Challenge Cup: Wacker Thun fehlt am Ende ein Tor

28.05.2012

Wacker Thun hat den zweiten Triumph im Challenge Cup hauchdünn verpasst. Der 22:20-Heimsieg vor 2000 Fans in der ausverkauften Lachenhalle gegen die griechische Equipe Diomidis Argos genügte dem Team von Martin Rubin nach der 23:26-Niederlage im Hinspiel nicht. In den letzten 20 Sekunden vergaben die Thuner in Ballbesitz die Chance auf den entscheidenden Treffer.

Wacker Thun hat den zweiten Triumph im Challenge Cup hauchdünn verpasst. Der 22:20-Heimsieg vor 2000 Fans in der ausverkauften Lachenhalle gegen die griechische Equipe Diomidis Argos genügte dem Team von Martin Rubin nach der 23:26-Niederlage im Hinspiel nicht. In den letzten 20 Sekunden vergaben die Thuner in Ballbesitz die Chance auf den entscheidenden Treffer.

Es knisterte in der randvollen Thuner Lachenhalle. Die Gastgeber kamen in Ballbesitz und hatten noch 20 Sekunden Zeit, um das siegsichernde 23:20 zu schiessen. Vier Sekunden vor dem Ende erhielten sie einen Freiwurf: Lukas von Deschwanden übernahm die Verantwortung, scheiterte jedoch am griechischen Goalie Christoforos Nungovitch, dem insgesamt 17 Paraden gelangen. Bereits beim zweitletzten Angriff der Thuner war der Aufbauer mit seinem Schuss erfolglos geblieben. Danach traf Raqi Marango nur die Latte.

Dass Wacker der 23. Treffer verwehrt blieb, war symptomatisch für die Angriffsleistung der Berner Oberländer, die in der Offensive vieles schuldig blieben. Klar war es sehr unangenehm, gegen die offensive und aggressive 4-2-Verteidigung der Griechen zu spielen, umso mehr, als in der Schweiz kein Team ein solches System ausübt. Allerdings unterliefen den Thunern zu viele Fehler, erreichten zu viele Spieler im Angriff nicht ihr Rendement. So zeichneten Aufbauer Borna Franic (7) und der linke Flügel Luca Linder (7) für 14 der 22 Treffer des Heimteams verantwortlich.

Mit von Deschwanden (4), Jonas Dähler (3) und Roman Caspar (1) trugen sich nur noch drei weitere Akteure der Thuner in die Torschützenliste ein. Ein Totalausfall war der rechte Aufbauer Nikola Isailovic, der keinen seiner fünf Schüsse im Tor unterbrachte. Auch von den Kreisläufern kam nichts. Ohne diese beiden Positionen sei es schwierig, sagte Rubin. "Wir haben uns vorne jedoch allgemein unter Wert verkauft." Der an der Hand verletzte Regisseur Jakub Szymanski, der am vergangenen Donnerstag zum MVP der NLA gekürt worden war, fehlte an allen Ecken und Enden.

"Wir haben viel zu wenig Dampf nach vorne gemacht. Die zweite Welle war praktisch inexistent. Davon bin ich extrem enttäuscht", so Rubin. Zudem sei es ihnen heute in diesem Hexenkessel bei Sechs gegen Sechs nicht gelungen, einen kühlen Kopf zu bewahren. Hinten hätten sie allerdings eine sensationelle Leistung gezeigt. Rubin gab sich als fairer Verlierer. Vielleicht sei es ausgleichende Gerechtigkeit gewesen, nachdem sie im Halbfinal in extremis weitergekommen seien, erklärte der frühere Internationale.

Luca Linder sagte: Die Ausgangslage sei gut gewesen. "Es war heute jedoch nicht unser Tag, das tut extrem weh. Wir schlossen zum Teil überhastet ab. Bei so einer Deckung ist es wichtig, dass man lange spielt, dann gibt es irgendwann mal eine gute Chance."

Das Scheitern war umso bitterer, als Diomidis Argos im Angriff nahezu nichts zu bieten hatte. Die Gäste nahmen sich zwar jeweils viel Zeit, es fehlte ihnen allerdings an jeglichem Spielwitz. Einzig Charalampos Mallios (9 Tore) stach aus der biederen Offensive heraus. Zudem spielten sie mit sieben Feldspielern durch. "Sie haben ziemlich destruktiv agiert, das kommt unserem Spiel nicht entgegen. Und auch ihre Deckung liegt uns nicht", sagte Linder. Es dürfe aber keine Ausrede sein, dass sie sich eine solche Verteidigung nicht gewöhnt seien.

Viel Zeit, um das Scheitern zu verdauen, bleibt Wacker nicht. Bereits morgen (Mittwoch) steht in Schaffhausen das dritte Spiel im Playoff-Final gegen die Kadetten auf dem Programm. "Wir werden sehen, wie wir das verkraften können. Bis jetzt hatten wir nur Höhenflüge, nun erlitten wir den ersten Dämpfer, und erst noch einen brutalen", so Rubin.


EHF-Challenge-Cup, Final-Rückspiel

Wacker Thun – Diomidis Argos 22:20 (10:9)

Lachenhalle – 2000 Zuschauer (ausverkauft) – Sr. Sotin/Wolodkow (Russ).
Torfolge: 0:2, 1:3, 4:3, 5:5, 8:5, 8:7, 10:9; 10:12, 14:12, 14:16, 17:16, 18:17, 18:19, 20:19, 20:20, 22:20.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Wacker Thun, 5mal 2 Minuten plus Rote Karte (Megaloikonomu/53.) gegen Diomidis Argos.
Wacker: Merz/Winkler (ab 47.); Linder (7/3), Dähler (3), Isailovic, Franic (7), Buri, Caspar (1), Friedli, von Deschwanden (4), Studer, Getzmann.
Bemerkung: Wacker ohne Szymanski (verletzt).

Source: Sportinformation (si)

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