Die Schweiz verdient sich in Slowenien viel Respekt

02.11.2016

Die Schweizer Nationalmannschaft hat zum Auftakt der EM-Qualifikation auswärts gegen Slowenien erwartungsgemäss mit 27:32 (15:12) verloren. Die SHV-Auswahl von Michael Suter verdiente sich aber beim Olympia-Teilnehmer vor 2'000 Zuschauern in Velenje viel Respekt: Sie überzeugte mit einem frischen, unbekümmerten und konsequenten Auftritt und lag bis zur 40. Minute in Führung.

Mehr als eine Halbzeit lang unterstrich die «neue» Schweizer Nationalmannschaft in ihrem ersten Pflichtspiel, über welch grosses Potenzial sie verfügt. Sie trat geschlossen auf, war konsequent in ihren Aktionen und setzte ihren Plan auf beeindruckende Weise um. Slowenien, Olympia-Teilnehmer und gespickt mit mehreren Spielern von Weltformat, liess sich vor dem eigenen Anhang auf dem falschen Fuss erwischen. Zwar führte die Heimmannschaft rasch mit 3:1, doch in der Folge wurde es in der Rdeca dvorana immer stiller. Die Schweizer übernahmen die Kontrolle, schafften die Wende und setzten sich kontinuierlich ab. Spätestens, als Ron Delhees nach 27 Minuten auf 14:9 erhöhte, schienen die Verhältnisse endgültig auf den Kopf gestellt.

Die Mannschaft von Trainer Michael Suter verfügte über alle Komponenten, die es braucht, um einen Exploit zu landen: Eine gute, agile Verteidigung mit einem überragenden Torhüter Nikola Portner – er liess sich alleine in der ersten Halbzeit neun Paraden gutschreiben –, ein konsequentes Umschaltspiel und nicht zuletzt eine eindrückliche Variabilität im Angriff. Luka Maros und Roman Sidorowicz führten in der Offensive ein Schweizer Ensemble an, das auf dem besten Weg war, den haushohen Favoriten mehr als nur zu ärgern. Zumal die SHV-Auswahl nach der Pause mit dem gleichen Selbstverständnis auf das Feld zurückkehrte und den Abstand innert weniger Minuten wieder auf 19:14 (34.) ausbaute. Es war bis zu jenem Zeitpunkt einer der besten Auftritte einer Schweizer Nationalmannchaft in einem EM-Qualifikations-Spiel seit mehreren Jahren.

Dass die Slowenen eine Reaktion zeigen würden, war indes keine Überraschung. Sie fiel denn auch heftig aus – zu heftig für die Schweizer. Mit neuer Wucht und beeindruckender Physis rückte der Gastgeber die Verhältnisse zurecht: Aus dem 18:21 (39.) wurde innert neun Minuten ein 26:22. Die junge Schweizer Equipe brach in jener Phase ein – und liess sich die erkämpften und verdienten Vorteile etwas gar leicht wieder aus der Hand nehmen. Die Kräfte schwanden sichtlich; die SHV-Auswahl verlor das zuvor verhandene Vertrauen, beging Fehler und zahlte auch Lehrgeld. Als der Olympia-Teilnehmer schliesslich auf volle Betriebstemperatur kam, konnten die ohne eine ganze Rückraum-Reihe (Rubin, Schmid, Raemy) angetretenen Gäste nicht mehr allzu viel entgegensetzen.

Was am Ende blieb, war eine ehrenvolle Niederlage bei einem eigentlich übermächtigen Gegner, bei der die Schweizer lange eine starke Visitenkarte abgaben und beste Werbung in eigener Sache machten – gerade auch im Hinblick auf das Heimspiel vom Samstag im Zürcher Hallenstadion gegen Deutschland. Was aber auch blieb, war der Eindruck, dass an diesem Mittwochabend in Velenje vielleicht sogar noch etwas mehr möglich gewesen wäre. 
 


 
EM-Qualifikation Männer

Slowenien – Schweiz 32:27 (12:15)
Rdeca dvorana, Velenje – 2000 Zuschauer – Sr. Gjeding/Hansen (Dä).
Torfolge: 2:0, 3:1, 3:4, 6:5, 7:6 (15.), 7:11 (21.), 8:11, 8:13, 9:14, 11:14, 12:15; 12:16, 13:16, 13:18, 14:19 (34.), 16:19, 16:20, 18:20, 18:21 (39.), 22:21 (42.), 22:22, 26:22 (47.), 26:23, 28:23, 28:24, 30:24, 30:26, 31:27, 32:27.
Strafen: 7mal 2 Minuten inkl. Disqualifikation Blagotinsek (34.) gegen Slowenien; 7mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Slowenien: Skof (7 Paraden)/Skok (ab 33./6 Paraden); Blagotinsek (1), Heningman (1), Marguc (3/2), Kavticnik (2), Janc (6/4), Dolenec (3), Cingesar (1), Poteko (2), Cehte, Kodrin (3), Gaber (2), Zorman (4), Grebenc, Bombac (4).
Schweiz: Portner (13 Paraden)/Wick (für 1 Penalty); Meister (1), Liniger (6/3), Tynowski (3), Vernier, Svajlen, Lier (1), Alili (2), Sidorwicz (3), Delhees (2), Von Deschwanden (3), Küttel (1), Markovic, Maros (5), Huwyler.
Bemerkungen: Schweiz ohne Raemy, Rubin (beide verletzt) und Schmid (krank). Bombac wirft Penalty neben das Tor (21./7:10). Portner hält Penalty von Marguc (24./8:12).

 

Source: Marco Ellenberger

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