11.10.2014
Im dritten Champions-League-Spiel der Saison zelebrierte Schweizer Meister Kadetten Schaffhausen eine veritable Handball-Gala. Die Schaffhauser besiegten den französischen Meister Dünkirchen mit 25:23. Damit schlugen die Kadetten in der Champions League auf Achtelfinalkurs ein. Vier Teams aus der Sechser-Poule werden die K.o.-Phase erreichen. Nach dem grandiosen Heimsieg vor 1950 Zuschauern rückten die Kadetten mit drei Punkten aus drei Spielen auf Platz 3 vor. Und gegen jene Gegner, gegen die man den Schaffhausern am ehesten Punktgewinne zutraute, nämlich gegen die Ungarn aus Szeged und gegen die Ukrainer aus Saporoschje, bestritten die Kadetten noch kein Spiel.
Unbestrittener Matchwinner für die Kadetten war der 33-jährige Schweizer Manuel Liniger. Ihm gelangen elf Tore inklusive vier verwandelte Penalty. Nicht zum ersten Mal in seiner langen Karriere agierte der Routinier in einer Champions-League-Partie derart effizient. "Sowohl mit Pfadi Winterthur wie während meiner ersten Zeit bei den Kadetten gelangen mir schon solche Spiele. Eine Riesenfreude herrscht danach aber trotzdem allemal. Denn alle Tage gelingen einem derartige Leistungen natürlich nicht." Liniger freute sich indessen nicht primär über die eigene Leistung, sondern über den Sieg des Teams. Liniger: "Denn wenn wir gegen Dünkirchen verloren hätten, dann wäre der Auswärtspunkt aus Aalborg, den wir letzten Sonntag geholt haben, praktisch nichts Wert gewesen."
Für Markus Baur, den deutschen Trainer der Kadetten, wurde die Basis zum diskussionslosen Sieg mit der Verteidigungsarbeit gelegt. Die Schaffhauser verteidigten aktiv und aggressiv und warfen mit dieser Taktik die ballsicheren, aber verspielten und weichen Franzosen aus der Bahn. Vier Tore gelangen dem grossen Dunkerque Grand Littoral, dem amtierenden französischen Meister und EHF-Cup-Finalisten von 2012, per Penalty, sieben weitere Goals markierten die Franzosen aus Gegenstössen. Aus dem Spiel heraus gelang Dunkerque bloss ein Dutzend Tore. "Wir haben kein Rezept gefunden", gab Trainer Patrick Cazal am Ende zu.
Nicht nur die Defensive glänzte jedoch bei den Kadetten. Auch im Angriff spielte das Heimteam nach den ersten 20 Minuten und einem klassischen Fehlstart (vier erfolglose Angriffe und ein 0:3-Rückstand nach drei Minuten) überdurchschnittlich. 8:6 führten die Franzosen nach 21 Minuten. Aus den ersten 19 Angriffen resultierten bis zu diesem Zeitpunkt für die Kadetten bloss sechs Tore. Aus den nächsten 19 Angriffen gelangen den Kadetten aber bis zur 48. Minute nicht weniger als 16 Tore. Dank dieser aussergewöhnlichen Effizienz zogen die Kadetten dem Gegner unwiderstehlich davon: zuerst vom 6:8 zum 10:8, später vom 12:12 (32.) zum 16:12 (37.) und schliesslich vom 18:15 (42.) auf 21:15 (47.). Erst in den letzten sieben Minuten gelang Dünkirchen noch Resultatkosmetik.
Zum tollen Abend trug auch der erst 21-jährige Goalie Nikola Portner mit zwölf Paraden seinen grossen Anteil bei. Am Ende gewährten die Zuschauer in der BBC-Arena ihren Kadetten eine "standing ovation". Drei Jahre lang hatte das Schaffhausener Publikum auf derart tolle Champions-League-Abende warten müssen. In der Saison 2011/12 gelangen den Kadetten gegen die Schweden aus Sävehof (40:32) und gegen die Franzosen aus Chambéry (28:24) und im Achtelfinal-Rückspiel gegen Atletico Madrid (30:26 auswärts) die letzten vergleichbaren Grosserfolge. Im Jahr später scheiterten die Kadetten in der Gruppenphase; letzte Saison vertrat der damalige Meister Wacker Thun die Schweiz in der Handball-Königsklasse.
Das nächste Spiel in der Champions League bestreiten die Kadetten in anderthalb Wochen auswärts in Szeged (Un). Das nächste Heimspiel steht am 20. November gegen Motor Saporoschje (Ukr) auf dem Programm.
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