18.01.2016
Die Schweiz ist in der WM-Qualifikation diskussionslos gescheitert. Die SHV-Auswahl von Trainer Rolf Brack verlor vor 1600 Zuschauern in Sittard gegen die Niederlande deutlich mit 21:34 (9:18). Die Schweizer wurden vom wie beflügelt auftretenden Heimteam vorgeführt und deklassiert.
Dass die Schweizer nicht als Favorit in die entscheidenden WM-Qualifikations-Partien gegen die Niederlande gingen, war bekannt. Dass sie über die beiden Begegnungen aber derart chancenlos blieben, war trotz allem ebenso überraschend wie ernüchternd. Nach der hervorragenden Startviertelstunde am Mittwoch in Aarau mit 13:9-Führung fiel die SHV-Auswahl in ein Loch, aus dem sie zu keinem Zeitpunkt wieder herausfand. Kein Spieler erreichte in der Folge auch nur annähernd sein mögliches Rendement. Und als die Schweizer am Sonntag nach einem vorab in der Defensive recht ordentlichen Beginn im Angriff keine Lösungen fanden und darum nach einer Viertelstunde mit 2:8 zurück lagen, riss der offensichtlich seidene Faden des Selbstvertrauens komplett.
Es tat der Schweizer Handball-Seele weh, was danach im Fitland XL von Sittard passierte. Die Gäste liessen sich von den konsequent auftretenden Niederländern den Schneid abkaufen und standen phasenweise wie das Kaninchen vor der Schlange da. Vor allem der Schweizer Rückraum war dabei ein Totalausfall – die Quote von acht Toren aus 38 Aktionen spricht für sich. Mag sein, dass der gute Start des niederländischen Keepers Gerrie Eijlers, der sich in 43 Minuten 16 Paraden und zwei Tore gutschreiben liess, seinen Teil dazu beitrug. Das Selbstvertrauen der Gäste wurde so nicht grösser, die Körpersprache nicht besser.
Trainer Rolf Brack hatte derweil seine taktischen Karten alle gespielt und musste mit ansehen, wie irgendwie nichts wirklich funktionierte. Das Kollektiv versagte komplett – und nichts wollte helfen. Als die Schweizer nach dem Time-out in der 14. Minute einen siebten Feldspieler einsetzten, wurde es offensiv zwar kurzzeitig etwas besser. Doch spätestens dann, als Eijlers innert Minutenfrist gleich zweimal über das ganze Feld ins leere Tor traf, war auch aus dieser Massnahme die Luft draussen. Wie ganz allgemein aus dem Schweizer Spiel. Die Niederlande spielte wie beflügelt, begeisterte das Publikum und hatte mit den Gästen zwischenzeitlich nur noch Sparringpartner, denen jeglicher Glaube und jegliche Hoffnung auf ein positives Resultat abhanden gekommen war.
Als es nach 46 Minuten bereits 29:13 für das Heimteam stand und die euphorisierten Zuschauer wohl irgendwie ihren Augen nicht mehr richtig trauten, schien die SHV-Auswahl in eine ganz bittere, wohl fast historische Kanterniederlage zu laufen. Mit acht Toren in den letzten 13 Minuten gelang es den Schweizern aber, den Rückstand immerhin noch etwas zu verkleinern. Das 21:34 gegen einen Gegner, der im Optimalfall wohl durchaus in Reichweite liegt, blieb alleweil eine schallende Ohrfeige. Aber es hätte in der letzten Viertelstunde sogar noch schlimmer kommen können. Das war dann – wenn man so will – vielleicht die einzige gute Nachricht aus diesem Spiel.
WM-Qualifikation Männer
Niederlande – Schweiz 34:21 (18:9)
Fitland XL, Sittard – 1600 Zuschauer – Sr. Kaweschnikow/Plotnikow (RUS).
Torfolge: 1:0, 1:1, 3:1, 3:2 (10.), 8:2 (15.), 10:4, 10:5, 13:5 (22.), 13:7, 14:7, 14:9 (26.), 18:9; 18:10, 23:10 (38.), 24:11, 24:12, 26:12, 26:13, 29:13 (46.), 29:15, 30:15, 30:17, 33:17, 34:18, 34:21.
Strafen: 2mal 2 Minuten plus Disqualifikation Neuteboom (57.) gegen die Niederlande; 3mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Niederlande: Eijlers (2 Tore/16 Paraden)/Ravensbergen (ab 43./6 Paraden); Remer (4/2), Leenders, Neuteboom, Miedema (3), Luc Steins (1), Van Schie (4), Schagen (2), Baart (6), Ivo Steins (1), Adams (3), Boomhouwer (4/1), Van Olphen (2), Augustinus, Haenen (2).
Schweiz: Bringolf (9 Paraden)/Portmann (31. bis 45./1 Parade); Schmid (2/1), Fellmann (1), Liniger, Baviera (2), Sidorowicz (2), Dähler (2), Raemy (4), Küttel (1), Striffeler (1), Mühlemann (1), Freivogel (1), Hofstetter, Linder (2), Svajlen (2).
Bemerkungen: Schweiz ohne Von Deschwanden, Luka Maros, Portner und Tynowski (alle verletzt). Eijlers hält Penalty von Schmid (21./11:5). Portmann hält Penalty von Haenen, der im Nachschuss zum 19:10 trifft (32.). Time-outs: Schweiz 14./7:2; Niederlande 27./14:9, 49./30:17.
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