15.02.2013
Schaffhausen will in der Champions League den Aufwärtstrend bestätigen. Gegen die Füchse Berlin steht der Genuss im Vordergrund, nächste Woche hingegen plant der Schweizer Meister in Zagreb den Achtelfinal-Vorstoss und in Kürze die Vorstellung des neuen Trainers. Spielbeginn in der BBC-Arena ist morgen Donnerstag Abend um 20 Uhr, SSF überträgt die Partie live.
Die WM-Pause hat Schaffhausen offenkundig gutgetan. Seit Ende Januar überzeugen die Kadetten wieder auf allen Ebenen. Im Cup qualifizierten sie sich für den Halbfinal, in der NLA nahmen sie mit zwei Siegen ebenso Fahrt auf. Und in der Champions League inszenierte der Schweizer Titelhalter dank dem 36:29 gegen den ungarischen Top-Klub Szeged ein eigentliches Comeback.
"Die Mannschaft hat endgültig begriffen, um was es geht", kommentiert der vor ein paar Monaten zum Chef-Trainer aufgestiegene Ex-Assistent Urs Schärer die Trendwende. Während des fast fünfwöchigen Stillstandes der Meisterschaft stand ihm im Training erstmals die komplette Equipe zur Verfügung. Lange verletzte Schlüsselfiguren wie Rares Jurca und Peter Kukucka adaptierten das "System Schärers" endgültig. "Wir haben sozusagen einen Teil der Vorbereitung nachgeholt und Spielzüge vertieft. Jeder kennt seine Aufgabe nun genau, die Mechanismen greifen langsam." Schärer glaubt, der Umbruch sei vollzogen: "Den Abgang eines extrem einflussreichen Spielers wie David Graubner hat man zu Beginn wohl etwas unterschätzt. Eine neue Hierarchie zu bilden, braucht immer Zeit." In den letzten Jahren sei es womöglich fast "zu einfach" gelaufen, mutmasst Schärer. "Man war es sich hier gar nicht mehr gewohnt, mal eine schwierige Phase durchzustehen." Der perfekte Start zur Finalrunde deutet auf eine Entspannung hin. Für Schärer steht deshalb fest: "Wir sind auf den richtigen Kurs eingeschwenkt."
Der Koloss aus Reinickendorf
Vor dem 9. Spieltag sind in der Gruppe D mit den viertplatzierten Kadetten, dem punktgleichen Szeged und Zagreb drei Teams innerhalb eines Zählers klassiert. Sollte Szeged zu Hause Dinamo Minsk unterliegen und die Kadetten gegen den Favoriten Berlin chancenlos bleiben, kommt es am 23. Februar gegen den 19-fachen Champions-League-Teilnehmer womöglich zum grossen Showdown im Zagreber "Dom Sportova". Szeged hingegen würde bei diesem Szenario scheitern. Ein Coup in Berlin ist für die formschwachen Osteuropäer nahezu ausgeschlossen.
In Schaffhausen ist der markante Aufschwung der Kadetten nicht unbemerkt geblieben. Gegen die Füchse werden die Einheimischen in der 2011 fertiggestellten BBC-Arena wohl erstmals vor 3500 Zuschauern antreten. "Es geht vor allem darum, die Schweiz mit einem Handball-Fest zu verwöhnen." Von einer sportlichen Überraschung mag Schärer nicht fabulieren. Der Schaffhauser Coach kennt die Realität. "Um zu siegen, wäre für uns der perfekte Match nötig."
Den Kadetten steht ein Koloss aus der Bundesliga gegenüber. Fünf WM-Teilnehmer, unter ihnen der deutsche Star-Keeper Silvio Heinevetter, stehen dem Team aus dem Bezirk Reinickendorf zur Verfügung. Wie viel Qualität in der spektakulären Mannschaft steckt, demonstrierten die Füchse zuletzt beim 31:30 gegen Barcelona vor über 13'300 Anhängern in der O2-Arena. Die Frage, ob Schaffhausen zum dritten Mal in Serie in die Achtelfinals vorstösst, wird deshalb nicht gegen den letztjährigen Champions-League-Halbfinalisten, sondern erst in Kroatien geklärt.
Neuer Coach aus der Bundesliga
Womöglich früher dürfte bekannt sein, wer im Sommer die Nachfolge von Schärer antritt. Der Berner wird sich wegen seines beruflichen Engagements vom Trainerposten zurückziehen. Die Kadetten haben den deutschen Markt sondiert und sind offenbar fündig geworden. Es ist damit zu rechnen, dass sie in den nächsten Tagen einen prominenten Namen mit Bundesliga-Background vorstellen werden. Schärer seinerseits wird künftig aller Voraussicht nach als Team-Manager tätig sein. Peter Leutwyler, seit 20 Jahren Manager Kadetten, will sich vermehrt auf strategische Aufgaben im Verwaltungsrat konzentrieren. Ihm schwebt vor, "dass sich Schärer in Teamnähe um den operativen Teil kümmert und den gesamten Spielbetrieb organisiert."
La Fédération Suisse de Handball (FSH) est la fédération nationale et le centre de compétence du sport de handball en Suisse.
Elle est membre de Swiss Olympic, de la Fédération internationale (IHF) et européenne (EHF) de handball.
Fédération Suisse de Handball
,
Tannwaldstr. 2, 4600
Olten
Tel +41 31 370 70 00
-
shv-fsh@handball.ch