SPAR Premium League • 04.12.2014
Die Schweizer Frauen haben das zweite Spiel am WM-Qualifikationsturnier in Zürich gegen Weissrussland denkbar unglücklich mit 23:24 (14:12) verloren. Die Schweizerinnen, die über weite Strecken der Partie geführt hatten, kassierten den entscheidenden Gegentreffer fünf Sekunden vor Schluss – nachdem sie kurz davor die Chance auf den Siegtreffer vergeben hatten. Slowenien gab sich beim 39:23-Kantersieg gegen Griechenland keine Blösse.
Am Ende war es eine Kombination aus Pech und Unvermögen, die Weissrussland den umjubelten, insgesamt nicht gestohlenen Sieg ermöglichte. Die SHV-Auswahl führte 23:21 (49.), blieb von da an aber ohne Torerfolg. Weil Keeperin Celia Schneider (13 Paraden, 36 Prozent) an diesem Abend stark aufspielte, hatte die Führung dennoch bis zwei Minuten vor Schluss Bestand. Ausgerechnet in Überzahl musste das Heimteam dann aber den 23:23-Ausgleich (58.) hinnehmen, ehe das Unheil in der letzten Minute seinen Lauf nahm. Zunächst erarbeiteten sich die Schweizerinnen bei Warnzeichen für passives Spiel nach einem Freiwurf eine Top-Chance – doch Nicole Dinkel scheiterte aus sechs Metern an Weissrusslands starker Schlussfrau Alesya Safanova (13 Paraden, 44 Prozent). 15 Sekunden blieben auf der Uhr, und Gäste-Coach Tomaz Cater bezog seine letzte Auszeit. Weissrussland gelang es tatsächlich, mit einer letzten Auslösehandlung die Schweizer 3-2-1-Deckung so auseinander zu ziehen, dass Alesia Mihdaliova durch die Mitte noch zum entscheidenden Treffer kam.
Es war ein Ende, das aus Schweizer Sicht nie und nimmer hätte passieren dürfen. «Wir waren in den entscheidenden Situationen einfach nicht clever genug», sagte ein sichtlich enttäuschter Nationaltrainer Jesper Holmris. «Wir haben heute die Überzahl ganz schlecht ausgespielt, und im Rückraum viele falsche Entscheidungen getroffen.» Tatsächlich taten sich die Schweizerinnen im Angriff schwer – vor allem dann, wenn Weissrussland die beiden Zweier-Verteidigerinnen offensiv vorzog und so die Wirkungskreise und Passmöglichkeiten für den Schweizer Rückraum einschränkte. Zu oft verstrickte sich die SHV-Auswahl, in der gerade die für das Kollektiv so wichtige Nicole Dinkel ihr Formtief nicht verbergen konnte, dann in Einzelaktionen. Und das ohne Erfolg. «Wir haben im Angriff kaum einen Zweikampf gewonnen. Darum haben wir auch kaum Tore über den Kreis oder den Flügel erzielt», sagte Jesper Holmris. Wie schon gestern waren die Schweizerinnen darum kaum in der Lage, einfache Tore zu erzielen. Der Lichtstreif am Horizont war der Auftritt von Sibylle Scherer, die vor allem direkt nach ihrer Einwechslung in der ersten Halbzeit stark aufspielte und mehrere Treffer aus der zweiten Reihe beisteurte.
Ansonsten blieb das Heimteam aus dem Positionsspiel zu oft im Abwehrverbund des Gegners hängen. Weil die Schweizerinnen ihrerseits aber ebenfalls eine gute Deckung mit einer starken Torhüterin stellten, erlebten die Zuschauer in der Schlussphase zehn torlose Minuten. Als das Skore doch noch einmal eröffnet wurde, war nur noch Weissrussland erfolgreich. Die Gäste machten den Schweizerinnen unverhofft noch einen Strich durch die Rechnung. Es war ein ganz bitteres Ende für die SHV-Auswahl am Heimturnier in der Saalsporthalle. Was bleibt, ist die Chance, die Ehre zu retten: Am Samstag um 14.30 Uhr steht das dritte und letzte Spiel gegen Griechenland auf dem Programm. Bereits um 12.00 Uhr spielen Slowenien und Weissrussland um den Gruppensieg.
WM-Qualifikation Frauen
Schweiz – Weissrussland 23:24 (14:12)
Saalsporthalle, Zürich – 450 Zuschauer – Sr. Ilieva/Karbeska (Maz).
Strafen: Je 3mal 2 Minuten.
Schweiz: Schneider; Kündig, Geissmann (2), Lisa Frey , Mustafoska (1), Weigelt (4), Furrer (3), Dinkel (3), Scherer (6/2), Haag (1), Noëlle Frey (1), Egli (2).
Bemerkungen: Schweiz ohne Kashani (verletzt), Brütsch, Aegerter, Javet und Wyder (alle nicht eingesetzt). Schneider hält Penaltys von Kotsina (10./5:2) und Yeschykava (49./22:21).
Donnerstag: Griechenland – Slowenien 23:39 (9:16). Schweiz – Weissrussland 23:24 (14:12).
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