21.07.2014
Zum fünften Mal trifft sich am kommenden Wochenende der Handball-Nachwuchs in der Klotener Ruebisbachhalle auf der grossen Bühne eines Vierländerturniers. Der Schweizer U20-Nationaltrainer Michael Suter ist froh, dass das Turnier auf sicheren Füssen steht. Denn der wettkampfmässige Vergleich mit der Konkurrenz ist mit Blick auf die kommende Europameisterschaft sehr wichtig.
Michael Suter, Du bist mit der U20-Auswahl der Schweiz erneut zu Gast an der Airport-Trophy. Wo steht die aktuelle U20-Equipe in ihrer Entwicklung momentan?
Michael Suter: Das Team wird jahrgangsübergreifend geführt mit den Jahrgängen 1994 bis 1996. Daher haben gewisse Spieler eine Doppelbelastung zu bewältigen mit Spielen in der U18 und der U20. Das ist ganz bewusst so gewählt, auch wenn wir wissen, dass diese Spieler in diesem Sommer deshalb gleich zwei EM-Turniere zu bestreiten haben. Es gehört aber zum Förderkonzept, dass wir fördern durch fordern. Dazu bin ich sicher, dass die Spieler das gut bewältigen werden.
Dieses Fordern bringt ja auch Erfolge. Immerhin hat sich das U20-Team erneut für eine EM qualifiziert.
Michael Suter: ... und es ist trotzdem nicht selbstverständlich, genau. Die Mannschaft hat sich zuletzt sehr gut weiterentwickelt. Das liegt eben auch an der Durchmischung der Jahrgänge, weil jeder Spieler seine Qualitäten mitbringt und diese auch einsetzen kann. Routine der älteren Spieler, aber auch jugendliches Draufgängertum der jüngeren Jahrgänge. Das Team hat im April eine tolle Heim-EM-Quali gespielt und hat diese ungeschlagen beendet. Wenn man bedenkt, dass dabei eine grosse Handball-Nation wie Kroatien ausgeschieden ist, dann verdient das Respekt.
Was zeichnet dieses Team besonders aus?
Michael Suter: Wir haben in der Abwehr einen wirklich guten Innenblock als Kern einer starken Deckung. Das macht es jedem Gegner enorm schwer, zu Toren zu kommen. Offensiv pflegen wir einen erfrischenden Stil, und wir verfügen über einen guten Teamgeist.
Wo sind die wichtigsten Unterschiede zur letzten Auswahl, die Du betreut hast?
Michael Suter: Weil wir oft jahrgangsübergreifend arbeiten, sind die Unterschiede nicht mehr so gross. Diese Kontinuität ist eben auch ein Teil unseres Erfolgsrezepts. Das aktuelle U20-Team hat weniger gemeinsame Spiele als ihre Alterskollegen vor zwei Jahren. Das Spielsystem aber ist sehr ähnlich, indem wir mit einer guten Abwehr und schnellem Gegenstossspiel arbeiten.
Welche Zielsetzung verfolgst Du mit dem Team an der Airport-Trophy?
Michael Suter: Es sind die einzigen offiziellen Länderspiele vor der EM-Endrunde in Österreich. Das Messen mit den Topteams soll uns weiter bringen. Und es soll zeigen, woran wir mit Blick auf die EM noch arbeiten müssen. Daraus ergibt sich auch unser Ziel für die Airport Trophy: wir kämpfen um jeden Ball und schauen, was dabei rauskommt.
Welche Rolle spielt das Turnier auf dem Weg zur EM-Endrunde?
Michael Suter: Das Turnier ist das wichtigste Element in unserer Vorbereitung auf die EM-Endrunde. So viele Möglichkeiten, an drei Tagen gegen so hochkarätige Konkurrenz unter Wettkampfbedingungen zu testen, gibt es nicht. Erst recht nicht vor dem eigenen Publikum.
Wie sieht es bezüglich des Kaders aus?
Michael Suter: Wir können mit einem gut besetzten Kader in die Airport-Trophy 2014 starten. Die Mischung stimmt. Leider sind wir nicht ganz ohne Sorgen. Pascal Vernier erlitt eine Hirnerschütterung und kann im Moment nicht mitwirken. Und mit Zoran Markovic steht ein zweiter Spieler nicht zur Verfügung, weil er seine Probleme mit der Patellasehne zuerst lösen muss. Wir gehen die Aufgabe an der Airport Trophy aber trotzdem voller Zuversicht an.
Welches sind für dich die Führungsspieler der aktuellen Auswahl?
Michael Suter: Das sind schon unsere Captains und Shooter Luka Maros und Dimitrij Küttel. Beide haben in ihren Clubs in Winterthur und Schaffhausen schon einiges an NLA-Erfahrung sammeln können. Diese bringen Sie jetzt hier ein. Dann verfügen wir mit Ron Delhees über einen starken Abwehrchef, und mit Simon Schelling steht ein sehr emotionaler Torhüter zwischen den Pfosten. Zu den Führungsspielern würde auch Pascal Vernier zählen, wenn er fit wäre.
Wie schätzt du die Gegner an der Airport Trophy 2014 ein?
Michael Suter: Da gibt es nur ein Wort: Weltklasse! Wie immer bietet das Turnier ein Top-Teilnehmerfeld. Es ist aber auch bezeichnend für die Anerkennung und den Stellenwert, den das Turnier mittlerweilen in Europa hat. Das OK rund um Edi Wickli hat sich in den vergangenen Jahren einen so guten Ruf erarbeitet, dass Spitzenteams gerne nach Kloten kommen. Auch weil das Turnier im organisatorischen Bereich wirklich top ist. Da ist es die grösste Anerkennung, ein solches Top-Teilnehmerfeld zu haben. Uns freut die Konkurrenz. Und die Turnierbesucher erhalten einen guten Überblick über das, was die aktuelle europäische Nachwuchs-Szene im Moment zu bieten hat.
Airport-Trophy 2014
U20-Vierländerturnier
Ruebisbachhalle, Kloten
Freitag, 4. Juli
18.00 Uhr: Deutschland – Spanien
20.15 Uhr: Schweiz – Frankreich
Samstag, 5. Juli
15.00 Uhr: Frankreich – Spanien
17.15 Uhr: Schweiz – Deutschland (live SSF und handballTV.ch)
Sonntag, 6. Juli
11.00 Uhr: Frankreich – Deutschland
13.15 Uhr: Schweiz – Spanien
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