Wacker Thun fordert ab Donnerstag im Final die Kadetten

12.05.2016

Cupsieger Kadetten Schaffhausen hat den Titel-Hattrick im Fokus. Im Final-Duell mit Wacker Thun bahnt sich eine Auseinandersetzung im rustikalen Stil an. Die gesamte Finalserie (Best-of-5) wird auf handballTV.ch sowie auf srf.ch/sport live übertragen. Das erste Spiel steht am Donnerstag um 19.30 Uhr in der BBC Arena auf dem Programm.

"Die Kadetten sind im Schweizer Handball das Mass aller Dinge. Ihre Dominanz ist mit jener des FC Basel zu vergleichen." Das Kompliment kommt von einem, der die Titelserie Schaffhausens als letzter Konkurrent unterbrochen hat: Martin Rubin, Trainer und bekanntester Repräsentant von Wacker Thun. 2013 entzauberte er mit seinen furchtlosen Wacker-Boys in Green den Seriensieger, der innerhalb von zwölf Jahren im Championat und im Cup 15 Trophäen gewonnen hat.

Vom spektakulären Favoritensturz zehren sie im Berner Oberland noch heute: "Es ist immer wieder schön, als Aussenseiter im Sport eine grosse Geschichte zu schreiben", sagt Rubin zur schwierigen Konstellation und kündigt umgehend an: "Wir werden sicher nicht die weisse Fahne hissen, wir wollen um den Titel kämpfen." In Thun ist Rubin eine Institution. Der frühere Weltklasse-Linkshänder hat es seit seinem Einstieg vor bald neun Jahren geschafft, Wacker im oberen Drittel der Liga zu etablieren. Mit seiner fokussierten und gleichsam offenen Art kommt er gut an, sein Stil ist erkennbar, in Thun steckt ausgesprochen viel Konzept à la Rubin drin.

Die finanziellen Ressourcen sind in einigen anderen NLA-Destinationen weniger knapp bemessen als bei Wacker. Die Thuner Klubführung hat in den letzten Jahren einige wirtschaftliche Engpässe überbrücken müssen. Und doch hat Rubin einen Kern mit einheimischen Topspielern formiert, der nach jahrelangem Aufbau an guten Tagen in der Lage ist, jeden nationalen Kontrahenten zu schlagen.

Rückschläge nicht ausgeschlossen
Welche Intensität, welchen Druck Wacker im Kollektiv zu erzeugen vermag, demonstrierte die Auswahl von Rubin im Playoff-Halbfinal gegen das höher eingestufte Pfadi Winterthur. Rubin spricht vom Schub und Mut seiner Spieler, vom bedingungslosen Zusammenhalt, vom speziellen Team-Groove: "Jeder versucht, dem anderen zu helfen, ihm ihn schwierigen Situationen beizustehen." Zu Hause dürfen die Thuner für sich in Anspruch nehmen, nur sehr schwer zu schlagen zu sein. "Wir sind vor eigenem Publikum eine Macht", sagt Rubin und glaubt, "dass die grüne Wand zusätzlich fünf Prozent Energie bringen kann." Der Enthusiasmus der Zuschauer ist tatsächlich beeindruckend - kein anderes Team der Schweiz wird hingebungsvoller unterstützt. Der Support ist aber auch mit Ansprüchen verbunden: "Sie wollen sehen, dass sich auf dem Parkett jeder zerreisst."

Garantiert ist der Spirit nicht, Thun muss sich jeden einzelnen Erfolg hart erarbeiten. Und funktioniert mal nicht jeder Protagonist perfekt, sind Rückschläge wie jener im Cup-Halbfinal gegen St. Otmar St. Gallen (24:25) am letzten Samstag jederzeit denkbar. Nur von ihrer Teamstärke allein leben auch die Thuner nicht. Beim Double-Gewinner von 2013 hängt vor allem von einem Trio viel ab: Keeper Andreas Merz, Topskorer Lukas von Deschwanden und der begabte Aufbauer Nicolas Raemy dürfen sich in der wichtigsten Passage der Saison keine Auszeiten mehr leisten.

Linigers Warnung
Die auf jeder Position doppelt bestückten Schaffhauser sind sich ihrer exponierten Lage bewusst. Keiner wird auf die Idee kommen, den Kontrahenten zu unterschätzen - schon gar nicht Manuel Liniger, der mit Abstand beste Flügel der Liga, der unter anderem 204 Länderspiele und ein sechsjähriges Engagement in Deutschland zum persönlichen Fundus zählen kann. Die 34-jährige Leaderfigur Schaffhausens, mit 2411 Treffern in der NLA und in der Bundesliga derzeit der erfolgreichste Finisseur mit Schweizer Pass, kennt das Anforderungsprofil im Detail. Er weiss, welche Unruhe der körperbetont spielende Gegner entfachen kann: "Es wird vom Anfang bis zum Ende heiss zugehen." Liniger warnt davor, sich in einen wilden Schlagabtausch verwickeln zu lassen und Wacker so aufzubauen: "Wir müssen die Emotionen im Griff haben und uns auf den Sport konzentrieren." Nur das Optimum genüge zur Fortsetzung der Titelserie.

Source: Sven Schoch, sda

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