16.10.2012
Mit Pascal Stauber verliert die Schweizer Handball-Nationalmannschaft eine ihrer prägendsten Figuren der vergangenen Jahre. Der bald 33-jährige Basler Torhüter erzählt im Interview von der Schwierigkeit seiner Rücktritts-Entscheidung, seiner beruflichen Situation mit Vierfachbelastung und den schönsten Momenten aus seinen nicht weniger als 116 Länderspielen.
Mit Pascal Stauber verliert die Schweizer Handball-Nationalmannschaft eine ihrer prägendsten Figuren der vergangenen Jahre. Der bald 33-jährige Basler Torhüter erzählt im Interview von der Schwierigkeit seiner Rücktritts-Entscheidung, seiner beruflichen Situation mit Vierfachbelastung und den schönsten Momenten aus seinen nicht weniger als 116 Länderspielen.
Pascal Stauber, nach 116 Länderspielen hast du deinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekanntgegeben. Worauf gründet dein Entscheid?
Zum einen ist es meine berufliche Situation, die mir kaum mehr eine andere Wahl lässt. Und andererseits glaube ich, dass es ein guter Zeitpunkt ist, weil wir im vergangenen Juni mit dem Sprung in die zweite Phase der EM-Qualifikation eine gute Basis geschaffen haben, um ein Jahr lang ohne allzu viel Druck zu spielen. Die kommenden sechs Partien auf diesem hohen Niveau sind eine hervorragende Gelegenheit für zukünftige Hoffnungsträger wie Nikola Portner, um sich heranzutasten. Da will ich nicht mehr gross im Weg stehen.
Du warst im Juni mit starken Leistungen massgeblich beteiligt, dass die Schweiz die erste Phase der EM-Qualifikation erfolgreich überstanden hat. War diese Tatsache in deinem Entscheidungsprozess hilfreich – im Sinne eines guten Abschlusses?
Ich habe mir im vergangenen Jahr tatsächlich viele Gedanken gemacht, als es nicht so gut lief wie erhofft. Da ist es natürlich schön, mit einem positiven Moment aufzuhören. Andererseits macht es das aber auch nicht unbedingt einfacher, weil es wieder Lust auf mehr weckt. Es war also sozusagen hilfreich und hinderlich zugleich. Deshalb habe ich mich mit dem Entscheid auch so schwer getan.
Was hat denn am Ende den definitiven Ausschlag zu diesem Schritt gegeben?
Seit meiner Rückkehr zum RTV Basel vor sechs Jahren habe und hatte ich mit Studium, der Arbeit als Lehrer und für den Verein, sowie mit dem Handball eine eigentliche Vierfachbelastung. Es wurde immer schwieriger, Freiräume zu schaffen und den Urlaub entsprechend zu planen. Nach Abschluss der Ausbildung habe ich mein Pensum als Lehrer verdoppelt – und jetzt ist der Moment gekommen, wo es mit Beruf und Nationalmannschaft einfach nicht mehr aneinander vorbeigeht. Ich werde am Freitag 33 Jahre alt, und irgendwann steht der Übertritt ins Berufsleben an. Ich habe in den vergangenen Jahren sehr gerne viel Zeit in den Handball investiert. Aber nun ist für mich der Zeitpunkt gekommen, an dem dieser Schritt die einzig noch mögliche Entscheidung war.
Welche Momente aus deinen 116 Länderspielen bleiben dir besonders in Erinnerung?
Natürlich meine ersten Länderspiele, im März 2002 in Deutschland. Damals habe ich in Dormagen erstmals vor 3000 Zuschauern gespielt. Oder die EM-Endrunde in Slowenien, als ich zuerst nur Kameramann war, mich dann aber in den Kader kämpfte und in der Hauptrunde zweimal spielen durfte. Das unbestrittene Highlight war aber die EM-Endrunde 2006 in St. Gallen. Auch dort habe ich als dritter Goalie begonnen, mich dann aber in die Mannschaft gekämpft. Diesen Auftritten, vor allem jenem beim Unentschieden gegen Polen, habe ich auch heute noch vieles zu verdanken.
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