Yellow Cup: Russland für die Schweizer eine Nummer zu gross

28.12.2013

Die Schweizer Nationalmannschaft hat am Yellow Cup in Winterthur ihr zweites Spiel gegen Russland mit 31:35 verloren. Vor 1520 Zuschauern forderte die SHV-Auswahl von Trainer Rolf Brack dem starken Gegner jedoch viel ab und blieb bis kurz vor Schluss auf Schlagdistanz. Das erste Spiel am Samstag gewann Weissrussland gegen Ägypten mit 29:26.

Den zahlreich erschienen Zuschauern in der Eulachhalle konnte es nur recht sein. Die Schweizer, die gegen Russland bis zur 43. Minute mit 20:26 in Rückstand gerieten, kämpften sich kurz vor Schluss noch einmal auf drei Tore heran und brachten damit die Stimmung zurück. Das 29:32 von Alen Milosevic sollte jedoch das höchste der Gefühle bleiben – und mehr wäre wohl auch des Guten zu viel gewesen. Der jungen SHV-Auswahl, die wie gestern einen kämpferisch einwandfreien Auftritt auf den Parkett legte, wurden von der Sbornaja nämlich die Grenzen aufgezeigt. Gegen die starken Individualisten wie Pawel Atman oder Konstantin Igropulo fand die Schweizer Defensive, die für Nationaltrainer Rolf Brack an diesem Samstag «zu brav, zu zurückhaltend» agierte, kaum einmal ein probates Mittel. Die Schweizer, die in der Offensive zunächst vor allem vom starken Nicolas Raemy lebten, hielten zwar dagegen, gerieten bis zur Pause aber trotzdem mit 16:19 ins Hintertreffen.

Nach einem verheissungsvollen Auftakt in die zweite Halbzeit, mit dem die SHV-Auswahl auf 19:20 verkürzte, fiel das Heimteam in ein kleines Loch, das den Russen rückblickend die Entscheidung ermöglichte. Zwar fand Aurel Bringolf (8 Paraden), der den soliden Nikola Portner (6 Paraden) zur Pause ablöste, wie schon gestern immer besser in die Partie, doch ganz allgemein waren die Russen für die Schweizer an diesem Abend eine Nummer zu gross. Kam hinzu, dass die SHV-Auswahl nur zwei von fünf Siebenmetern verwerten konnte und ausserdem noch die eine oder andere grosse Chance aus dem Spiel heraus liegen liess. In Anbetracht der ungenügenden Chancenauswertung oder der defensiven Schwierigkeiten liest sich das 31:35-Schlussresultat gegen den EM-Teilnehmer, der wohl den Top-10 Europas zugeordnet werden darf, eigentlich gar sehr positiv. Das sah auch Rolf Brack so: «In Balingen hatte ich zuletzt das Problem, dass die Resultate trotz guter Leistungen nicht stimmten. Heute war es eher umgekehrt», sagte er mit einem Schmunzeln.

Auch im zweiten Spiel unter dem neuen Nationaltrainer zeigten die Schweizer – unabhängig vom Endergebnis – einen erfrischenden, unbekümmerten Auftritt. Zwar unterliefen der SHV-Auswahl deutlich mehr Fehler als noch am Vortag, und die Defensive – zum 6-0 kam nach einer weiteren Trainingseinheit am Samstagvormittag noch eine 3-2-1-Formation hinzu – offenbarte (zu) viele Abstimmungsschwierigkeiten. Doch die Schweizer, die in der ganzen Partie nie in Führung lagen, liessen den Kopf nicht hängen, zeigten erneut ein grosses Kämpferherz und liessen sich darum nicht abschütteln. Ausserdem setzte Rolf Brack mit dem siebten Feldspieler auch erstmals auf eines seiner aus der Bundesliga bekannten Markenzeichen. Nicht zuletzt deshalb kamen die Schweizer in der Schlussphase noch einmal heran. Das Highlight des Spiels war indes ein anderes: Torhüter Aurel Bringolf kam nach 54 Minuten mit einem Wurf über das ganze Feld zu seinem ersten Länderspieltor. Er konterte damit einen Treffer des russischen Keepers Vadim Bogdanow, dem genau das gleiche Kunststück nur 60 Sekunden zuvor gelungen war.
 


 
42. Yellow Cup in Winterthur

Schweiz – Russland 31:35 (16:19)
Eulachhalle, Winterthur – 1520 Zuschauer – Sr. Baumgart/Wild (De).
Torfolge: 0:1, 2:2, 2:4, 4:4, 6:6, 6:8, 8:8, 8:11, 10:11, 12:13, 12:15, 16:19; 17:20, 19:20, 19:23, 20:23, 20:26 (43.), 21:27, 23:27, 24:28, 24:30, 26:30, 26:31, 28:31, 29:32, 29:34, 31:35.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 3mal 2 Minuten gegen Russland.
Schweiz: Portner (plus für 1 Penalty/Bringolf (für 1 Penalty und ab 31./1); Liniger (4/2), Pendic, von Deschwanden (4), Graubner (2), Dähler (2), Milosevic (4), Raemy (5), Hess (3), Muggli, Freivogel, Baviera, Vernier (1), Svajlen (5), Lier.
Russland: Sorokin (1.-39. plus für 2 Penaltys)/Bogdanow (1); Schischkarew (5), Pyschkin, Kowalew (4/2), Jewdokimow (4), Atman (5), Gorbok (1), Maximow (1), Nasyrow (1), Schelmenko (1), Wolkow, Igropulo (7/2), Aflitulin (2), Zhitnikow (3).
Bemerkungen: Schweiz ohne Schmid (Pause), Fellmann (Studium), Jud und Geisser (beide überzählig). Sorokin hält Penaltys von Pendic (3./0:0) und von Deschwanden (40./20:23). Liniger schiesst Penalty an die Latte (37./19:23). Portner hält Penalty von Igropulo (52./26:30).

Source: Marco Ellenberger

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