11.03.2013
Die Schweizer Handball-Nationalmannschaft hat das zweite Testspiel in Deutschland mit 25:30 verloren. Vor 3200 Zuschauern in Koblenz schaffte die SHV-Auswahl im Vergleich zum Vortag eine deutliche Steigerung und begegnete dem Heimteam auf Augenhöhe. Eine zehnminütige Baisse im zweiten Durchgang verhinderte am Ende gar ein noch besseres Resultat.
Als in der Conlog-Arena vier Minuten gespielt waren und Deutschland bereits wieder mit 3:0 in Führung lag, wurden aus Schweizer Sicht sogleich Erinnerungen an die 22:36-Kanterniederlage vom Vortag wach. Doch die Partie vom Sonntag entwickelte sich in eine komplett andere Richtung. Die SHV-Auswahl, die sichtlich mehr an sich glaubte, auch mit deutlich mehr Konsequenz auftrat, fand rasch ins Spiel. Gelungene Offensivaktionen, zu Beginn vorab vom erneut sehr gut aufgelegten Andrija Pendic, steigerten das Vertrauen zusätzlich. Und weil Deutschland, das gestern in der ersten Halbzeit wohl auch etwas über seine Verhältnisse gelebt hatte, diese beeindruckende Pace nicht erneut abrufen konnte, entwickelte sich ein völlig ausgeglichenes, attraktives Handball-Spiel. Das Heimteam erarbeitete sich bis zur 19. Minute eine 9:6-Führung, musste die SHV-Auswahl aber wieder auf 10:11 (26.) herankommen lassen. Zwei, drei Fehler der jungen Schweizer Equipe ermöglichten es den Deutschen dann jedoch, vor der Pause doch noch auf 15:11 wegzuziehen.
Ein unverhoffter Einbruch
Wer in diesem Moment an eine Vorentscheidung dachte, sah sich getäuscht: Innert sechs Minuten stellten die in dieser Phase sehr wachen und agilen Schweizer nach Wiederbeginn auf 16:15 – doch just dann, als es in Koblenz gar nach einem kleinen Umschwung aussah, ging ein unverhoffter Bruch durch das Spiel der SHV-Auswahl. Während zehn Minuten gelang den Schweizern in der Offensive so gut wie nichts mehr, die Fehler häuften sich, und Deutschland bestrafte diese Schwächephase brutal: Mit acht Toren in Serie zwischen der 38. und der 45. Minute stellte das Heimteam auf 24:15 und sorgte für die Entscheidung. «Da fehlte uns die nötige Konstanz. Hätten wir diese Phase nicht verschlafen, wäre für uns ein besseres Resultat möglich gewesen», sagte Nationaltrainer Goran Perkovac, der mit dem Auftritt seiner jungen Mannschaft insgesamt aber sehr zufrieden war. «Unsere Hoffnungsträger haben heute ihr grosses Potenzial angedeutet. Wenn wir so spielen, sind wir auf dem richtigen Weg.» Tatsächlich erfrischte beispielsweise der erst 18-jährige Luka Maros in der zweiten Halbzeit nach Anlaufschwierigkeiten mit einem unbekümmerten Auftritt und zwei sehenswerten Treffern.
«Positive Entwicklung»
Er und der starke Kreisläufer Alen Milosevic, der mit fünf Toren aus fünf Versuchen eine beeindruckende Visitenkarte abgab, standen am Anfang der Reaktion, die die Schweiz auf die Baisse zeigte. Es war ganz erstaunlich, wie sich die SHV-Auswahl noch einmal in die Partie kämpfte und die Differenz bis zum Ende verdientermassen wieder auf fünf Tore verkleinerte. Umso bemerkenswerter unter Anbetracht der Tatsache, dass es vorab die jungen Akteure waren, die das Ruder noch einmal herumrissen. Der Einfluss der Bundesliga-Legionäre war nämlich sehr gering: Andy Schmid fehlte wie schon gestern aufgrund des Europacups, Manuel Liniger wurde am Sonntag aufgrund von Wadenproblemen geschont, und der seit mehreren Tagen stark grippegeschwächte David Graubner kam in den beiden Länderspielen verständlicherweise nicht annähernd an sein gewohntes Rendement heran. Es waren darum wie erhofft andere, die in die Bresche springen mussten. «Es war für mich an diesem Wochenende schön zu sehen, wie sich das Team innert weniger Stunden in eine sehr positive Richtung entwickelt hat», zog Goran Perkovac Bilanz. «Ich bin auch überzeugt, dass wir unsere derzeitigen Möglichkeiten noch nicht ausgereizt haben. Dafür müssen wir aber die Zahl der unnötigen Fehler noch reduzieren.» Die erste Gelegenheit dazu bietet sich am 4. April: Dann ist Portugal zum wegweisenden Spiel der EM-Qualifikation in St. Gallen zu Gast.
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