02.09.2014
In der vergangenen Saison haben die Kadetten Schaffhausen die Hierarchie im Schweizer Handball mit dem Gewinn des Doubles wieder hergestellt. Nun soll der achte Meistertitel folgen. Die Qualifikation beginnt morgen Mittwoch. "Wir sind der Favorit Nummer 1, dem müssen wir uns stellen", sagt Kadettens Trainer Markus Baur. Der Weltmeister von 2007 hat die erfolgsverwöhnten Schaffhauser in seinem ersten Jahr nach einer Saison ohne Titel (abgesehen vom Supercup) wieder auf die Erfolgsspur zurückgebracht. Mit den Verpflichtungen von Rückkehrer Manuel Liniger (Balingen-Weilstetten) und dem langjährigen Bundesliga-Spieler Markus Richwien (Füchse Berlin) wurde die Mannschaft auf den Flügelpositionen verstärkt. Auch der schwedische Kreisläufer Anton Mansson (Melsungen) scheint vor allem in der Verteidigung eine Bereicherung zu sein.
Allerdings müssen die Kadetten im Tor den Abgang von Routinier Arunas Vaskevicius (Pfadi Winterthur) verkraften; der Litauer trug in der vergangenen Spielzeit massgeblich zum Meistertitel und Cupsieg bei. Ersetzt wurde er durch den erst 20-jährigen Nikola Portner vom BSV Bern Muri. Damit steigen die Schaffhauser mit einem jungen Goalie-Duo in die Saison, ist doch der Deutsche Jonas Maier ebenfalls erst 20 Jahre alt. An Talent fehlt es den beiden mit Sicherheit nicht, es stellt sich aber die Frage, ob sie dem Druck standhalten. Sonst hätten die Kadetten noch den in erster Linie als Torhütertrainer geholten Nenad Puljezevic (41) in der Hinterhand, der 2001 mit Jugoslawien WM-Bronze gewonnen hat.
Abgeschlossen sind die Aktivitäten auf dem Transfermarkt für die Schaffhauser noch nicht, sie werden noch einen Regisseur verpflichten. Dies ist nötig, da Peter Kukucka wegen Rückenproblemen wohl zumindest bis Ende Jahr ausfällt, und auch Andrija Pendic nach einer Meniskusoperation derzeit nicht zur Verfügung steht. Es muss sich zudem erst noch zeigen, wie die Doppelbelastung mit Meisterschaft und Champions League verkraftet wird. "Das wird mit Sicherheit ein Problem", so Baur. Optimistisch stimmt ihn dafür die gute Basis in der Verteidigung.
Der grösste Herausforderer der Kadetten dürfte Pfadi Winterthur sein. Das 2013 stark verjüngte Team hat sich gut entwickelt und schaffte sowohl in den Playoffs als auch im Cup den Einzug in den Final. Nun soll der nächste Schritt folgen, das Ziel ist mindestens ein Titel. Das grösste Plus könnte Torhüter Vaskevicius sein. Zudem ist die Offensive breiter besetzt, auch weil die Winterthurer wieder auf Goran Cvetkovic zählen können, der praktisch die gesamte erste Saison nach seiner Rückkehr zu Pfadi verletzt verpasst hat. Für die Spielmacher-Position wurde der Serbe Milan Corovic (Al Sharjah) verpflichtet; er soll Kevin Jud ergänzen. Die gewichtigsten Abgänge sind Aufbauer Robert Konecnik und Goalie Martin Pramuk (beide Suhr Aarau). Pfadis Trainer Adrian Brüngger ist gespannt, wie die Mannschaft mit der höheren Erwartungshaltung umgehen wird. "Der Druck gehört dazu. Die Spieler müssen lernen, damit umzugehen." Brüngger erwartet eine ausgeglichenere Meisterschaft.
Jedenfalls dürfte mit Wacker Thun, dem Double-Gewinner der Saison 2012/2013, wieder zu rechnen sein. Die Berner Oberländer hatten im Frühjahr die Playoffs verpasst, was auch auf die Teilnahme an der Champions League zurückzuführen war. Wacker hat durch den Zugang des Schweizer Internationalen Nicolas Raemy an Qualität dazugewonnen.
Kriens-Luzern kompensierte den Abgang von Raemy mit Nik Tominec von den Kadetten. Die Innerschweizer wollen den 3. Rang der vergangenen Saison bestätigen. Der Playoff-Halbfinalist BSV Bern Muri steigt mit einem nahezu unveränderten Team in die neue Meisterschaft. Auch St. Otmar St. Gallen sollte wieder den Sprung in die Finalrunde der besten sechs Equipen schaffen. Den Ostschweizern wird einiges zugetraut. Wohl eher nach hinten orientieren müssen sich GC Amicitia Zürich, Fortitudo Gossau, Lakers Stäfa und Aufsteiger Suhr Aarau.
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