EYOF: Unbezahlbare Erfahrungen und Gänsehaut-Feeling

13.08.2011

Die Schweizer U17-Junioren blicken auf ein unvergessliches Erlebnis zurück. Dem Team von Trainer Thomas Umbricht kam die Ehre zuteil, am europäischen olympischen Jugend-Festival in der Türkei teilzunehmen. Vor allem die Eröffnungsfeier mit dem Einmarsch ins Fussballstadion vor 40‘000 Zuschauern führte zu Gänsehaut-Feeling und ganz grossen Emotionen.

Die Schweizer U17-Junioren blicken auf ein unvergessliches Erlebnis zurück. Dem Team von Trainer Thomas Umbricht kam die Ehre zuteil, am europäischen olympischen Jugend-Festival in der Türkei teilzunehmen. Vor allem die Eröffnungsfeier mit dem Einmarsch ins Fussballstadion vor 40‘000 Zuschauern führte zu Gänsehaut-Feeling und ganz grossen Emotionen.

Die SHV-Auswahl stand in Trabzon nach dem Hinflug in der Charter-Maschine mit der ganzen Swiss-Olympic-Delegation vor zahlreichen Herausforderungen. Es begann mit den speziellen klimatischen Bedingungen – 30 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit. Eine Klimaanlage in der Halle war zwar verfügbar, nicht aber in der Garderobe. Auch die Fokussierung auf die Aufgaben gestaltete sich im jederzeit lebendigen olympischen Dorf mit 4000 Athleten als Challenge. Und obwohl sich die Gastgeber als sehr gastfreundlich und hilfsbereit erwiesen, war manchmal kurzfristiges Improvisieren nötig.

Am Handballturnier, an dem nur die Crème de la Crème der europäischen Nachwuchsförderung teilnahm, erzielten die SHV-Junioren in der Gruppenphase hervorragende Resultate. Eine Überraschung gegen Frankreich wäre absolut möglich und auch verdient gewesen. Und obwohl mit Luka Maros nach der ersten Partie ausgerechnet der Captain ausfiel – eine richtige Hiobsbotschaft – blieb das Team in der Folge an der europäischen Elite dran. Trainer Thomas Umbricht standen danach mit Vernier, Reimann und Weber nur noch drei Akteure für die Mittelpositionen in der 6-0-Verteidigung zur Verfügung. Trotzdem veranstaltete das SHV-Team gegen Deutschland nach verpatztem Start eine eindrückliche Aufholjagd, und auch gegen Kroatien zeigten die Schweizer einen beherzten Fight. Im Klassierungsspiel gegen Spanien führte die SHV-Auswahl nach einem Traumstart gar mit 11:5, brach danach aber ein. Die Niederlage zum Abschluss gegen die Türkei wäre zwar nicht nötig gewesen – die Equipe zollte dabei aber den Anstrengungen der vorherigen Tage Tribut – dem Kader fehlte wohl die nötige Breite. Das Team zeigte insgesamt dennoch sehr viel Charakter und verhielt sich absolut professionell. Die gemachten Fortschritte aus dem vergangenen Jahr wurden am Turnier in Trabzon eindrücklich bestätigt.

Überragend in der Schweizer Nationalmannschaft spielte über das ganze Turnier Pascal Vernier.  Er war nach den Meinungen vieler Trainer der beste rechte Rückraumspieler am EYOF. Vom kroatischen Coach wurde er gar als "warrior" beschrieben. Gute Noten verdienten sich auch Nestor Reimann, der als Newcomer ein immenses Pensum absolvierte und ein riesiges Kämpferherz zeigte, Joël Tynowski, der sich im Verlauf des Turniers kontinuierlich steigerte und im abschliessenden Spiel gegen die Türkei mit 9/8 der beste Schweizer war, Yves Mühlebach, der sehr effizient und als absoluter Teamplayer agierte oder Tim Weber, der insbesondere im ersten Spiel eine gute Leistung zeigte, danach aber athletisch und mental etwas abbaute. Das Torhüterduo Nick Eggenberger und Noah Ineichen zeigte über das Turnier konstant gute Fangquoten und war die erhoffte Unterstützung für die stabile Abwehr.

Die Defizite im Vergleich mit den anderen Nationen waren rasch auszumachen. Im körperlichen Bereich war die SHV-Auswahl deutlich unterlegen. So verfügten beispielsweise fast alle anderen Teams über Kreisläufer, die über 195cm gross waren. Überragend im wahrsten Sinn des Wortes war der dänische Torhüter mit 203cm. Verbesserungspotenzial gibt es auch in der Athletik, in der Ballsicherheit und der Passgenauigkeit sowie im individuellen Durchsetzungsvermögen. Als klare Stärken in der SHV-Auswahl gingen das spielerische und taktische Konzept sowie die starke 6-0-Verteidigung hervor – zumindest so lange, wie die Kräfte reichten.

Das EYOF in der Türkei war für die SHV-Auswahl ein unbezahlbares Erlebnis, das viele wertvolle Erfahrungen für das Team und die Spieler ermöglichte. Im Hinblick auf zukünftige SHV-Generationen wäre es natürlich wünschenswert, einen solchen Auftritt an einem olympischen Jugendfestival wiederholen zu können. Ernstkämpfte auf der U17-Stufe zu bestreiten, ist ansonsten nicht möglich, und das bringt eine Mannschaft natürlich in riesigen Schritten weiter. Ausserdem sind auch die gewonnen Verbindungen zu  Swiss Olympic und anderen Athleten viel wert. Die Delegationsleiterin Isabelle Bossi lobte die SHV-Auswahl denn auch insbesondere für ihre kämpferischen Auftritte. Vielleicht wird die aktuelle U17-Nationalmannschaft in den kommenden Jahren von all den Erfahrungen aus Trabzon profitieren und mit starken Auftritten auch der nächsten Generation wieder die Teilnahme am EYOF ermöglichen – ein bisschen träumen darf erlaubt sein.

Source: Marco Ellenberger

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