20.09.2013
Für Wacker Thun beginnt morgen Samstag mit dem Heimspiel gegen Metalurg Skopje das Abenteuer Champions League (Spielbeginn 16.30 Uhr). Das Überstehen der Gruppenphase käme einer Überraschung gleich. Für die Thuner ist die Teilnahme an der Champions League eine Premiere. Deshalb gilt es, sich zuerst an das höhere Niveau und die härtere Gangart zu gewöhnen. Dies umso mehr, als die Berner Oberländer in eine sehr schwierige Gruppe gelost wurden. Die weiteren Gegner neben Metalurg Skopje sind der FC Barcelona, Paris Saint-Germain, Vardar Skopje und Dinamo Minsk. Mit Metalurg und Vardar sind erstmals zwei Vereine aus der gleichen Stadt in der Gruppenphase der Champions League dabei, und dies erst noch in der gleichen Gruppe.
Über den FC Barcelona braucht es ohnehin keine Worte: Die Katalanen gewannen einmal den Europacup der Meister und siebenmal die Champions League, zuletzt 2011. In diesem Jahr scheiterten sie erst im Final am HSV Hamburg (29:30 nach Verlängerung). Paris St-Germain ist zwar im Europacup ein unbeschriebenes Blatt, das Kader kann sich aber dank einer Investorengruppe aus Katar mehr als sehen lassen. Im Team figurieren Daniel Narcisse, der Welthandballer von 2012, und Luc Abalo, die mit Frankreich je zweimal Weltmeister und Olympiasieger wurden. Weitere klingende Namen sind der Däne Mikkel Hansen, der Welthandballer von 2011, sowie der kroatische Topkreisläufer Igor Vori. Auch Vardar Skopje verfügt beispielsweise mit den russischen Nationalspielern Michail Tschipurin, Timur Dibirow und Alexander Rastworzew über starke Spieler. Dinamo Kiew bezwang in der vergangenen Champions League zweimal deutlich die Kadetten Schaffhausen (33:23, 33:28). Und Auftaktgegner Metalurg Skopje qualifizierte sich in diesem Jahr in der Königsklasse für die Viertelfinals.
Deshalb erstaunt es nicht, dass es für den Thuner Trainer Martin Rubin einem "grossen Wunder" gleichkäme, würde sein Team den Sprung in die Achtelfinals schaffen. Dafür müssten die Berner Oberländer im Minimum Rang 4 erreichen. Ein Plus für Wacker ist sicherlich, dass sie als Aussenseiter unbeschwert auftreten können. "Mit dieser Rolle können wir gut leben", sagte Rubin. Besonders gespannt ist der frühere Schweizer Internationale, wie sein Team mit der Doppelbelastung umgeht, stehen doch nur zwei Profis in der Mannschaft - der Rest arbeitet oder studiert. Die Doppelbelastung dürfte sich allerdings eher negativ auf die Meisterschaft auswirken, da in der Königsklasse jeder Spieler bis in die Fingerspitzen motiviert sein wird.
Gegen die Thuner spricht auch, dass sie ihre Heimspiele nicht in der Lachenhalle austragen dürfen, sondern in die Wandkorfhalle nach Bern ausweichen müssen. Das sei sicher kein Vorteil, so Rubin. Als Projektverantwortlicher für die fünf Heimspiele wurde Marcel Etienne beauftragt - der erfahrene Manager wirkte unter anderem an der Handball-EM 2006 sowie der Eishockey-WM 2009 mit.
Der Saisonstart ist Wacker nicht nach Wunsch gelungen. Im Supercup unterlagen die Thuner gegen die Kadetten Schaffhausen (21:27), und in der Meisterschaft verloren sie überraschend gegen Fortitudo Gossau (27:31). "Wir sind noch nicht dort, wo wir sein wollen", sagte Rubin. Sie müssten sich zurückkämpfen. Wichtig wird sein, dass sich die Berner Oberländer in der Defensive steigern, um dann mit schnellen Gegenstössen zu möglichst vielen "einfachen" Toren zu kommen. Wacker kann nur mit einer Topleistung bestehen.
Metalurg hat sich auf diese Saison hin mit dem russischen Internationalen Pawel Atman verstärkt. Nicht weniger als acht Spieler standen Mitte Juni in der EM-Qualifikation im Kader von Mazedonien. Das Tor hütet der Serbe Darko Stanic (ex Suhr, GC), der an der EM 2012 in seinem Heimatland zum besten Goalie des Turniers gewählt wurde. Betreut wird das Team von Kult-Trainer Lino Cervar, der Kroatien 2003 zum Weltmeistertitel und 2004 zum Olympiasieg geführt hat. Deshalb erstaunt es nicht, dass für die Mazedonier das Erreichen der Achtelfinals das Minimalziel ist. In der "Wildcard-Qualifikation" für die Gruppenphase eliminierte Metalurg die ungarischen Equipe Pick Szeged mit dem Gesamtskore von 45:39 - im Heimspiel setzte es sich 26:16 durch. Martin Rubin sieht die Ausgangslage realistisch: "Wenn alles normal läuft, verlieren wir."
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