EM-Quali: Die Schweizer Frauen verpassen den Coup

31.05.2012

Das Frauen-Nationalteam hat das letzte Heimspiel der EM-Qualifikation gegen die Ukraine knapp mit 25:27 (14:15) verloren. Die SHV-Auswahl von Trainerin Marta Bon forderte dem scheinbar übermächtigen Gegner dank einer starken Leistung alles ab – vergab jedoch in der Schlussphase die Chance auf ein zwar unerwartetes, aber durchaus mögliches Erfolgserlebnis.

Das Frauen-Nationalteam hat das letzte Heimspiel der EM-Qualifikation gegen die Ukraine knapp mit 25:27 (14:15) verloren. Die SHV-Auswahl von Trainerin Marta Bon forderte dem scheinbar übermächtigen Gegner dank einer starken Leistung alles ab – vergab jedoch in der Schlussphase die Chance auf ein zwar unerwartetes, aber durchaus mögliches Erfolgserlebnis.

Es war im dritten Heimspiel der laufenden Kampagne die klar beste Leistung der Schweizer Frauen. Es war ausserdem die dritte ehrenvolle Niederlage vor heimischem Publikum gegen einen Gegner von grossem Format. Doch das 25:27 gegen die Ukraine vor 650 Fans in Kloten war irgendwo auch ein bisschen ärgerlich. Die SHV-Auswahl von Trainerin Marta Bon zeigte eine starke Leistung, wuchs phasenweise gar über sich hinaus und begeisterte das Publikum – doch war in den letzten zehn Minuten zu wenig abgebrüht, um die gute Ausgangslage in ein positives Resultat umzumünzen.

Dass die Schweizer Frauen gegen die Ukraine aber überhaupt bis zum Schluss an ein Erfolgserlebnis glauben durften, war bemerkenswert. Das Heimteam war gegen den übermächtigen Gegner, der mit Meisterinnen aus sechs verschiedenen Ländern antrat, ohne Furcht in die Partie gegangen und ging früh mit 2:0 in Führung. Vor allem die agile und kompakte 6-0-Deckung genügte allen Ansprüchen, auch auf internationalem Niveau. So reagierten die Osteuropäerinnen zwar standesgemäss und gingen nach einer Viertelstunde mit 9:5 in Führung, doch die SHV-Auswahl kam dank einer tollen Aufholjagd bis zur Pause wieder auf 14:15 heran.

Augenfällig war, dass die gute Leistung der Schweizerinnen deutlich breiter abgestützt war als auch schon. Manuela Brütsch zeigte im Tor mit 16 Paraden eine starke Leistung, Seline Ineichen warf ihre defensiven Qualitäten in die Waagschale, und vorne verdiente sich neben den gewohnt aktiven Nicole Dinkel (5), Karin Weigelt (4) und Azra Mustafoska (6) vor allem Nadja Wälti eine hervorragende Note. Die Regisseurin des LK Zug überzeugte mit einem ganz starken Auftritt und blieb bei vier Treffern ohne Fehlwurf. So liess sich die SHV-Auswahl trotz eines erneuten Viertore-Rückstands zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht entmutigen, hielt das Tempo jederzeit hoch und verkürzte nach 47 Minuten wieder auf 20:22.

Zu mehr sollte es am Ende aber nicht mehr reichen. Obwohl die Ukraine ob der wohl unerwarteten Herausforderung sichtlich ins Wanken kam, schaffte es die SHV-Auswahl nicht, davon zu profitieren. Die Zahl der unnötigen Fehler stieg markant, und zu allem Übel vergab das Heimteam in dieser Phase noch zwei Siebenmeter. So kam die Ukraine zum erwarteten Sieg, auch wenn sie alles andere als souverän auftrat. Das Schweizer Fazit blieb denn auch etwas zwiespältig: Auf der einen Seite die Freude über die starke Leistung – auf der anderen Seite aber das Bewusstsein, dass an diesem Donnerstagabend in Kloten wohl sogar mehr möglich gewesen wäre.

Schweiz-Ukraine: Zur Fotogalerie EM-Quali, Gruppe 7: Die Übersicht

Schweiz – Ukraine 25:27 (14:15)
Ruebisbach, Kloten – 651 Zuschauer – Sr. Mykolaitis/Sniurevicius (LTU).
Torfolge: 2:0, 2:2, 3:2, 3:4, 4:4, 4:6, 5:6, 5:9 (14.), 6:10, 8:10, 11:13, 11:14, 13:14, 14:15; 14:16, 15:16, 15:19, 17:19, 18:22, 20:22, 22:24, 22:26, 24:26, 25:27.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen die Schweiz; 5mal 2 Minuten gegen die Ukraine.
Schweiz: Brütsch (16 Paraden)/Huber (für 1 Penalty)/Schneider (für 3 Penaltys/1 Parade); Wälti (4), Kündig, Mustafoska (6/3), Weigelt (4), Willimann (1), Wenger (3), Dinkel (5), Haag, Ineichen (1), Frey (1).
Ukraine: Parkhomenko (7 Paraden)/Vlasenko (für 1 Penalty); Laiuk (2), Pidpalova (3), Schutskaya (1), Managarova (7), Borschtschenko (11/6), Vaschtschuk, Turkalo (2), Nikolayenko (1), Zorya, Redka, Glibko.
Bemerkungen: Schweiz ohne Cavallari, Scherer, Kellerhals (alle nicht eingesetzt), Geissmann und Bosshart (beide verletzt). Schneider hält Penalty von Borschtschenko (35./15:18). Mustafoska schiesst Penaltys an den Pfosten (41./17:20) und über das Tor (53./22:24). Länderspiel-Debüts von Celia Schneider und Kerstin Kündig.

Das letzte Spiel der laufenden EM-Qualifikation bestreiten die Schweizer Frauen am Samstag um 18 Uhr auswärts gegen Spanien.

Source: Marco Ellenberger

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