01.07.2014
In Karin Weigelt verliert FrischAuf Göppingen eine Stütze seines Frauenteams. Die Schweizer Nationalspielerin verlässt nach sieben Jahren die Bundesliga und wechselt zum norwegischen Erstligisten Vipers Kristiansand. Im Interview mit handball-world.com spricht die 30-jährige Linkshänderin über ihre Gründe für den Wechsel nach Skandinavien und verrät, was sie in Deutschland vermissen wird.
Hallo Karin, auf welchem Weg siehst du die Nationalmannschaft der Schweiz derzeit?
Karin Weigelt: Ich glaube, wir haben in dieser Saison eine sehr gute Entwicklung gemacht. Wir sind zweimal knapp an Slowenien gescheitert und haben uns auch gesteigert. Auch das Spiel gegen Serbien hatte ein super Resultat. Trotzdem sind wir noch nicht zufrieden. Wir hatten zuhause zweimal die Chance gegen einen großen Gegner zu punkten, haben es aber noch nicht gepackt. Daran wollen wir auch nächste Saison arbeiten: Dass wir mal einen Großen zu Fall bringen.
Was hat dich dazu bewogen, nach vier Jahren in Göppingen etwas völlig Neues zu machen und nach Norwegen zu gehen?
Karin Weigelt: Das hat für mich ganz viele Aspekte. Ich war jetzt sieben Jahre in der Bundesliga. Ich habe immer gesagt, ich will nochmal ins „richtige“ Ausland, weil Süddeutschland, wo ich die letzten fünf Jahre gespielt habe, fast ein bisschen meine Heimat oder eigentlich wie die Schweiz war. Ich möchte einfach noch einmal etwas ganz anderes erleben, den skandinavischen Handball erleben. Es hat mich gereizt, diesen Schritt zu wagen.
Wie kam der Wechsel nach Kristiansand zustande?
Karin Weigelt: Sie hatten eine Linkshänderin gesucht und Kontakt aufgenommen. Das klang für mich interessant.. Wie man sich so findet (lacht). Außerdem kann ich dort natürlich mein MBA-Fernstudium fortsetzen, das ich im März in Deutschland angefangen habe. Das ist für mich ein idealer Ausgleich zum Handball. Vorher war ich immer beruflich an Süddeutschland gebunden, durch das Studium konnte ich sagen: Gut, jetzt mache ich diesen Schritt.
Warum hast du dir in Norwegen ausgerechnet eine Stadt ohne Fjord ausgesucht?
Karin Weigelt: (lacht) Ich war in Kristiansand und ich war sehr positiv überrascht, wie es dort aussieht, von den Leuten, von der Mannschaft. Auch ohne Fjord ist Kristiansand für jeden eine Reise wert. Dort hat es mir gleich richtig gut gefallen!
Wie hat dein Umfeld auf die Idee reagiert, dass du für zwei Jahre nach Norwegen gehst?
Karin Weigelt: Eigentlich durchweg positiv. Es fanden alle toll, dass ich mal etwas anderes ausprobiere. Norwegen standen alle positiv gegenüber. Skandinavischen Handball finden sie alle interessant. Und es gibt Flugzeuge, man ist ja auch nicht aus der Welt.
Was glaubst du, dass du aus deiner Zeit in Deutschland in Norwegen vermissen wirst?
Karin Weigelt: Ja, klar, einiges (überlegt). Ich hab mich schon sehr wohl gefühlt bei den Schwaben. Das kann ich nicht abstreiten. In Norwegen wird bestimmt eine andere Mentalität herrschen. Dessen muss ich mir schon bewusst sein. Was ich definitiv vermissen werde in Norwegen sind das schöne Wetter und das gute Essen aus dem Schwabenländle.
Stehst du schon in Kontakt mit deinem neuen Team?
Karin Weigelt: Ja, ein bisschen. Jessy Kramer kenne ich natürlich noch aus der Bundesliga. Mit ihr bin ich dort gleich wieder in Kontakt gekommen. Ich habe ein sehr gutes Gefühl, was das angeht.
Welche Ziele willst du mit Kristiansand in den kommenden zwei Jahren erreichen?
Karin Weigelt: Sie sind in der vergangenen Saison Achter von zwölf Teams geworden. Sie haben den Trainer gewechselt. Sie haben mit Gunnar Pettersen jetzt einen guten, international erfahrenen Trainer. Kiki Lunde kommt außerdem nach der Schwangerschaft zurück. Das Ziel lautet, unter die ersten Vier zu kommen und nächstes Jahr Europapokal zu spielen. In Norwegen gibt es aber keine Play-offs, die spielen nur Hin- und Rückrunde. Es sind also auf jeden Fall weniger Spiele als in Deutschland.
Was macht die Wohnungssuche? Wann steht der Umzug an?
Karin Weigelt: Schon geklärt. Als ich oben war, haben sie mir eine Wohnung gezeigt. Die hat mir super gefallen, sie passt hervorragend. Dort werde ich Mitte Juli einziehen. Und dann geht es ins Trainingslager. Wir werden auf Kuba sein. Darauf freue ich mich schon sehr (lächelt).
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