nun sämtliche Positionen doppelt besetzt. Als Ersatz für den zu Lemgo gewechselten Liniger holten die Nordostschweizer den talentierten Schweizer Nationalspieler Florian Goepfert. Zudem sicherten sie sich für den Kreis die Dienste des tschechischen Internationalen Vaclav Vrany, der hauptsächlich die Verteidigung verstärken soll.
 
Finanziell in eigener Sphäre
Die Kadetten können sich nur selber schlagen. Dass sie sich im Vergleich zu ihren Schweizer Konkurrenten in einer anderen Sphäre bewegen, zeigt ein Blick auf die zur Verfügung stehenden Gelder. Die Schaffhauser weisen gemäss eigenen Angaben für die erste Mannschaft ein Budget von 2,5 Millionen Franken auf, mehr als doppelt so viel wie Kriens-Luzern (1,2 Mio), die Nummer 2 in dieser Liste.

Angesichts der enormen Qualität im Team dürfte auch die Doppelbelastung mit der Champions League nicht gross ins Gewicht fallen. Dort will das Team von Petr Hrachovec die Achtelfinals erreichen, was ein realistisches Ziel ist. Dass die Kadetten auch mit europäischen Top-Klubs mithalten können, bewiesen sie im Frühjahr, als sie im EHF-Cup nach Siegen gegen Göppingen und Flensburg- Handewitt sensationell den Final erreichten. Immerhin wird es im Kampf um den Meistertitel -- im Gegensatz zur letzten Saison -- etwas Spannung geben, dafür ist die kurzfristige Einführung eines Playoff-Finals (best of 5) Garant.

Einen der drei angestrebten nationalen Titel haben die Schaffhauser bereits gewonnen, nämlich den Supercup. In diesem bekundeten sie beim 39:37 nach zwei Verlängerungen gegen Cupsieger Pfadi Winterthur jedoch unerwartet grosse Probleme. Die Winterthurer stellen einen valablen Kandidaten für den Playoff- Final dar. Die Verpflichtung des Rückraumspielers Julian Krieg vom deutschen Regionalligisten Schalksmühle/Halver scheint ein Glücksfall zu sein. Im Weiteren stiess unter anderen der Schweizer Internationale Marcel Hess von GC Amicitia Zürich zu Pfadi.
 
GC Amicitia mit Verletzungspech
GC Amicitia, der Meister von 2008 und 2009, verlor mit Marco Vukelic (zu Kriens-Luzern) einen weiteren Nationalspieler, und auch der Isländer Kristjan Kristjansson (Wetzlar) verliess den Verein. Demgegenüber stehen die Verpflichtungen von Mathias Oltmanns (Kadetten Schaffhausen) sowie Thierry Fongué (Endingen). Die Stadtzürcher steigen mit einem grossen Handicap in die Saison, fehlen ihnen doch zu Beginn gleich vier Teamstützen.

Während Daniel Fellmann (Operation am Fersenbein und Ellbogen) und Stevan Kurbalija (Knöchelbruch) Ende Oktober respektive Anfang November zurückkommen sollten, fallen Toni Kern (Kreuzbandriss) und Markus Hüsser (Hüftoperationen) noch länger aus. Mit Kern ist frühestens Mitte Dezember zu rechnen, Hüsser kann im Normalfall erst 2011 wieder eingesetzt werden. Trotz dieser misslichen Situation holt GC Amicitia keine neuen Spieler. Dafür fehlt das Geld, obwohl durch die Fusion von Amicitia mit dem Grasshopper-Club der grösste Schweizer Handball-Verein entstanden ist.

Vier neue Trainer
Der BSV Bern Muri, Dritter der vergangenen Saison, dürfte das Niveau zumindest gehalten haben. Einen weiteren Schritt nach vorne will Kriens-Luzern machen, weshalb die Innerschweizer Torben Winther, von 2000 bis 2005 dänischer Nationalcoach, als Trainer verpflichteten. Auch St. Otmar St. Gallen, das finanzielle Sorgen hat, und Wacker Thun dürfen sich realistische Chancen auf die Finalrunde der besten sechs Mannschaften ausrechnen.

Abstiegskandidat Nummer 1 ist Aufsteiger Arbon. Nur noch der Letztplatzierte der Abstiegsrunde steigt direkt ab. Der Zweitletzte bestreitet gegen den Zweiten der NLB eine Barrage. Vier der zwölf NLA-Mannschaften nehmen die Meisterschaft mit einem neuen Trainer in Angriff: Nebst Kriens-Luzern sind dies GC Amicitia (Urs Mühlethaler), der BSV Bern Muri (Andjelko Milosevic) und Suhr Aarau (Björn Navarin).

NLA: Modus
Der Modus in der NLA erfuhr zwei Änderungen. Erstens wurden wieder Playoffs eingeführt, wobei fürs Erste nur ein Final (best of 5) der besten beiden Teams nach der Finalrunde ausgetragen wird. Zweitens steigt nur noch der Letztplatzierte der Abstiegsrunde direkt ab. Der Zweitletzte bestreitet gegen den Zweiten der NLB-Finalrunde eine Barrage. Die je elf Heim- und Auswärtsspiele umfassende Qualifikation endet am 19. März 2011. Danach absolvieren die ersten sechs Teams eine Finalrunde, die Mannschaften auf den Rängen 7 bis 12 müssen in die Abstiegsrunde. Sowohl in der Final- als auch in der Relegationsrunde werden jeweils zehn Partien ausgetragen, wobei sämtliche Punkte aus der Qualifikation behalten werden.

Source: Sascha Fey, Sportinformation

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