15.08.2010
Die Schweizer U18-Nationalmannschaft hat an der EM in Montenegro sensationell den Sprung in die Hauptrunde geschafft. Am dritten Spieltag verlor die Auswahl von Trainer Michael Suter gegen die spielstarken Slowenen nach einem harten Kampf nur mit 27:30 (15:14), während der direkte Konkurrent Tschechien etwas überraschend mit 37:41 (21:21) an Island scheiterte.
Die Schweizer U18-Nationalmannschaft hat an der EM in Montenegro sensationell den Sprung in die Hauptrunde geschafft. Am dritten Spieltag verlor die Auswahl von Trainer Michael Suter gegen die spielstarken Slowenen nach einem harten Kampf nur mit 27:30 (15:14), während der direkte Konkurrent Tschechien etwas überraschend mit 37:41 (21:21) an Island scheiterte.
Nach dem Unentschiden (27:27) gegen Tschechien und dem souveränen Sieg gegen Island (33:24) an den Tagen zuvor, hätte der Schweizer U18-Nationalmannschaft ein Punktgewinn im letzten Vorrundenspiel gegen Favorit Slowenien zur Qualifikation für die Hauptrunde der ersten acht Teams genügt. Da diese Qualifikation gleich bedeutend mit der direkten Qualifikation der die U19-WM in Buenos Aires gewesen wäre, war der Druck auf das junge Schweizer Team entsprechend hoch.
Im hartumkämpften Spiel gegen die körperlichen sehr robusten Slowenen konnte die erste Halbzeit ausgeglichen gestaltet werden. Torhüter Simon Kindle konnte nach seiner Einwechslung einige Impulse setzen und die Schweizer gingen dank eines Sieben-Meter-Treffers von Kevin Jud mit dem Sirenenton 15:14 in Führung. Alle eingesetzen Feldspieler reihten sich bereits in die Torschützenliste ein und leisteten somit ihren Beitrag zum ausgeglichen Spielstand. Nach der Pause zeigten sich die Slowenen jedoch von ihrer besten Seite, und die Schweizer Defense musste sich dem immensen Druck der Osteuropäer einige Male beugen. Der Rückstand wuchs auf fünf Tore an, doch die Schweizer zeigten Herz und kämpften nach dem Time-Out mit letzten Kräften um jedes Tor. Das war ja wichtig, weil bei Punktgleichheit mit den Tschechen (die anschliessend noch auf Island trafen) die Tordifferenz entscheidend für die WM-Qualifikation gewesen wäre. Zurück im Tor hielt Nikola Portner nochmals einige wichtige Bälle, und zwei Energieanfälle von Fabio Baviera ganz zum Schluss zusammen mit einer guten Auswertung von Rechtsaussen Simon Getzmann (6 Tore) reichte aus, um den Rückstand nochmals zu verkürzen. Dank dieser charakterlichen starken Leistung in einem sehr kräfteraubenden Spiel konnte das Schlussresultat von 27:30 erreicht werden.
Die Schweizer waren sehr enttäuscht über die Niederlage, begannen kurz später aber gleich, die Isländer zu unterstützen im Spiel gegen Tschechien. Die Ausgangslage war klar: gewinnt Tschechien mit acht oder mehr Toren, fahren sie nach Argentinien, sonst die Schweiz. Die Isländer, lautstark unterstützt von den Schweizer, zeigten sich erholt von der Schlappe gegen die Eidgenossen und rangen die Tschechen in einem torreichen Spiel mit 41:37 nieder. Somit steht die Schweiz mit drei Punkten als Gruppenzweiter in der nächten Runde und findet sich zusammen mit den Top-Nationen Kroatien, Deutschland, Spanien, Dänemark, Schweden, Serbien und Slowenien in den besten Acht der Handballwelt wieder. Besonders die Qualifikation für die WM in Argentinien war eine mit grösster Wahrscheinlichkeit einmalige Chance - umso schöner, dass sie so souverän genutzt werden konnte. Die Zielsetzung ist somit, besonders auch nach der schwerwiegenden Absenz von Nicolas Raemy, mehr als erreicht.
In der Zwischenrunde heissen die Gegner nun der Reihe nach Spanien und Deutschland - nach der kräfteraubenden ersten Woche und den, für dieses Niveau, wenigen personellen Alternativen auf einigen Positionen eine überaus schwierige Aufgabe. Trotzdem will man sich in der zweiten Woche nicht verstecken, und den übermächtigen und auf allen Positionen doppelt besetzten Top-Teams das Leben schwer machen.
Fotogalerie von der U18-EM in Montenegro (Bilder: André Vernier) |
U18-EM in Montenegro. Gruppe D (in Niksic). 3. Spieltag: Slowenien – Schweiz 30:27 (14:15). Island – Tschechien 41:37 (21:21). Tabelle: 1. Slowenien* 3/6. 2. Schweiz* 3/3. 3. Island 3/2. 4. Tschechien 3/1. – * = für die Hauptrunde qualifiziert.
Slowenien – Schweiz 30:27 (14:15)
Sportski Centar, Niksic – 100 Zuschauer – Sr. Tzaferopoulos/Bethmann (Grie).
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Slowenien; 4mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Slowenien: Zitnik/Zaponsek; Sostaric (9), Potocnik (7), Hrastnik (6), Fidel (4), Jazbec (2), Kalabic (1), Zabic (1), Bradesko, Cehte, Derzic, Sasek, Spende.
Schweiz: Portner/Kindle; Jud (7/2), Getzmann (6), Spengler (6), Baviera (5), Kaiser (1), Lier (1), Strebel (1), Graf, Huwyler, Knecht, Mächler, Vernier.
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