16.06.2013
Die Schweizer Handball-Nationalmannschaft hat das letzte Spiel der EM-Qualifikation auswärts gegen Weltmeister Spanien deutlich mit 16:29 verloren. Die SHV-Auswahl erwischte zwar einen hervorragenden Start und führte zu Beginn dank starker Defensive mit 3:1, erzielte danach aber während 19 Minuten nur noch einen Treffer. So zog das Heimteam bis zur Pause auf 13:6 davon und brachte den diskussionslosen Sieg im zweiten Durchgang ohne Schwierigkeiten über die Zeit.
Zumindest eine Viertelstunde lang schaffte es die SHV-Auswahl, den Weltmeister vor knapp 3000 begeisterten Zuschauern in León zu ärgern. Die Schweizer, die sehr konzentriert und mit einer wachen, agilen Verteidigung starteten, lagen nach zwölf Minuten vorab dank dreier sehenswerter Treffer von Alen Milosevic mit 4:3 in Führung, während sich das Heimteam in der Startphase etwas schwer tat. Nachdem Spanien in der 17. Minute beim 5:4 durch Raul Entrerrios aber erstmals selbst vorne lag, war der zuvor scheinbar vorhandene Bann gebrochen. Es war, als hätten die Gäste mit ihrem guten Start den schlafenden Riesen erst richtig geweckt. In den darauf folgenden sieben Minuten machte der Weltmeister mit der Schweizer Nationalmannschaft nämlich kurzen Prozess, stellte auf 10:4 (23.) und entschied die Partie schon früh. Der SHV-Auswahl gelangen derweil zwischen der fünften Minute und der Pause gerade noch drei Treffer.
Die Schweizer hatten dem Heimteam in der Folge ohnehin nicht mehr allzu viel entgegenzusetzen. Im Gegenteil: Vielmehr blieb festzuhalten, dass gegen die massive, physisch starke 6-0-Deckung des Weltmeisters für die SHV-Auswahl mit ihren derzeitigen Mitteln kaum etwas auszurichten ist. Der aufgrund von Leistenbeschwerden nur rund 20 Minuten eingesetzte Andy Schmid kämpfte auf der Regisseur-Position ebenso glücklos wie die danach eingesetzten Roman Caspar und Thomas Hofstetter, und weil die Leistungsträger wie David Graubner und Marco Kurth aus dem Rückraum kaum einmal zu brauchbaren Abschlussmöglichkeiten kamen, standen am Ende des Spiels nur gerade drei Tore aus der zweiten Reihe zu Buche. Weil der starke spanische Keeper Gonzalo Perez, mit 18 Paraden ein sicherer Rückhalt, ausserdem die spärlichen Schweizer Chancen vom Flügel wiederholt zunichte machte, konnte das Heimteam das Deckungszentrum zusätzlich verstärken.
Die von Lubomir Svajlen betreute Mannschaft musste so enorm hart für ihre Tore arbeiten. Für einfache Treffer, beispielsweise aus dem Gegenstoss, fehlte oftmals die Präzision, das Tempo oder auch die Cleverness. Kam hinzu, dass die SHV-Auswahl, in der die junge Generation viel Einsatzzeit erhielt, zahlreiche, teils unnötige Ballverluste zu verzeichnen hatte, und Spanien diese Unzulänglichkeiten jeweils gnadenlos bestrafte. Die Iberer hatten ihren Gegner nach der Startviertelstunde in jeglicher Hinsicht im Griff – und die Schweizer durften am Ende froh sein, dass die Niederlage nicht deutlicher ausfiel. Beim 26:11 (51.) hatte das Skore nämlich zwischenzeitlich bedrohliche Ausmasse angenommen. Dass dem vom eigenen Anhang frenetisch gefeierten Heimteam in den Schlussminuten die letzte Konsequenz etwas abhanden ging, war verständlich. Die einzige Panne aus Sicht des Weltmeisters blieb so am Ende, dass es der DJ vor dem Spiel nicht fertig brachte, die spanische Nationalhymne in Gang zu bringen. Doch auch das war schnell gelöst: Das Publikum in León sprang spontan ein und zelebrierte den "Marcha Real" halt selbst.
EM-Qualifikation, Gruppe 1
Spanien – Schweiz 29:16 (13:6)
Palacio Municipal de Deportes, León – 2750 Zuschauer – Sr. Jurinovic/Mrvica (Kro).
Torfolge: 0:1, 1:1, 1:3 (5.), 3:3, 3:4 (12.), 10:4 (23.), 10:6 (24.), 13:6; 16:6, 17:7, 17:8, 19:8, 19:9, 21:9, 22:10, 22:11, 26:11, 27:12, 27:13, 29:13, 29:16.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Spanien; 1mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Spanien: Perez (18 Paraden)/Sierra (für 1 Penalty); Rocas (3/1), Maqueda (2), Tomas (2), Raul Entrerrios (4), Aguinagalde (2), Ugalde (3), Juan Garcia (2), Andreu, Canellas (1), Montoro (2), Morros (1), Antonio Garcia (4), Guardiola (2), Mindeguia (1).
Schweiz: Bringolf (5 Paraden)/Portner (31./4 Paraden); Schmid, Goepfert (2), Kurth (3/2), Liniger (1), Graubner (1), Milosevic (3), Hess (1), Hofstetter, Ramseier, Maros, Spengler (2), Cvijetic (2), Caspar (1), Svajlen.
Bemerkungen: Schweiz ohne Raemy, Pendic, Heer, Schelbert (alle verletzt) und Merz (abwesend). Time-outs: Schweiz (20./7:4, 47./22:11); Spanien (12./3:4).
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