NLA: Die Kadetten stehen vor dem siebten Meistertitel

17.05.2013

Den Kadetten Schaffhausen fehlt bloss noch ein weiterer Sieg zum siebenten Handball-Meistertitel seit 2005. Die Kadetten gewannen den zweiten Playoff-Final gegen Wacker Thun daheim mit 32:26 und führen in der Best-of-5-Serie mit 2:0 Siegen. Für Qualifikationssieger Wacker Thun war es ein Spiel der vergebenen Möglichkeiten. Die Kadetten Schaffhausen traten vor den 1540 Zuschauern in der heimischen BBC-Arena nicht mehr so selbstbewusst, stilsicher und überlegen auf wie letzten Samstag im ersten Final. Dennoch lagen die Schaffhauser mehrheitlich in Führung. Die Berner Oberländer behielten nur gerade bis zur 13. Minute (3:1 und 5:4) die Nase vorne, innerhalb von fünf Minuten machte Schaffhausen aus dem 4:5 ein 9:6; in der Folge gerieten die Gastgeber nie mehr in Rückstand.

Dennoch blieb lange die Spannung im hektischen, unterhaltsamen, aber nicht hochklassigen Spiel. Elf Minuten vor Schluss gelang Wacker Thun, das nach 36 Minuten mit vier Toren zurückgelegen war (14:18), nochmals der Ausgleich zum 24:24. Der Serbe Aleksandar Stojanovic mit seinem einzigen Tor an diesem Abend brachte die Kadetten aber wieder in Führung. Und in den Schlussminuten fehlte Wacker Thun die Cleverness. Der Thuner Nikola Isailovic suchte bei 24:25 völlig überhastet den Abschluss, der wenig eingesetzte Thuner Thomas Rathgeb leistete sich daraufhin eine unnötige Zweiminutenstrafe. "In vielen Phasen fehlte uns die nötige Ruhe und Abgeklärtheit", stellte der Thuner Trainer Martin Rubin fest. "Es stimmt: die Kadetten wären zu packen gewesen. Wer weiss, was passiert wäre, wenn wir in der zweiten Hälfte mal mit einem oder zwei Tore hätten in Führung gehen können."

Wacker Thun fehlte im Finish nicht nur die Übersicht, sondern auch das nötige Schlachtenglück. Am besten kam das nach 54 Minuten zum Ausdruck, als der zweite Thuner Goalie Marc Winkler einen Siebenmeter des herausragenden Rumänen Rares Jurca (11 Tore) parierte, der Abpraller aber in die Hände von Andrija Pendic flog, der zum 27:25 vollstreckte. Erst ganz am Schluss resignierten die Thuner, was es dem Heimteam ermöglichte, aus dem 26:25 in den letzten fünf Minuten noch ein 32:26 zu machen.

Ins Gewicht fiel am Ende nicht nur die fehlende Routine der Thuner, sondern auch die fehlende Disziplin. Sieben Zweiminutenstrafen kassierte Wacker. In Unterzahl handelten sie sich ein Sechstoredefizit ein, was sich in einem Spiel, das fünf Minuten vor Schluss 25:26 steht, natürlich als fatal erweis. Luca Linder, bekannt als ungemein fairer Akteur, wurde nach der dritten Zweiminutenstrafe ausgeschlossen. Und Reto Friedli handelte sich sogar während der Halbzeitspause eine Zweiminutenstrafe ein, weil er den Gegner hämisch ausgelacht hat. Als nicht hilfreich erwies sich ausserdem, dass Lukas von Deschwanden, der Topskorer der Schweizer Liga, nur auf eine Wurfquote von 42 Prozent kam (6 Tore aus 14 Abschlüssen).

Die Kadetten Schaffhausen feierten am Ende zwei Matchwinner. Jurca war mit seinen elf Toren natürlich der eine. Jurca erzielte per Siebenmeter die ersten drei Treffer der Kadetten und sorgte so dafür, dass Thun in der Startphase, als es Schaffhausen wie in Spiel 1 (diesmal erfolglos) mit einer offensiven Deckung versuchte, nicht davonziehen konnte. Der 27-jährige Goalie Remo Quadrelli erwies sich als zweiter Held der Kadetten. Er parierte 18 Schüsse; dreimal mehr als die beiden Thuner Torhüter Merz (6) und Winkler (6). Quadrelli bestritt womöglich sein letztes Heimspiel in der BBC-Arena. Trotz seiner erst 27 Jahre tritt er Ende Saison zurück, weil "ich endlich zu arbeiten beginnen muss".

Die Kadetten Schaffhausen kommen am Pfingstsamstag in der Thuner Lachenhalle zum ersten Matchball. Wacker Thun hofft natürlich, dass sie den Kadetten den Meistertitel noch streitig machen können. Martin Rubin: "Entscheidend wird sein, wie die Mannschaft mit dieser zweiten Niederlage umgeht, nachdem wir unsere Chancen gehabt und extrem viel in dieses Spiel investiert haben." So oder so ist für Wacker Thun der Weg zum ersten Meistertitel unglaublich schwierig, steil und beschwerlich geworden. Denn die Kadetten sind in den Playoffs in der eigenen Halle fast nicht zu bezwingen. Die letzte Playoff-Heimniederlage kassierten sie am 14. Mai 2006 mit 20:28 gegen die Grasshoppes - also vor über sieben Jahren.

NLA. Playoff-Final (best of 5). 2. Runde:

Kadetten Schaffhausen (2.) - Wacker Thun (1.) 32:26 (15:13); Stand 2:0
Nächstes Spiel am Samstag, 17.30 Uhr, in Thun.

Source: Sportinformation (Si)

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