04.07.2014
Seinen Einstand im Schweizer Clubhandball hätte sich Markus Baur nicht besser vorstellen können. Der Handball-Weltmeister von 2007 übernahm die Kadetten Schaffhausen vor der Saison 2013/2014, als Meisterschaft, Cupsieg und Teilnahme zur Champions League passé waren. Der 43-jährige 228-fache deutsche Nationalspieler schaffte mit dem Serienmeister der vergangenen Jahre hochverdient das Double und konnte den Triumph mit den Kadetten nur bedingt feiern – ihm fehlte schlicht und einfach die Zeit. Denn Markus Baur ist seit zwei Jahren auch Trainer der deutschen U20-Nationalmannschaft und will am Wochenende mit seinem Team an der Airport-Trophy in Kloten für Furore sorgen.
Markus Baur, welchen Stellenwert hat die Airport-Trophy für Sie und Ihr Team?
Markus Baur: Mit Spanien, Frankreich und der Schweiz treffen wir auf erstklassige Teams, die uns alles abverlangen werden. Uns geht es in Kloten nicht unbedingt um dem Turniersieg, sondern es geht vor allem um einen wichtigen Gratmesser vor der U20-EM Ende des Monats in Österreich. Wie weit ist mein Team? Was fehlt uns noch?
Mit Gastgeber Österreich, der Slowakei und Weissrussland sind die drei Teams in Kloten aber nicht zu vergleichen, oder?
Markus Baur: Natürlich nicht. Von unseren Gruppengegnern bei der EM kennen wir Österreich sehr gut, von der Slowakei wissen wir einiges und von Weissrussland relativ wenig. Wir haben ja noch einige Wochen Zeit. Wichtig ist jetzt erst einmal, dass wir uns perfekt auf das Turnier am Wochenende vorbereiten und uns wie in den letzten Jahren gut präsentieren.
Das Turnier in Kloten ist auch eine Art Familientreffen des Schweizer Handballs. Sie feiern Wiedersehen mit einigen ihrer Spieler, Trainerkollegen und auch Funktionären…
Markus Baur: Ja, da freue ich mich auch sehr drauf. Vor allem freue ich mich auf das Aufeinandertreffen mit der Schweiz und meinem Kollegen Michael Suter, den ich fast täglich sehe. Ich werde am Wochenende aber zuerst einmal auf die Leistung meines Teams achten. Wir haben einiges vor mit diesem Jahrgang.
Natürlich kennen Sie auch das Schweizer Team. Wie hoch schätzen Sie diesen Jahrgang ein und welche Spieler haben eine grosse Zukunft?
Markus Baur: Da fallen mir einige Spieler ein. Luka Maros, Dimitrij Küttel, Pascal Vernier, Zoran Markovic oder Albin Alili. Insgesamt hat das Team von Michael Suter unglaubliches Potential und ich bin gespannt, was die Jungs in Kloten und auch bei der EM in Österreich zeigen.
Wie schwierig ist es für Sie, für die Zeit beim deutschen U20-Team nicht an die Kadetten Schaffhausen und an die vielen Schweizer Talente zu denken?
Markus Baur: Ja, sehr schwierig. Es ist doch klar. Wir sind Meister und Cupsieger geworden und sind in der Gruppenphase der Champions League. Einige wichtige Spieler haben den Verein verlassen und die mussten gleichwertig ersetzt werden. Dies ist uns gelungen. In meiner Abwesenheit managt mein Assistent Markus Krauthoff die Geschicke in Schaffhausen und ich muss mir da keine Sorgen machen. Wir sind ein eingespieltes Team. Mit dem deutschen U20-Team habe ich auch grosse Ziele und die will ich weiterhin verfolgen.
Wie schafft man den Spagat zwischen Ausbilder beim Verband und Clubtrainer bei einem Spitzenclub?
Markus Baur: Wenn man es will, dann schafft man alles. Natürlich muss das Umfeld stimmen. Ich finde es faszinierend, zum einen junge Talente aufzubauen und sie langfristig auf ihre Karrieren vorzubereiten. Im Verein suche ich mit dem Team den kurzfristigen Erfolg. Meistertitel, Cupsieg, Champions League. Ich bin glücklich, dass ich beide Aufgaben so unter einen Hut bringen kann. Jetzt freue ich mich erst einmal auf die Airport-Trophy am kommenden Wochenende mit tollen, attraktiven Spielen und den Gedankenaustausch mit meinen Trainerkollegen und Clubspielern.
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