DIE SCHWEIZ HOLT IN DEUTSCHLAND EIN UNENTSCHIEDEN!

22.09.2014

Die Schweizer Nationalmannschaft hat im zweiten Länderspiel in Deutschland ebenso überraschend wie verdient ein 28:28-Unentscheiden erreicht. Vor 4412 Zuschauern in der ausverkauften ratiopharm arena in Neu-Ulm lag die SHV-Auswahl zur Pause mit 14:11 vorne – und kam nach einem kurzen Hänger in der zweiten Halbzeit auf beeindruckende Weise noch einmal zurück.

Die 4400 Zuschauer in Neu-Ulm hielten den Atem an. Deutschland hatte in der letzten Minute bei Ballbesitz und 28:27-Führung alle Trümpfe in der Hand. Doch nach dem Fehlpass von Uwe Gensheimer rund zehn Sekunden vor Schluss kamen die Schweizer unverhofft doch noch einmal zu einer Chance. Andy Schmid, direkt von der Bank gekommen, forderte den Ball – und bezwang Deutschland-Keeper Silvio Heinevetter mit der Schlusssirene zum Ausgleich. Ein Ausgleich, der am Ende vielleicht mit etwas Glück zustande kam, aber insgesamt schlicht hochverdient war. «Wir spielten heute mit viel Leidenschaft, mit viel Teamspirit. Und dieses Erfolgserlebnis ist für uns eminent wichtig», sagte Nationaltrainer Rolf Brack. Er hatte zusammen mit seinem Team über Nacht die richtigen Schlüsse gezogen und seine Mannschaft perfekt eingestellt auf das Feld geschickt. Die aggressiven, agilen und kompakten Schweizer legten in Neu-Ulm einen Blitzstart hin, erwischten das Heimteam auf dem falschen Fuss und führten nach sieben Minuten schon mit 5:1. Und es sollte kein Strohfeuer bleiben.

Mit einer Mischung aus aufopferungsvoller, beeindruckender Defensivarbeit, taktischen Finessen und einem hervorragend aufgelegten Andy Schmid hielten die Schweizer den favorisierten Gegner nämlich auch weiterhin auf Distanz. Und das, obwohl sie bis zur 23. Minute schon vier Zeitstrafen kassierten und entsprechend oft in Unterzahl agieren mussten. Dank dem Einsatz des sechsten Feldspielers und viel Kampfgeist überstand die SHV-Auswahl aber diese Phasen mehr oder weniger schadlos. Und sie beeindruckte durch offensive Ausgeglichenheit: Alleine in der ersten Halbzeit trugen sich zehn verschiedene Spieler in die Torschützenliste ein. Der wertvollste Akteur stand bis zu diesem Zeitpunkt aber im Tor: Dem von der Deckung gut unterstützten Andreas Portmann gelangen acht Paraden.

Dass Deutschland nach der Pause eine Reaktion zeigen würde, war zu erwarten. Dass es aber bis zur 51. Minute dauerte, bis das Heimteam erstmals die Führung übernahm, war erstaunlich. Umso mehr, als dass die Schweiz mit Daniel Fellmann schon früh (39.) einen zentralen Abwehrspieler aufgrund der dritten Zeitstrafe verlor. Trotzdem vergab die bestens aufgelegte SHV-Auswahl in der Folge gleich mehrmals die Chance, die Führung noch weiter auszubauen. Es war vorab Silvio Heinevetter, der seine Farben mit mehreren mirakulösen Paraden im Spiel hielt. Und weil die Schweizer kurz darauf ihre einzige Schwächephase einzogen, gelang dem Heimteam die Wende vom 19:21 (47.) zum 24:21 (53.). Nur kurz schien es, als würde Deutschland doch noch den erwarteten, standesgemässen Sieg feiern. Die Schweizer wankten – aber sie fielen nicht. Die SHV-Auswahl fand tatsächlich noch einmal einen Weg zurück: Dank dem Einsatz des siebten Feldspielers und einem Andy Schmid, der jetzt auf Weltklasse-Niveau agierte, erzielte die SHV-Auswahl in den letzten sieben Minuten noch sieben Tore. Das letzte davon liess die Schweizer jubeln. Und das zurecht.

Foto: www.groundshots.de
 



Länderspiel, Telegramm 

Deutschland – Schweiz 28:28 (11:14)
ratiopharm arena, Neu-Ulm – 4412 Zuschauer (ausverkauft) – Sr. Nachevski/Nikolov (Maz).
Torfolge: 0:1, 1:1, 1:5 (7.), 3:7, 5:7, 5:8, 11:14; 13:14, 14:15, 14:17, 17:17, 17:18, 18:19, 19:19, 19:21 (47), 24:21 (53.), 24:23, 27:26, 28:26, 28:28.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Deutschland; 6mal 2 Minuten inkl. Disqualifikation (Fellmann/39.) gegen die Schweiz.
Deutschland: Heinevetter (6 Paraden/1 Tor)/Wolff (16. bis 31./2 Paraden); Gensheimer (8/2), Sellin, Wiencek (4), Danner (1), Pekeler, Groetzki (1), Allendorf, Kneule, Schmidt, Häfner, Michael Müller (3), Philipp Müller, Kühn (1), Drux (4), Christophersen (5).
Schweiz: Portmann (8 Paraden)/Portner (31. bis 41./1 Parade)/Bringolf (ab 46./2 Paraden); Schmid (11/4), Fellmann (1), Liniger (3), Baviera (1), Graubner, Sidorowicz (2), Dähler (1), Raemy  (2), Küttel, Striffeler (2), Mühlemann (1), Freivogel, Baumgartner (1), Svajlen (3).
Bemerkungen: Schweiz ohne Von Deschwanden, Lier (beide verletzt), Vernier (rekonvaleszent) und Linder (nicht eingesetzt). Länderspiel-Debüt von Dimitrij Küttel.

Source: Marco Ellenberger (Text), www.groundshots.de (Foto)

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