03.11.2014
Die Schweizer Nationalmannschaft hat zum Auftakt der EM-Qualifikation auswärts gegen Mazedonien mit 20:27 (8:12) verloren. Die Niederlage beim heimstarken Gegner ist an sich keine Überraschung – vor 4000 Zuschauern in Skopje wäre für die SHV-Auswahl an diesem Mittwochabend aber mehr möglich gewesen. Am Sonntag (14.30 Uhr, St. Jakobshalle) ist Frankreich in Basel zu Gast.
Nationaltrainer Rolf Brack schaute nach dem Spiel nachdenklich in den mazedonischen Nachthimmel. Kurz zuvor hatte er die Medienkonferenz mit den Worten «Ich bin etwas enttäuscht» eröffnet und damit die Gefühlslage der SHV-Delegation in Skopje ziemlich genau zum Ausdruck gebracht. Gewiss: Eine Niederlage bei einer der heimstärksten Nationen Europas lag im Bereich des Wahrscheinlichen. Doch an diesem Mittwoch wären die Mazedonier möglicherweise zu packen gewesen. Zumal sich die SHV-Auswahl dank guter Verteidigung und toller Aufholjagd eine gute Basis schuf und kurz nach der Pause nach zwischenzeitlichem Fünf-Tore-Rückstand wieder auf 11:12 (34.) aufschloss. Das Momentum schien in diesem Augenblick auf die Seite der Gäste zu kippen – zumal sich das träge Heimteam schwer tat, zu seinem Spiel zu finden. «Es hat zu jenem Zeitpunkt gut ausgesehen, so dass es vielleicht sogar für Punkte reichen könnte», sagte Rolf Brack.
Doch es kam eben anders. Die Schweizer, denen in Skopje über das ganze Spiel gesehen die Konstanz fehlte, fielen gleich nach dem Anschlusstreffer wieder in ein Loch. Zwar arbeitete die Verteidigung über die gesamte Dauer ansprechend und zwang den Gastgeber dadurch in zahlreiche Fehler, doch es waren schlicht zu viele kleine Puzzleteile, die an diesem Abend nicht ineinander passten: Die ungenügende Effizienz, die schlechte Quote in Überzahl, die Anzahl der technischen Fehler, die mangelnde Unterstützung der Torhüter oder auch die Tatsache, dass mehrere Leistungsträger nicht ihren besten Tag erwischten. So kam insgesamt zu viel zusammen, um die erhoffte Überraschung zu schaffen. «Gerade in Überzahlsituationen, mit sieben gegen sechs oder auch mit sechs gegen fünf, hatten wir grosse Probleme», sagte Rolf Brack, dessen taktische Finessen irgendwie nicht greifen wollten. Mazedonien, das zu einem grossen Teil aus dem 13-fachen Torschützen Kiril Lazarov bestand, kam so mit einer durchschnittlichen Leistung zu einem ungefährdeten Heimsieg. Viel zu ungefährdet, wenn die Schweizer Optik angewendet wird.
Dabei hatten sich die Schweizer in der wunderbaren, zu etwa zwei Dritteln gefüllten Boris-Trajkovski-Halle nach 5:10-Rückstand (22.) kurz nach der Pause zurück ins Spiel gekämpft und sich noch einmal alle Chancen erarbeitet. Just dann, als das Publikum begann, seinen Unmut über die Leistung des Heimteams kundzutun, ging aber völlig unverhofft der entscheidende Bruch durch das Spiel der SHV-Auswahl. Mazedonien erhöhte zunächst auf 15:11, später auf 22:14 und nahm der Partie so vorzeitig jegliche Spannung. Die Schweizer setzten in der Schlussphase noch einmal zu einer kleinen Aufholjagd an, standen sich dann aber vorab aufgrund fehlender Cleverness doch noch einmal selbst im Weg – statt vier oder fünf Tore betrug die Differenz am Ende sieben Treffer. «Mit minus fünf hätten wir nach diesem Spiel wohl leben können. Minus sieben ist aber zu viel», sagte Rolf Brack. Es war irgendwie ein sinnbildlicher Abschluss für den unglücklichen Auftritt in Skopje.
EM-Qualifikation Männer
Mazedonien – Schweiz 27:20 (12:8)
Boris Trajkovski, Skopje – 4000 Zuschauer – Sr. Mazeika/Gatelis (Lit).
Torfolge: 1:0, 2:1, 2:2, 5:2, 5:3, 7:5, 10:5, 10:8, 12:8; 12:11 (34.), 15:11, 15:12, 18:12, 18:13, 20:13, 20:14, 22:14 (49.), 22:15, 23:16, 24:16, 24:19, 26:19, 27:20.
Strafen: Je 3mal 2 Minuten.
Mazedonien: Ristovski (13 Paraden); Manaskov (4), Vugrinec (2), Stoilov (2), Kiril Lazarov (13/9), Jonovski, Mirkulovski (2), Markovski, Mojsoski, Markoski (1), Mojsovski, Pribak (1), Georgievski (1), Filip Lazarov (1).
Schweiz: Portner (5 Paraden)/Bringolf (31. bis 48. plus für 2 Penalties/3 Paraden); Schmid (4/1), Fellmann, Lier, Graubner (2), Sidorowicz (1), Von Deschwanden (3), Raemy (3), Hess (2), Striffler (3), Mühlemann (2), Freivogel.
Bemerkungen: Schweiz ohne Liniger, Svajlen, Baviera, Linder (alle verletzt), Maros, Küttel, Portmann (alle überzählig), Caspar, Dähler und Baumgartner (alle nicht eingesetzt). Ristovski hält Penalties von Schmid (15./7:4 und 22./10:5). Bringolf hält Penalty von Lazarov (35.), der im Nachschuss zum 13:11 trifft. Von Deschwanden schiesst Penalty an die Latte (58./26:19). Time-outs: Mazedonien (25./10:7, 54./24:17), Schweiz (23./10:5, 41./17:12, 49./22:14).
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