29.04.2015
Das Schweizer Handball-Nationalteam ist in der EM-Qualifikation entscheidend in Rücklage geraten. In Schaffhausen unterlag die SHV-Auswahl gegen Tschechien vor 1450 Zuschauern in Schaffhausen mit 26:30 (12:14) und verlor dabei den Bundesliga-Star Andy Schmid.
Nach der 16. Partie in Serie ohne Sieg in einer massgebenden EM-Kampagne sind die Chancen, erstmals seit der Heim-EM 2006 wieder an ein wichtiges Turnier vorzustossen, nur noch theoretischer Natur. Die dritte Niederlage im dritten Spiel ist in der hoch dotierten Gruppe mit dem Welt- und Europameister Frankreich unter normalen Umständen nicht mehr zu korrigieren.
Schmids Out
Die aus Schweizer Sicht fatale und entscheidende Szene spielte sich unmittelbar vor der Pause beim Stand von 12:11 für die Einheimischen ab. Bei einem höchst unschönen Rencontre mit Pavel Horak erlitt der Regisseur und Topskorer der SHV-Auswahl eine Kopfverletzung – eine Fortsetzung der Partie kam für den an sich unverzichtbaren Mittelmann des Aussenseiters nicht mehr infrage. Für Horak hingegen, den 113 Kilogramm schweren 1,98-Meter-Koloss der Füchse Berlin, hatte die grenzwertige Aktion gegen den Bundesliga-MVP der letzten Saison keine Konsequenzen. Die portugiesischen Schiedsrichter tolerierten die Härte des rustikalen osteuropäischen Abwehrchefs.
Für die im Aufbau ohnehin eher schmalbrüstig bestückten Schweizer war der Verlust des bis dahin überragenden Akteurs – sieben Treffer und eine hochprozentige Effizienz – selbstredend nicht zu verkraften. Obschon der in der 21. Minute eingetretene Keeper Nikola temporär brillant parierte und den Einbruch lange verzögerte.
Bracks Forfait
Die Partie stand für die Gastgeber nicht nur wegen Schmids Ausfall unter ungünstigen Vorzeichen. Wenige Stunden vor dem Anpfiff musste Rolf Brack medizinisch bedingt das Camp der SHV-Delegation verlassen. Der Nationalcoach litt plötzlich unter hohem Fieber. In seinem Fall ist eine Lungenentzündung zu befürchten. Erhärtet sich die erste Diagnose des Teamarztes, dürfte der 61-jährige Deutsche kaum in der Lage sein, am Samstag im Rückspiel in Pilsen zu coachen. Im ersten von zwei Duellen innerhalb vier Tagen wurde Brack von Petr Hrachovec vertreten. Der Assistent erhielt an der Linie Support von Leistungssportchef-Ingo Meckes.
EM-Qualifikation Männer
Schweiz – Tschechien 26:30 (12:14)
BBC Arena. – 1450 Zuschauer. – SR Santos/Fonseca (Por). – Torfolge: 1:0, 2:1. 3:2, 4:3, 5:4, 6:5, 7:6, 7:8 (15.), 8:9, 9:10, 11:10, 12:11 (25.), 12:14; 14:14, 14:15, 15:15, 15:18 (38.), 16:18, 17:19, 17:21, 18:23 (44.), 19:23, 19:24, 21:24, 21:25, 22:25, 22:26, 24:26 (53.), 24:28, 25:28, 25:30, 26:30. – Strafen: 4mal 2 Minuten mit Disqualifikation (Graubner/53.) gegen die Schweiz, 3mal 2 Minuten plus Disqualifikation (Zdrahala/48./Foul) gegen Tschechien.
Schweiz: Bringolf/Portner (21.); Schmid (7/4), Fellmann (3), Liniger (3), Graubner (2), Sidorowicz (1), Dähler (2), Von Deschwanden (3), Raemy (4/1), Mühlemann (1), Freivogel, Linder, Svajlen, Küttel.
Tschechien: Galia/Stochl (für 1 Penalty); Hrstka (4), Becvar (2), Jurka (1), Sobol, Horak (2), Babak (5/1), Kotrc, Linhart (3), Petrovsky (6), Skvaril, Zdrahala (5/4), Uzek (2), Riha.
Bemerkungen: Schweiz ohne Nationalcoach Brack (krank), Baumgartner, Lier, Portmann (alle überzählig), Striffeler (nicht eingesetzt), Baviera, Vernier, Maros (beide verletzt), Tschechien ohne Jicha (verletzt). Timeouts: Schweiz (21./9:10, 38./15:18, 44./18:23), Tschechien (30./12:13, 49./20:24). 27. Schmid mit einer Gesichtsverletzung ausgeschieden. Galia hält Penalty von Liniger (34./13:14). Portner hält Penalty von Hrstka (53./23:26).
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