Eine "erfolgreiche Lehrstunde" für die Schweiz

05.04.2012

Die Schweizer Nationalmannschaft hat in Chambéry das erste von zwei Testspielen gegen Weltmeister und Olympiasieger Frankreich mit 20:33 verloren. Vor 4400 Zuschauern im "Le Phare" musste die SHV-Auswahl die beeindruckende Überlegenheit der Equipe Tricolore anerkennen. Den Schweizern, die sich nach Kräften wehrten, wurden die Grenzen aufgezeigt.

Die Schweizer Nationalmannschaft hat in Chambéry das erste von zwei Testspielen gegen Weltmeister und Olympiasieger Frankreich mit 20:33 verloren. Vor 4400 Zuschauern im "Le Phare" musste die SHV-Auswahl die beeindruckende Überlegenheit der Equipe Tricolore anerkennen. Den Schweizern, die sich nach Kräften wehrten, wurden die Grenzen aufgezeigt.

Dreizehn Minuten dauerte es im beeindruckenden Handball-Palast "Le Phare", bis Frankreich seine Muskeln gezeigt und für klare Verhältnisse gesorgt hatte. Schon mit 9:3 führte die Mannschaft von Trainer Claude Onesta zu diesem Zeitpunkt – sie profitierte dabei vor allem von Fehlern, die den zu Beginn mit viel Respekt auftretenden Schweizern in der Offensive unterliefen. Die SHV-Auswahl machte defensiv im agilen 3-2-1-System zwar eine gute Figur, musste sich aber wiederholt auskontern lassen. So erzielten die unheimlich stark verteidigenden Franzosen fünf ihrer ersten elf Treffer nach einem Ballgewinn und einem schnellen Gegenangriff.

Als es der SHV-Auswahl jedoch gelang, die Fehlerquote zu reduzieren, entwickelte sich eine erstaunlich ausgeglichene Begegnung. Die Equipe von Goran Perkovac verkaufte sich vor der imposanten Kulisse von 4400 Fans gut und reduzierte den Abstand bis zur 27. Minute gar wieder auf vier Treffer (11:15). Positiv in Erscheinung traten dabei neben dem gewohnt aktiven Andy Schmid auch Thomas Hofstetter, der im Rückraum eine prima Partie zeigte, und vor allem der zum Kreisläufer umfunktionierte Marcel Hess, der defensiv überragend agierte und in der Offensive ein belebendes Element war. Es gelang der SHV-Auswahl gegen die massive, aber dennoch sehr bewegliche französische Deckung jedoch nie, die Aussenpositionen in den Abschluss zu bringen.

Nach dem Seitenwechsel legten die Franzosen, die eine starke Teamleistung zeigten, noch einmal nach. Die Schweizer schienen nun dem hohen Tempo Tribut zu zollen und mussten das Skore bis zur 41. Minute schon auf 26:14 anwachsen lassen. Trotzdem ergab sich die SHV-Auswahl zu keiner Zeit in ihr Schicksal. Es war in dieser Phase David Graubner vorbehalten, den Schaden mit mehreren schönen Treffern aus dem Rückraum in Grenzen zu halten. Viel mehr war für die in beinahe allen Belangen unterlegenen Schweizer nicht mehr möglich. Frankreich begeisterte sein Publikum mit spektakulären Treffern und gewährte dem Gegner Anschauungsunterricht der besonderen Art.

"Wir haben heute eine erfolgreiche Lehrstunde erhalten", sagte Goran Perkovac nach der Partie. "Es hat sich gezeigt, dass wir eine gewisse Zeit auf diesem Niveau mitspielen können, aber nicht über 60 Minuten." Er sei jedoch mit dem Auftritt seines Teams und vor allem mit der Deckung sehr zufrieden. "Unsere Probleme hatten wir im Angriff", sagte er. Diese Aussage wird durch zwei statistische Werte untermauert: Dem französischen Torhüter-Duo Omeyer/Dumoulin gelangen 18 teils spektakuläre Paraden, und der SHV-Offensive unterliefen total zwölf technische Fehler. Frankreich hingegen liess in der gesamten Partie lediglich vier Turnovers zu.

Die zweite Partie findet am Samstag um 20.30 Uhr in Montbéliard statt.


Frankreich – Schweiz 33:20 (17:11)
Le Phare, Chambéry – 4400 Zuschauer (ausverkauft) – Sr. Santos/Fonseca (Por).
Torfolge: 1:0, 1:2, 4:2, 4:3 (6.), 9:3 (13.), 9:5, 11:5, 12:6, 12:8, 13:9, 14:10, 15:11, 17:11; 18:12, 19:13, 23:13, 23:14, 26:14 (41.), 27:15, 28:16, 29:18, 32:18, 32:20, 33:20.
Strafen: Je 3mal 2 Minuten.
Frankreich: Omeyer (8 Paraden)/Dumoulin (ab 31., 11 Paraden); Dinart (1), Guillaume Gille, Bertrand Gille (5), Narcisse (3), Joli (6/3), Honrubia (3), Karabatic (2), Accambray (3), Bosquet (3), Detrez (2), Paty (1), Bingo (4).
Schweiz: Portner (5 Paraden)/Stauber (ab 31., 9 Paraden); Schmid (4), Goepfert, Kurth, Liniger (1), Baumgartner (1), Graubner (6), Hess (1), Heer, Hofstetter (5), Dähler (1), Schelbert, Stalder (1).
Bemerkungen: Frankreich ohne Abalo (verletzt), Fernandez, Mahe, Sorhaindo und Karaboue (alle nicht eingesetzt). Schweiz ohne Pendic und Quadrelli (beide nicht eingesetzt). Dumolin hält Penalty von Liniger (43./26:14). Stauber hält Penalty von Honrubia (44./26:15). Time-outs: Frankreich (52./29:18), Schweiz (17./10:5, 54./29:18).

Source: Marco Ellenberger

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