NLA: Wacker Thun erkämpft die Finalissima

03.06.2013

Im Playoff-Final um die Handballmeisterschaft kommt es am Samstagabend in der Thuner Lachenhalle zu einer Finalissima. Wacker Thun siegte bei den Kadetten Schaffhausen mit 27:26 und glich die Finalserie zum 2:2 aus. Die Thuner bewiesen in Schaffhausen eine enorme Moral. Sieben Jahre lang, seit einem 20:28 gegen die Grasshoppers im Playoff-Final von 2006, hatten die Kadetten kein Playoff-Heimspiel mehr verloren. Auch in der aktuellen Meisterschaft gewann Schaffhausen in der Finalrunde und in den Playoffs neun Heimpartien in der BBC-Arena hintereinander. Vor 2562 Zuschauern in der BBC-Arena (Saisonrekord) rissen aber diese Serien.

Wacker Thun gewann diese vierte Finalpartie völlig verdientermassen. Die Thuner erwischten den viel besseren Start. Sie nahmen den Schwung des Kantersieges vom letzten Samstag mit in dieses Auswärtsspiel der letzten Chance. Es dauerte neun Minuten, bis die Kadetten durch den Treffer von Andrija Pendic zum 1:3 endlich ihren ersten Torerfolg bejubeln konnte. Später musste das Heimteam zwischen der 15. und der 22. Minute nochmals während fast sieben Minuten vom 4:6 bis zum 5:9 auf einen erfolgreichen Wurf warten.

Wacker Thun führte nach 20 Minuten 9:4 und schien wie vor fünf Tagen in Thun einem weiteren komfortablen Sieg entgegenzugehen. Dann aber drehten die Kadetten auf. 32 Minuten lang präsentierte sich das Team in jener Verfassung, mit der es in den letzten acht Jahren sechs Meisterschaften gewonnen hat. Nach 40 Minuten glichen die Kadetten erstmals zum 17:17 aus. In der 46. Minute brachte Marko Mamic die Schaffhauser zum ersten Mal in Führung (21:20). Danach behielt das Heimteam bis acht Minuten vor Schluss (24:23) die Nase vorne.

Und dennoch jubelte am Ende Wacker Thun. "Ich bin unglaublich stolz auf diese Truppe", freute sich Trainer Martin Rubin. "Vergleichen sie mal mein Thuner Team mit dem Star-Ensemble der Kadetten, und dann sagen sie mir, welche Mannschaft dieses Spiel gewinnen muss. Jede andere Mannschaft als Wacker Thun wäre umgeknickt und eingebrochen, spätestens als Schaffhausen erstmals in Führung ging. Wir aber haben als Mannschaft doch noch einen Weg zum Sieg gefunden."

Tatsächlich deutete während der zweiten Halbzeit lange alles auf eine Meisterschaftsentscheidung zu Gunsten der Kadetten hin. Eine Zeit lang lief alles für die Schaffhauser. Der Thuner Goalie Marc Winkler parierte beispielsweise fünf Schüsse, viermal aber landete der Abpraller wieder in den Händen der Kadetten. Trotzdem avancierte Winkler am Ende zum unangefochtenen Matchwinner. Er, der während des grössten Teils der Saison hinter Andreas Merz den Part der Nummer 2 gespielt hatte und erst im dritten Playoff-Final überraschend erstmals von Anfang an hatte spielen dürfen, parierte diesmal 21 Schüsse; neun in der ersten Hälfte, zwölf in der zweiten.

Die entscheidenden Paraden gelangen ihm gegen Leszek Starczan (bei 24:24), Aleksandar Stojanovic (bei 24:24) und Peter Kukucka (bei 25:24). Ausserdem trugen ein überhasteter Auswurf von Kadetten-Keeper Remo Quadrelli und ein daraus resultierendes Stürmer-Foul (bei 25:24) sowie ein Fehlwurf von Trainersohn Nik Tominec (bei 27:25) dazu bei, dass Wacker im Finish die Wende gelang. Am Ende wurde es nochmals dramatisch. Bis 47 Sekunden vor Schluss führte Wacker mit 27:25, ehe Iwan Ursic nochmals verkürzen konnte. Nur knapp 30 Sekunden später befand sich der Ball wegen Thuner Zeitspiels schon wieder in den Händen der Kadetten. Mit der 21. Parade in der allerletzten Sekunde gegen Rares Jurca rettete Goalie Winkler den Thunern aber den Sieg.

Das alles entscheidende fünfte Finalspiel findet am Samstagabend ab 17.30 Uhr in der Thuner Lachenhalle statt. Wacker Thun als Qualifikationssieger befindet sich nun wieder im Vorteil. "Wenn wir in Thun mal Schiedsrichter hätten, die so für das Heimteam pfeifen wie die Referees es jeweils in Schaffhausen tun, dann gewinnen wir locker", meinte Trainer Martin Rubin. Der ehemalige Schweizer Nationalspieler jammerte jedoch auf hohem Niveau. Die Referees vom Donnerstag sprachen gegen Kadetten sechs Zweiminutenstrafen aus, gegen Thun nur zwei.

NLA. Playoff-Final (best of 5). Spiel 4:
Kadetten Schaffhausen - Wacker Thun 26:27 (9:12). - Stand: 2:2. -
Letztes und entscheidendes Spiel am Samstag, 17.30 Uhr, in Thun.

 

Source: Sportinformation (Si)

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