20.09.2014
Die Schweizer Nationalmannschaft hat das erste von zwei Testspielen in Deutschland vor 3800 Zuschauern in Göppingen mit 26:32 verloren. Die SHV-Auswahl zeigte nach der 12:19-Hypothek, die sie sich bis zur Pause eingehandelt hatte, eine starke zweite Halbzeit. Morgen Sonntag (17 Uhr, TV-live auf Sport1) steht in Ulm das zweite Länderspiel auf dem Programm.
Es war vor der tollen Kulisse in Göppingen aus Schweizer Sicht ein Spiel mit zwei Gesichtern. Da war eine erste Halbzeit, in der die SHV-Auswahl viel Lehrgeld bezahlte, sich in der Defensive enorm schwer tat und offensiv lange auch nicht wirklich in die Partie fand. Und dann war da eine zweite Halbzeit, in der die Schweizer ihr Potenzial andeuteten, viel stabiler agierten, mit Deutschland auf Augenhöhe mitspielten – und sich am Ende resultatmässig einen guten Ausgang verdienten. «Wir haben viel Moral gezeigt und nach der Pause richtig dagegengehalten. Mit dem Ergebnis können wir sehr gut leben. Ich denke, das war heute ein Schritt in die richtige Richtung», sagte Nationaltrainer Rolf Brack. Besonders erfreulich waren die Auftritte der Einwechselspieler wie Roman Sidorowicz (3), Tobias Baumgartner (4) oder auch Valentin Striffeler (1), letzterer bei seinem Länderspiel-Debüt. Sie alle brachten viel frischen Wind in die Partie, zumal der in Deutschland bestens bekannte Andy Schmid gegen die offensive 5-1-Deckung des Heimteams seine Stärken nur selten ausspielen konnte.
Über den Ausgang der Partie brauchte man sich in der EWS-Arena allerdings nach der Pause keine Gedanken mehr zu machen. Die erste Halbzeit war der SHV-Auswahl nämlich ziemlich misslungen. Nach einem ansprechenden Start fielen die Gäste in ein Loch und handelten sich bis zur 18. Minute schon einen 4:12-Rückstand ein. Es war jene Phase, in der vor allem die Verteidigung nie wirklich funktionierte. Die Schweizer liessen viele Räume offen, verloren fast jeden Zweikampf und zeigten damit ziemlich deutlich auf, wo es für Nationaltrainer Rolf Brack noch viel Arbeit gibt. «Wir hatten grosse Probleme im individuellen Abwehrverhalten, vor allem gegen den Kreisläufer. Ganz allgemein haben wir uns in der ersten Halbzeit sehr schwergetan», sagte er. Die SHV-Auswahl trat offensiv kaum in Erscheinung, zumal gerade Leistungsträger wie David Graubner oder Daniel Fellmann nicht ihre besten Tage einzogen. Die positive Ausnahme im ersten Durchgang war Nicolas Raemy, der drei der ersten fünf Gäste-Tore erzielte.
Dank der markanten Steigerung in der zweiten Halbzeit blieb in Göppingen aus Schweizer Sicht aber ein positiver Eindruck haften. Seinen Anteil daran hatte auch Torhüter Nikola Portner, der mit acht Paraden eine beeindruckende Visitenkarte abgab und mit seinem ersten Länderspieltreffer aus 40 Metern ins leere Tor schon vor der Pause für ein Highlight sorgte. Gegen ein vor allem im ersten Durchgang starkes, gut eingestelltes Heimteam – Deutschland beging seinen ersten technischen Fehler erst in der 23. Minute – verdiente sich die SHV-Auswahl so noch eine kleine Ehrenmeldung. Und sie hat morgen Sonntag in Ulm die Chance, dort anzuknüpfen, wo sie heute in Göppingen aufgehört hat. Das zweite Länderspiel gegen Deutschland (17 Uhr) wird von Sport1 live übertragen.
Länderspiel, Telegramm
Deutschland – Schweiz 32:26 (19:12)
EWS-Arena, Göppingen – 3800 Zuschauer – Sr. Nachevski/Nikolov (Maz).
Torfolge: 2:0, 2:1, 4:1, 4:2, 5:3, 7:3, 7:4 (12.), 12:4 (18.), 14:7, 16:7, 16:10, 18:12, 19:12; 21:12, 21:13, 23:13 (36.), 23:18, 25:18, 25:19, 27:19, 27:20, 29:20, 29:23, 31:23, 31:26, 32:26.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Deutschland; 3mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Deutschland: Heinevetter (5 Paraden)/Wolff (ab 43./5 Paraden); Gensheimer (4/1), Sellin (5/5), Wiencek (3), Danner, Pekeler (3), Groetzki (5), Allendorf, Kneule (4), Schmidt, Häfner, Michael Müller (4), Philipp Müller, Kühn (2), Drux (1), Christophersen (1).
Schweiz: Bringolf (2 Paraden)/Portner (ab 20./1 Tor/8 Paraden); Schmid (2/1), Fellmann (1), Liniger (3), Baviera, Graubner, Sidorowicz (3), Dähler (2), Raemy (4), Striffeler (1), Mühlemann (3), Freivogel, Baumgartner (4), Linder (1), Svajlen (1).
Bemerkungen: Schweiz ohne Von Deschwanden, Lier (beide verletzt), Vernier (rekonvaleszent), Portmann und Küttel (beide nicht eingesetzt). Heinevetter hält Penalty von Liniger (23./15:7). Portner hält Penalty von Gensheimer (43./23:16). Länderspiel-Debüt von Valentin Striffeler.
La Fédération Suisse de Handball (FSH) est la fédération nationale et le centre de compétence du sport de handball en Suisse.
Elle est membre de Swiss Olympic, de la Fédération internationale (IHF) et européenne (EHF) de handball.
Fédération Suisse de Handball
,
Tannwaldstr. 2, 4600
Olten
Tel +41 31 370 70 00
-
shv-fsh@handball.ch