23.10.2011
Das Schweizer Frauen-Nationalteam hat das EM-Qualifikations-Heimspiel gegen Spanien erwartungsgemäss mit 20:29 verloren. Vor 750 Fans in Thônex zeigten die Schweizerinnen auf die missglückte erste Halbzeit (6:15) gegen das spanische Weltklasse-Team aber eine tolle Reaktion – und das, obwohl mit Nicole Dinkel und Ariane Geissmann zwei Teamstützen fehlten.
Das Schweizer Frauen-Nationalteam hat das EM-Qualifikations-Heimspiel gegen Spanien erwartungsgemäss mit 20:29 verloren. Vor 750 Fans in Thônex zeigten die Schweizerinnen auf die missglückte erste Halbzeit (6:15) gegen das spanische Weltklasse-Team aber eine tolle Reaktion – und das, obwohl mit Nicole Dinkel und Ariane Geissmann zwei Teamstützen fehlten.
Es war ein bitterer Anfang, der so gar nicht nach dem Gusto der zahlreichen Zuschauer in Thônex war. Die favorisierten Spanierinnen starteten wie die Feuerwehr und legten eine Pace an den Tag, mit der die SHV-Auswahl zu Beginn nicht umgehen konnte. Zu nervös, zu fehlerhaft agierte das Team von Trainerin Marta Bon in der Startphase. So endeten sechs der ersten sieben Schweizer Angriffe mit einem unnötigen Ballverlust, während Spanien bis zur neuten Minute schon ein 5:0 vorlegte. Die starke Azra Mustafoska war es schliesslich, die sich gegen die massive spanische Deckung ein Herz nahm und den Bann mit zwei sehenswerten Treffern aus dem Rückraum brach. Trotzdem dauerte es noch etwas, bis die Schweizerinnen wirklich im Spiel ankamen.
Die Spanierinnen, die zu Beginn körperlich wie auch spielerisch in einer anderen Liga agierten, warfen ihre beeindruckende Ausgeglichenheit in die Waagschale und bauten die Führung bis zur 23. Minute auf 13:3 aus. Die SHV-Deckung, die mit dem hohen Tempo am Anfang noch überfordert war, fing sich dann aber merklich und fand kontinuierlich in die Partie. Auch Manuela Brütsch, der im ersten Durchgang neun Paraden gelangen, war es zu verdanken, dass sich der Schaden irgendwo in Grenzen hielt. Lediglich im Angriff blieb das Schweizer Spiel bis zur Pause nahezu wirkungslos – es war offensichtlich, dass vor allem die krankheitsbedingte Abwesenheit von Nicole Dinkel nur schwer zu kompensieren war.
Marta Bon musste in der Kabine aber die richtigen Worte gefunden haben, denn Karin Weigelt und Annick Bosshart eröffneten die zweite Halbzeit mit einem Doppelschlag und verkürzten sogleich auf 8:15. Auch wenn die Spanierinnen das bestimmende Team blieben, war es nun ein komplett anderes Spiel, in dem sich die SHV-Auswahl immer mehr Vorteile erkämpfte. Die 6-0-Verteidigung stand phasenweise hervorragend und ermöglichte den Schweizerinnen sogar Konterchancen. Bis zur 45. Minute (10:23) schlug sich das resultatmässig noch nicht wirklich nieder, doch in der letzten Viertelstunde erntete das Heimteam dann den verdienten Lohn für den kämpferisch überzeugenden Auftritt.
Zwischen der 53. und der 58. Minute erzielten die wie entfesselt aufspielenden Schweizerinnen fünf Tore in Serie und zwangen den spanischen Headcoach Jorge Dueñas de Galarza unverhofft sogar noch zu einer Auszeit. Die SHV-Auswahl entschädigte das Publikum mit einer ganz starken Schlussviertelstunde und düpierte den Weltklasse-Gegner gleich mehrfach. Spätestens, als Azra Mustafoska in der 58. Minute mit einem weiteren tollen Treffer das 18:26 gelang, war die Schweizer Handball-Welt wieder in Ordnung. "Wir waren sehr nervös zu Beginn, aber haben uns dank grossem Kampf in der Abwehr wieder ins Spiel gebracht", sagte Trainerin Marta Bon, die von einer phänomenalen zweiten Halbzeit sprach. Nach dem missglückten Start erkämpften sich die Schweizerinnen doch noch so etwas wie ein Happy-End.
EM-Qualifikation, Gruppe 7: Die Übersicht |
Schweiz – Spanien 20:29 (6:15)
Centre sportif de Sous-Moulin, Thônex – 750 Zuschauer – Sr. Antic/Jakovljevic (Srb).
Torfolge: 0:5, 1:5 (11.), 1:7, 2:7, 3:8 (15.), 3:13 (23.), 5:14, 6:15; 8:15, 8:17, 9:17, 9:19, 10:19, 10:23 (45.), 11:24, 12:25, 13:26, 18:26 (58.), 18:28, 19:29, 20:29.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen die Schweiz; 3mal 2 Minuten gegen Spanien.
Schweiz: Brütsch (11 Paraden)/Huber (ab 47. und für 2 Penaltys/4 Paraden); Ganz (1), Bosshart (2), Cavallari, Mustafoska (5/1), Weigelt (5), Willimann (2), Wenger (1), Scherer (2), Haag (1/1), Ineichen, Frey (1).
Spanien: Gonzales (10 Paraden)/Ciobanu (ab 54./1 Parade); Barno (1), Martin (4/4), Alberto (2), Cuadrado (5), Aguilar (4), Alonso (5/1), Chavez (2), Pinedo (1), Agirre, Amoros, Pena (3), Pinedo (1), Elorza (1).
Bemerkungen: Schweiz ohne Dinkel (krank), Geissmann, Wälti (beide verletzt) und Felber (abwesend). Brütsch hält Penalty von Cuadrado (3./0:1). Alberto schiesst Penalty über das Tor (38./8:17). Ciobanu hält Penalty von Haag (56./16:26).
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