06.06.2013
Wacker Thun hat im Schweizer Cup seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigt: Die Berner Oberländer setzten sich in einem emotional und physisch geführten Cupfinal mit 30:26 durch. Vor 1380 Zuschauern in der Stadthalle Olten gab der Titelverteidiger den 15:11-Pausenvorsprung in der zweiten Halbzeit nicht mehr aus der Hand.
Es war irgendwann in den letzten zehn Minuten, als sich Wacker bereits alle Vorteile in die Hände gespielt hatte. Die Thuner führten 28:23, und die Kadetten bäumten sich noch ein letztes Mal auf. Leszek Starczan kam zum Abschluss, doch der überragende Thun-Keeper Andreas Merz entschärfte dessen Wurf. Der Ball kullerte danach in Richtung Torlinie – und blieb am Pfosten stehen. Es war endgültig die Entscheidung im Cupfinal der Männer. Und die Szene stand sinnbildlich für die gesamte Partie. Wacker Thun, das wie im Vorjahr viele Emotionen und eine enorme Physis ins Endspiel brachte, hatte das Glück in der Stadthalle Olten richtiggehend auf seine Seite gezwungen.
Angetrieben von seinem grossartigen Anhang fand Wacker von Beginn an gut ins Spiel und präsentierte sich deutlich wacher als der Schweizer Meister. In der von viel Kampf und Leidenschaft geprägten Startphase erarbeiteten sich die Berner Oberländer bis zur 13. Minute eine 6:3-Führung und setzten sich später dank vier Treffern in Serie von 10:9 auf 14:9 ab. Mit dem Wissen, schon im vergangenen Jahr auf diese Weise erfolgreich gewesen zu sein, warf Wacker gegen den nominell stärkeren Gegner all seine Möglichkeiten in die Waagschale und lotete dabei die Grenzen der Regularität aus. Vor der Pause erhitzten sich die Gemüter darum mehr als einmal; vor allem dann, als eine unschöne Rangelei zwischen dem Thuner Jonas Dähler und dem Schaffhauser Christian Dissinger beim Zeitnehmertisch eine Rudelbildung zur Folge hatte.
Im zweiten Durchgang besannen sich die beiden Teams dann jedoch wieder auf den Sport. Die Kadetten verkürzten zwar dank einem Doppelschlag von Nik Tominec gleich nach der Pause wieder auf 13:15, bekamen die sichtlich geladenenen Thuner aber nie in den Griff. Wacker, das mit einer beeindruckenden Teamleistung überzeugte, hatte in jeder Situation die richtige Antwort parat und musste den Gegner nie mehr näher als auf zwei Tore aufschliessen lassen. Neben Borna Franic, der eine starke zweite Halbzeit zeigte, war es vorab Torhüter Andreas Merz, der mit insgesamt 22 Paraden eine Glanzleistung ablieferte und mehr als einmal eine Schaffhauser Aufholjagd im Keim erstickte. Er war es, der im Cupfinal von Olten den Unterschied ausmachte. Die Kadetten, die in Leszek Starczan (8/4) ihren besten Torschützen hatten, aber insgesamt zu wenig aus ihren spielerischen Möglichkeiten machten, erlitten am Ende das gleiche Schicksal wie vor einem Jahr.
Schweizer Cup Männer – Final
Wacker Thun – Kadetten Schaffhausen 30:26 (15:11)
Stadthalle Kleinholz, Olten – 1380 Zuschauer – Sr. Sager/Styger.
Torfolge: 1:0, 2:1, 2:2, 4:2, 4:3, 6:3, 10:7, 10:9 (21.), 14:9 (27.), 15:11, 15:11; 15:13, 17:13, 17:15, 19:15, 19:17, 21:17, 21:19, 24:19, 24:20, 26:20, 27:21, 27:23, 29:23, 29:25, 30:26.
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Wacker; 4mal 2 Minuten gegen die Kadetten.
Wacker: Merz (22 Paraden)/Winkler (für 2 Penaltys); Linder (3), Dähler (5), Isailovic (4), Franic (5), Buri, Lanz, Caspar (2), Friedli (3), Von Deschwanden (6/1), Rathgeb (1), Hüsser, Studer (1).
Kadetten: Quadrelli (5 Paraden)/Aleksejev (27. bis 54./5 Paraden); Kukucka (1), Emrich, Pendic (3), Mamic, Starczan (8/4), Stojanovic (3), Prieto, Jurca (4/4), Bucher, Ursic (1), Tominec (4), Dissinger (2).
Bemerkungen: Wacker ohne Chalkidis; Kadetten ohne Schelbert und Vaskevicius (alle verletzt). Quadrelli hält Penaltys von Caspar (11./4:3) und Lanz (60./30:26); Merz hält Penaltys von Pendic (18./7:4) und Jurca (34./17:13). Time-outs: Wacker (30./15:11, 54./27:23); Kadetten (27./14:9, 49./26:20).
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