30.03.2014
Das Schweizer Frauen-Nationalteam hat das EM-Qualifikations-Spiel auswärts in Slowenien auf bittere Weise mit 29:30 verloren. Die SHV-Auswahl von Trainer Jesper Holmris, die in Ljubljana erneut eine grandiose Vorstellung ablieferte, bog mit der möglichen Sensation vor Augen auf die Zielgerade ein – gab in den letzten fünf Minuten aber eine 29:26-Führung noch aus der Hand.
Die 1200 Zuschauer in der slowenischen Hauptstadt dürften ihren Augen nicht getraut haben, als der krasse Aussenseiter aus der Schweiz zum zweiten Mal innert vier Tagen unter Beweis stellte, wozu er fähig ist. Die SHV-Auswahl von Trainer Jesper Holmris lieferte in Ljubljana eine Partie ab, die wohl kaum jemand für möglich gehalten hätte, und erspielte sich nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit bis zur 38. Minute eine 20:16-Führung. Slowenien fand gegen die im Kollektiv überzeugenden und im Angriff sehr effizienten Gäste nie ein probates Mittel. Und als Kerstin Kündig in der 55. Minute auf 29:26 stellte, hatten die Schweizerinnen alle Trümpfe in ihren Händen. Doch dann begannen der jungen SHV-Auswahl mit der grossen Sensation vor Augen doch noch die Hände zu zittern. Die Sloweninnen, die im Herbst an gleicher Stätte den WM-Zweiten Serbien aus der Halle schossen, zogen ihren Kopf in der turbulenten Schlussphase gerade noch aus der Schlinge.
«Wir sind sehr enttäuscht, diese Niederlage tut weh – auch wenn es für uns ja eigentlich ein super Ergebnis ist», sagte Jesper Holmris. «Wir haben ein hervorragendes Spiel abgeliefert, und wohl auch die Sloweninnen mit unseren beiden Auftritten überrascht.» Es ist tatsächlich kaum hoch genug einzuschätzen, was die SHV-Auswahl gegen die aufstrebende Handball-Nation Slowenien zeigte. Sie zollte am Ende wohl aber etwas der fehlenden Erfahrung Tribut. «Ganz am Schluss haben uns die Cleverness und auch etwas das nötige Glück gefehlt. Aber auch wenn die Enttäuschung jetzt gross ist: Wenn wir morgen aufstehen, werden wir das wohl in einem anderen Licht sehen. Ich bin auf jeden Fall sehr stolz darauf, was mein Team hier geleistet hat», sagte Jesper Holmris.
Die Sloweninnen, die sich im Kampf um die EM-Teilnahme grosse Chancen ausrechnen, wendeten eine Heimniederlage also in Extremis ab. Die Equipe der ehemaligen Schweizer Nationaltrainerin Marta Bon lag in der zweiten Halbzeit nur ein einziges Mal in Führung – nämlich nach dem 30:29-Siegtreffer von Tamara Mavsar in der 59. Minute. Entsprechend gross war die Erleichterung beim haushohen Favoriten, wo sich die Spielerinnen nach dem Schlusspfiff überschwänglich in den Armen lagen. Gerade das unterstrich, was die Schweizerinnen zuvor in Ljubljana geleistet hatten.
EM-Qualifikation Frauen
Slowenien – Schweiz 30:29 (15:16)
Kodeljovo, Ljubljana – 1200 Zuschauer – Sr. Gasmi/Gasmi (Fr).
Torfolge: 0:1, 2:1, 2:2, 4:2, 4:5, 5:6, 7:6, 7:8, 9:8, 11:10, 11:12, 12:13, 14:13, 15:14, 15:16; 16:16, 16:20 (38.), 18:20, 18:21, 19:22, 21:22, 21:23, 23:23, 23:24, 24:24, 24:27, 25:28, 26:29 (55.), 30:29.
Strafen: 5mal 2 Minuten inkl. Disqualifikation (Mitrusevska/59.) plus Rote Karte (Mavsar/60.) gegen Slowenien; 7mal 2 Minuten inkl. Disqualifikation (Noëlle Frey/59.) gegen die Schweiz.
Slowenien: Zec/Stefanisin/Marincek; Ferfolja (1), Zrnec (2), Krhlikar (5), Gros (6/1), Mitrusevska (2), Jericek, Hrncic, Mavsar (5/4), Irman (3), Koren (1), Gregorc, Petrinja, Son (5).
Schweiz: Brütsch/Aegerter; Kündig (2), Lisa Frey (1), Furrer (1), Weigelt (8), Dinkel (6/1), Scherer (2/2), Haag (4), Noëlle Frey (5), Kashani, Egli, Moser.
Bemerkungen: Schweiz ohne Geissmann, Heini (beide verletzt), Mustafoska und Wenger (Beruf). Vergebene Penaltys: Gros (38./16:20); bzw. Dinkel (5./2:2) und Weigelt (21./11:11).
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