CHAMPIONS-LEAGUE-EXPLOIT DER KADETTEN SCHAFFHAUSEN

24.02.2011

Die Kadetten Schaffhausen haben in der Champions League einen grossen Schritt in Richtung Achtelfinals gemacht. Der Schweizer Meister setzte sich in Winterthur gegen Gruppenleader Medwedi Tschechow sensationell mit 32:29 durch. Dank dieses überraschenden Sieges rückten die Kadetten vom 4. auf den 3. Tabellenplatz vor und stehen so gut wie sicher in der K.o.-Runde.

Die Kadetten Schaffhausen haben in der Champions League einen grossen Schritt in Richtung Achtelfinals gemacht. Der Schweizer Meister setzte sich in Winterthur gegen Gruppenleader Medwedi Tschechow sensationell mit 32:29 durch. Dank dieses überraschenden Sieges rückten die Kadetten vom 4. auf den 3. Tabellenplatz vor und stehen so gut wie sicher in der K.o.-Runde.

Der Vorsprung auf das fünftklassierte Dynamo Minsk beträgt nun vier Punkte. Das bedeutet, dass die Schaffhauser nur noch dann unter den Strich rutschen können, wenn sie am 5. März in Valladolid verlieren und die Weissrussen die letzten beiden Partien gegen Aalborg (h) sowie Medwedi Tschechow (a) gewinnen. Zudem muss auch das viertrangierte Pick Szeged noch mindestens einmal siegen, um die Kadetten zu überholen.

Die Mannschaft von Petr Hrachovec vermochte gegen die Russen insbesondere in der Defensive zu überzeugen. Die Gastgeber verteidigten äusserst diszipliniert und liessen bloss eine Gegenstoss-Tor zu -- das 28:31 von Timur Dibirow in der 59. Minute. Dies ist gegen ein Team, das in der vergangenen Saison in der Champions League die Halbfinals erreicht hat, eine sensationelle Leistung. Zudem scheiterten die Gäste Mal für Mal am starken Schaffhauser Torhüter Björgvin Gustavsson, dem 17 Paraden gelangen.
 
Gustavsson hatte auch entscheidenden Anteil, dass sich die Gastgeber von der 45. bis zur 49. Minute von 22:22 auf 26:22 absetzen konnten, wehrte der isländische Nationalgoalie in dieser Phase doch drei Schüsse in Serie ab. In der 53. Minute brachte Leszek Starczan die Kadetten mit dem 28:23 gar erstmals mit fünf Toren im Vorsprung, womit die Partie vorentschieden war. In den letzten Minuten erhoben sich die 1030 Zuschauer in der Eulachhalle von den Sitzen und zollten dem Heimteam den verdienten Respekt.
 
Der Höhepunkt der Schaffhauser Gala in der zweiten Halbzeit - nach 30 Minuten hatte der NLA-Leader noch 15:16 im Rückstand gelegen - war das in doppelter Unterzahl erzielte 31:26 von Rares Jurca (57.). Der Rumäne steigerte sich nach der Pause (3 Treffer; total 4) enorm, wie auch der ebenfalls im rechten Rückraum spielende Aleksandar Stojanovic. Der Serbe schoss fünf seiner sechs Tore in der zweiten Halbzeit und wurde zum besten Spieler seines Teams gewählt. Stojanovic erhielt von Hrachovec ein Sonderlob. Als zweiten Spieler hob der Schaffhauser Trainer den unermüdlich kämpfenden Regisseur Elio Bucher hervor. Bucher erhielt mehr Einsatzzeit als vorgesehen, weil Peter Kukucka an Magenproblemen litt und deshalb sein Potenzial nicht ausschöpfen konnte.
 
Der Sieg der Kadetten hätte gar noch höher ausfallen müssen. Zwar liessen sie die Verteidiger von Tschechow mit herrlichen Kombinationen und schnellen Gegenstössen immer wieder alt aussehen. Allerdings vergaben sie zu viele sogenannte hundertprozentige Chancen, was sich auf diesem Niveau normalerweise rächt. So betrug die Angriffseffizienz genau 50 Prozent.
 
Hrachovec machte seiner Mannschaft ein Kompliment für den Kampf und den Geist im Team. "Wenig Leute haben an uns geglaubt", sagte der Tscheche. Die Mannschaft habe in den Trainings jedoch eine gesunde Anspannung an den Tag gelegt, weshalb er gewusst habe, dass sie eine gute Partie abliefern würden. Captain David Graubner gab als Grund für den starken Auftritt das "katastrophale Spiel" gegen Dynamo Minsk (30:35) zwei Wochen zuvor an. "So wollten wir nicht aus der Champions League rausfliegen", erklärte der Aufbauer. Sie hätten nun wieder mit Kampf und Emotionen gespielt, was "uns in der letzten Saison ausgezeichnet hat." Damals hatten die Schaffhauser im EHF-Cup sensationell den Final erreicht.
 
Gar nicht zufrieden war selbstredend Tschechows Coach Wladimir Maximow: "Wir haben heute sehr schlecht gespielt", sagte die Trainer-Legende. Seine Spieler hätten gedacht, dass es eine einfache Aufgabe werden würde. "Aber das war es nicht. In der Champions League sind alle Gegner schwer."


Kadetten Schaffhausen – Medwedi Tschechow 32:29 (15:16)
Eulachhalle, Winterthur – 1030 Zuschauer – Sr. Nikolic/Stojkovic (Srb).
Torfolge: 1:0, 1:4, 3:4, 3:5, 6:5, 6:7, 8:7, 8:8, 10:8, 14:12, 14:15, 15:16; 16:17, 18:17, 18:19, 19:20, 22:20, 22:22 (45.), 26:22 (49.), 26:23, 28:23, 31:26, 31:28, 32:29.
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Kadetten Schaffhausen, 7mal 2 Minuten plus Rote Karte (Rastworzew/50.) gegen Medwedi Tschechow.
Kadetten Schaffhausen: Gustavsson/Quadrelli (für 2 Penaltys); Kukucka (3), Goepfert (1), Graubner (3), Patrail (4/1), Filip (3), Starczan (4), Jurca (4), Stojanovic (6), Bucher (2), Ursic (2).
Medwedi Tschechow: Grams; Filippow (4/2), Aslanjan, Kowalew (6/3), Tschenojwanow (5), Schelmenko (2), Harbok (6), Rastworzew (3), Kamanin, Dibirow (2), Starych (1), Iwanow.
Bemerkungen: Kadetten ohne Vrany (verletzt). Quadrelli hält Penalty von Filippow (23./12:11). Grams hält Penaltys von Patrail (29./14:14 und 33./ 16:16). Aslanjan schiesst Penalty an die Latte (42./22:20).

Source: Sascha Fey, Sportinformation (si)

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