U20-EM-Qualifikation: Der Schweizer Traum ist geplatzt

17.04.2010

Die Schweizer EM-Hoffnungen haben in Helsinki ein jähes Ende gefunden: Die U20-Nationalmannschaft zog im zweiten Spiel des Qualifikations-Turniers eine rabenschwarze Leistung ein und verlor das entscheidende Spiel gegen den Gastgeber mit 26:32. Der Traum von der erstmaligen Teilnahme an einer Endrunde seit 2004 ist für die SHV-Auswahl damit schon früh geplatzt.

Die Schweizer EM-Hoffnungen haben in Helsinki ein jähes Ende gefunden: Die U20-Nationalmannschaft zog im zweiten Spiel des Qualifikations-Turniers eine rabenschwarze Leistung ein und verlor das entscheidende Spiel gegen den Gastgeber mit 26:32. Der Traum von der erstmaligen Teilnahme an einer Endrunde seit 2004 ist für die SHV-Auswahl damit schon früh geplatzt.

Aus und vorbei. Schon nach 120 Minuten am EM-Qualifikations-Turnier in Helsinki ist für die Schweiz alles zu Ende. Nur 24 Stunden nach der budgetierten Niederlage gegen Spanien zog die SHV-Auswahl auch gegen Gastgeber Finnland den Kürzeren. Und konnte das 24:32 gegen die Iberer vom Vortag noch mit dem starken Gegner begründet werden, so war das Übel an diesem Samstagabend ausschliesslich auf Schweizer Seite zu suchen. Zusammenfassend zeigte die von Goran Perkovac betreute Equipe gegen Finnland zwar tolle 30 Minuten, musste sich aber nach der Pause von den überraschend ausgeglichenen Skandinaviern vorführen lassen. Es war bitter mit anzusehen, wie der Abstand kontinuierlich grösser wurde und die Schweizer zu keiner Reaktion mehr fähig waren.

Baumgartners Ausfall
Dabei hatte alles so gut begonnen. Die SHV-Auswahl startete furios ins Spiel und überrannte die Finnen in der Startphase förmlich. Jonas Kindler hielt in den ersten drei Minuten vier Bälle, und auf der Gegenseite waren die Schweizer mit Spielwitz und Konsequenz erfolgreich. Nach sechs Minuten stand es 5:0, und alles schien den erhofften Verlauf zu nehmen. Doch dann geschah Entscheidendes: Tobias Baumgartner, der in der Startphase eine hervorragende Leistung zeigte, verletzte sich in der neunten Minute und fiel mit Verdacht auf Bänderriss im Fuss aus. Es war eine Aktion, die zwar keine sofortigen Auswirkungen auf das Spielgeschehen hatte – doch spätestens in der zweiten Halbzeit konnte die SHV-Auswahl das Fehlen ihres Regisseurs nicht mehr kompensieren.

Überzeugende Finnen
Die jungen Schweizer, die bis zur Pause vor allem defensiv zu überzeugen wussten und sich eine 16:13-Führung in die Kabine retteten, brachen zu Beginn der zweiten Halbzeit völlig ein. Zwar erhöhte Thomas Hofstetter noch auf 17:13, doch mit vier Treffern in Folge brachten sich die Finnen danach zurück ins Geschäft. Das Selbstvertrauen der Skandinavier stieg, und die Verunsicherung auf Schweizer Seite war förmlich spürbar. Die Finnen, angetrieben vom heimischen Publikum, überzeugten fortan mit einer starken Mannschaftsleistung und hatten mit Torhüter Mikael Heinonen (20/2 Paraden) und Spielmacher Oscar Kihlstedt (8 Tore) die beiden besten Akteure in ihren Reihen.

Fehlende Durchschlagskraft
Die Schweizer hingegen bauten defensiv wie offensiv massiv ab, verloren den Grossteil der Zweikämpfe sowie auch die Orientierung und mussten die Finnen ziehen lassen. Augenfällig war vor allem die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive: Aus 28 Angriffen nach der Pause resultierten nur gerade 10 Tore. Vor allem der Rückraum mit Christian Riechsteiner und Fabian Studer kam nie auf Touren. Und Thomas Hofstetter (8), neben Oliver Räz (7) der beste Schweizer an diesem bitteren Abend, musste viel Verantwortung übernehmen und bekam dabei kaum Unterstützung. Der frühe Ausfall von Tobias Baumgartner wog für die SHV-Auswahl zu schwer.

Am Ende sprach das 32:26 eine klare Sprache. Spätestens nach dem 24:21 in der 45. Minute kamen die Finnen nicht mehr wirklich in Bedrängnis. Die Skandinavier, die auch kämpferisch eine einwandfreie Leistung zeigten, spielten die beiden Punkte sowie die damit verbundene Qualifikation für die EM-Enderunde souverän und am Ende auch verdientermassen nach Hause.

Schweiz – Finnland 26:32 (16:13)
Pirkkola, Helsinki – 500 Zuschauer – Sr. Johansson/Kliko (Swe).
Torfolge: 5:0 (6.), 5:2, 7:3, 8:4, 9:5, 10:7, 10:9, 11:10, 14:10, 14:12, 15:12, 16:13; 17:13, 17:17, 18:17, 18:19 (38.), 20:20, 20:22, 21:22, 21:24, 23:25, 23:27, 25:28, 25:31, 26:32.
Strafen: 8mal 2 Minuten gegen die Schweiz; 5mal 2 Minuten gegen Finnland.
Schweiz: Kindler/Rosenberg (28. bis 30. und 36. bis 47.); Riechsteiner (2), Maros, Räz (7), Striffeler (2), Heer, Baumgartner (3/1), Schubnell (2), Geisser (1), Freivogel, Hofstetter (8), Studer (1).
Finnland: Heinonen; B. Broman (6), J. Broman (2), Sjöman (5), Weber, Koljonen (3), Kihlstedt (9/1), Thor (5/3), Rönnberg (2).
Bemerkungen: Schweiz ohne Wessner, Huwyler (beide überzählig) und Imsand (nicht eingesetzt); Finnland ohne Leven, Stierncreutz, Arvekari, Hallbäck und Nyström (alle nicht eingesetzt). 9. Baumgartner mit Verdacht auf Bänderiss im Fuss ausgeschieden. Kindler hält Penalties von B. Broman (3./1:0) und Kihlstedt, der den Nachschuss verwertet (40./19:20). Räz schiesst Penalty über das Tor (19./10:8). Heinonen hält Penalties von Schubnell (24./11:10) und Räz, der den Nachschuss verwertet (39./19:19).

Source: Marco Ellenberger

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