29.07.2011
Fünf Monate nach dem bemerkenswerten Vorstoss auf Platz 10 im europäischen Vereinsranking schreiben die Kadetten Schaffhausen wieder internationale Schlagzeilen. Sie haben den Deutschen Christian Dissinger engagiert. Ein Transfer, der vor allem im Nachbarland viel beachtet wird.
Fünf Monate nach dem bemerkenswerten Vorstoss auf Platz 10 im europäischen Vereinsranking schreiben die Kadetten Schaffhausen wieder internationale Schlagzeilen. Sie haben den Deutschen Christian Dissinger engagiert. Ein Transfer, der vor allem im Nachbarland viel beachtet wird.
Dissinger sei eines der grössten Talente des deutschen Handballs, sagt Markus Baur, der Captain der deutschen Weltmeistermannschaft von 2007 und Trainer des Traditionsklubs Nettelstedt. Auch der neue deutsche Bundestrainer Martin Heuberger sieht "sehr viel Potenzial" beim 202cm grossen Nachwuchs-Handballer aus dem Ludwigshafener Stadtteil Friesenheim. Was den Nachfolger des "Trainerdenkmals" Heiner Brand aber stört, ist der Umstand, dass ein Rohdiamant des Deutschen Handball-Bundes (DHB) in der Schweizer Liga und nicht im Umfeld eines renommierten Vereins aus dem Establishment der Bundesliga geschliffen wird. "Bei seinem Stammverein TSG Friesenheim hätte Dissinger sozusagen eine Stammplatzgarantie erhalten", sagt der DHB- Teamchef.
Der Schliff in der neu einheitlich gegliederten zweiten Bundesliga hätte dem 19-jährigen Werfer "physisch und mental" gut getan, ergänzt Heuberger seinen Vorbehalt. Der 47-jährige Schwabe will die unterschwellige Kritik aber nicht als Abwertung der Swiss Handball League (SHL) und schon gar nicht als Geringschätzung der Kadetten Schaffhausen verstanden wissen: "Die Leistungen in der Champions League sind ein starkes Indiz für die hervorragende Arbeit, die in Schaffhausen geleistet wird. So gesehen, sind der Transfer in die Schweiz und die Chance auf regelmässige Einsätze in der Königsklasse bestimmt kein Fehler." Bevor Dissinger aber endgültig zu den "Grossen" wechselt, betreut Heuberger an der U-21-WM in Saloniki letztmals den DHB-Nachwuchs, der gestern Donnerstag im Halbfinal auf den Aussenseiter Ägypten traf und gewann.
Der Kadetten-Manager Peter Leutwyler ist der "Vater" des Transfers: "Der Zuzug des BWL-Studenten ist auch Teil einer neuen Strategie, denn im Bereich Marketing wollen wir uns künftig vermehrt auch in den Räumen Singen und Bodensee engagieren und sind nicht abgeneigt, weiteren deutschen Talenten in unserer Organisation eine schulische und sportliche Perspektive zu bieten", sagt Leutwyler. Alfred Gislason, der Startrainer des THW Kiel, gibt Schützenhilfe. Er bezeichnet das Schaffhauser Modell als "Horizonterweiterung": "Ich finde es gut, dass junge Spieler solche Erfahrungen sammeln und andere Kulturen und Mentalitäten kennenlernen können", schreibt Gislason auf der Homepage des deutschen Rekordmeisters.
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