Schweizer Cup Männer: Wacker bodigt Stäfa nach 80 Minuten

Im Schweizer Cup der Männer kommt es zur erwarteten Neuauflage des Finals des vergangenen Jahres. Sowohl Wacker Thun als auch die Kadetten Schaffhausen bekundeten auf ihrem Weg ins Endspiel aber grosse Mühe: Die Berner Oberländer besiegten die Lakers Stäfa erst nach zweifacher Verlängerung und 80 Minuten mit 34:32, und die Kadetten Schaffhausen brachten den 28:25-Erfolg gegen den TV Endingen ebenfalls erst in den letzten fünf Minuten ins Trockene. Der Cupfinal von morgen Sonntag um 15.45 Uhr in Olten wird vom SportSzene Fernsehen live übertragen.

1. Halbfinal: Lakers Stäfa – Wacker Thun 32:34 n.V. (28:28, 25:25, 13:9)
Die beiden Mannschaften lieferten sich einen von Beginn weg emotionalen und kampfbetonten Cup-Fight, der sich am Ende über mehr als zweieinhalb Stunden hinziehen sollte. Die Thuner setzten sich schliesslich nach zwei Verlängerungen und einem dramatischen Finish mit 34:32 durch. Wacker war dabei nicht unbedingt die bessere, aber sicher die glücklichere Mannschaft. Stäfa hatte dem grossen Favoriten zuvor alles abverlangt und sowohl kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit (60.), als auch Sekunden vor dem Ende der ersten Verlängerung (70.) jeweils Matchbälle vergeben. Die Berner Oberländer, die sich nach 9:13-Pausenrückstand wieder in die Partie gekämpft hatten, schafften die Siegsicherung schliesslich in den letzten drei Minuten der zweiten Overtime. Die Lakers, die in Tobias Wipf (23 Paraden) und Kevin Jud (11/2) zwei überragende Figuren in den eigenen Reihen hatten, wurden für ihren engagierten Auftritt am Ende schlecht belohnt. Voll auf die Kosten kam dafür das Publikum: Die rund 1600 Fans verwandelten die Stadthalle in einen wahrhaften Hexenkessel und verliehen dem grossartigen Spiel einen mehr als würdigen Rahmen.

2. Halbfinal: Kadetten Schaffhausen – TV Endingen 28:25 (18:13)
Wer nach fast neun Stunden Handball am Halbfinal-Samstag bis zum Schluss in der Stadthalle Olten blieb, wurde mit einem unerwartet spannenden Ende belohnt. Der unterklassige, von grossartigen Fans angetriebene TV Endingen bot dem haushohen Favoriten aus Schaffhausen ganz erstaunlich Paroli. Die Schaffhauser schienen sich nach der 18:13-Führung zur Pause und der vermeintlichen Entscheidung zu sehr in Sicherheit zu wiegen: Die Aargauer starteten nämlich hervorragend in die zweite Halbzeit und verkürzten innert 13 Minuten wieder auf 20:21. Fortan war es um den Spaziergang für die Kadetten geschehen. Der TVE liess sich nicht mehr distanzieren und stellte zweieinhalb Minuten vor Schluss noch einmal auf 25:26. Die Wende und damit die grosse Sensation blieb dem aufopferungsvoll kämpfenden Team von Trainer Zoltan Cordas, das enorm viel aus seinen Möglichkeiten machte, aber verwehrt. Die Kadetten, die sich für ihren Auftritt keine allzu grossen Lorbeeren verdient hatten, machten den Finaleinzug in den letzten zwei Minuten dank zweier Treffer von Topskorer Andrija Pendic doch noch klar.


 

 
Schweizer Cup Männer – Halbfinals

Lakers Stäfa – Wacker Thun 32:34 n.V. (28:28, 25:25, 13:9)
Stadthalle Kleinholz, Olten – 1570 Zuschauer – Sr. Brunner/Salah.
Strafen: 7mal 2 Minuten gegen Stäfa; 12mal 2 Minuten inkl. Disqualifikation Caspar (80.) gegen Thun.
Stäfa: Wipf/Portmann; Affentranger, Pulver, Nielsen (2), Maag (1), Getzmann (3), Mächler (2), Vernier (2), Milicic (10/5), Kevin Jud (11/2), Brunner, Kurbalija, Kägi (1).
Thun: Merz/Winkler; Linder (5), Dähler (3), Isailovic (3), Franic (4), Buri, Lanz, Caspar (7/4), Friedli (2), Von Deschwanden (6), Rathgeb (1), Hüsser (2), Studer (1).
Bemerkungen: Stäfa ohne Tim Jud; Wacker ohne Chalkidis (beide verletzt). Wipf hält Penalty von Von Deschwanden (3./0:1).

Kadetten Schaffhausen – TV Endingen 28:25 (18:13)
Stadthalle Kleinholz, Olten – 730 Zuschauer – Sr. Baumann/Cristallo.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen die Kadetten; 3mal 2 Minuten gegen Endingen.
Kadetten: Aleksejev/Quadrelli; Prieto (1), Cvijetic (2), Kukucka, Emrich (1), Goepfert (1), Pendic (7/2), Mamic, Starczan (2/2), Stojanovic (6), Bucher, Tominec (5), Dissinger (3).
Endingen: Rosenberg/Ferrante; Stefan Huwyler (1), Riechsteiner (1), Leitner, Knecht, Simon Huwyler, Sudzum (7), Riechsteiner (9/2), Pejkovic (5), Schubnell, Sebastian Kaiser (2), Schneider, Kündig.
Bemerkungen: Kadetten ohne Schelbert, Vaskevicius (beide verletzt), Ursic und Jurca (beide überzählig); Endingen ohne Severin Kaiser (verletzt). Quadrelli hält Penalty von Riechsteiner (45./21:19).