16.12.2017
Jonathan «Johnny» Knecht und Dario Ferrante spielten jahrelang zusammen – am Donnerstag stehen sie sich um 20.15 Uhr in der Aarauer Schachenhalle im Aargauer Derby (live auf MySports) als Gegner gegenüber. Dann kommt es zum Duell zweier Freunde, die in beiden Vereinen eine Vergangenheit und eine Gegenwart haben.
Johnny Knecht wohnte jahrelang gerade mal drei Minuten entfernt von der Schachenhalle in Aarau, wo er beim HSC Suhr Aarau mit dem Handball begann. Doch seit der Saison 2009/2010 spielt er beim TV Endingen – zusammen mit Goalie Dario Ferrante. Der wohnt nach wie vor in seinem Elternhaus in Wettingen. Und pendelt seit dieser Saison in die Schachenhalle, nachdem es ihn zu dieser Saison zum HSC Suhr Aarau zog. Vielleicht haben sich die beiden Freunde auf dem Weg ins Training schon gekreuzt. Am Donnerstag werden sich ihre Wege definitiv kreuzen. Sie stehen sich im Aargauer Derby gegenüber.
2009 wechselte Knecht nach fünf Jahren bei Suhr zum TV Endingen in die U19. Im Goal stand Dario Ferrante, der beim SV Lägern Wettingen mit dem Handball begann. Die beiden freundeten sich an, nicht nur auf dem Feld, sondern auch daneben. So gingen die beiden auch zusammen in die Ferien. Obwohl sie jeden Tag zusammen in der Halle standen. Und nicht nur bei Endingen, sondern bereits zuvor in der Regionalauswahl spielten sie zusammen. Doch damit nicht genug: auch an der Sportkanti Aarau sahen sie sich jeden Tag und absolvierten gemeinsame Trainingseinheiten, vor allem im Kraftraum. «Ich schätze ihn als Spieler sehr. Er ist enorm ehrgeizig und hat sich trotzdem seine Lockerheit bewahrt, er ist immer für ein Spässchen gut», meint Ferrante über Knecht. «Er ist einer der diszipliniertesten Spieler die ich kenne. An seinem Fleiss, seiner mentalen Vorbereitung können sich viele ein Vorbild nehmen. Er ist immer voll fokussiert», meint Knecht über Ferrante.
Da sprechen zwei Freunde mit viel gegenseitigem Respekt übereinander. Und dann entschied sich Ferrante zu wechseln. «Klar fand ich es schade, dass wir uns nicht mehr jeden Tag sehen», gibt Knecht offen zu. Aber die beiden haben sich bereits an der Aufstiegsfeier von Endingen versprochen, dass sie nach wie vor in engem Kontakt bleiben. «Das war emotional sicherlich schwierig, aber er hat sich auch für mich gefreut», ergänzt Ferrante.
Knecht lernte das Handball-ABC bei Suhr – und spielt jetzt mit Endingen gegen seinen Stammverein. «Ich habe Suhr sehr viel zu verdanken. Aber ich fühle mich im Herzen zu 100 Prozent als Endinger», bleibt Knecht cool. Wird dann aber doch noch emotional: «Spezieller wird es, wieder nach Aarau zurückzukehren. Habe ich doch sehr lange auch noch gleich neben der Schachenhalle gewohnt.»
Knecht weiss natürlich genau, wo Ferrante seine Stärken hat und er besser nicht hinzielt. Und wo er grössere Chancen hat, ein Tor zu erzielen. Im Gegenzug kennt Ferrante natürlich genau die Schussbilder von Knecht. «Ich denke, dass am Ende nicht die hard skills entscheiden werden, sondern dass sich die Duelle im Kopf entscheiden werden», meint der Rückraumspieler. «Das gibt kleine Psychospielchen», ergänzt der Goalie. Und bei beiden merkt man die Vorfreude auf das anstehende Duell.
Natürlich ist das Spiel für beide Teams enorm wichtig. Für das Prestige um die Nummer 1 im Kanton. Aber nicht nur. Suhr kämpft um die Finalrunde. Nach einem hervorragenden Start kam Sand ins Getriebe: «Am Anfang hatten wir viel drive, alle haben daran geglaubt. In der jetzigen Phase ging auch etwas das Selbstverständnis verloren und es kam eine leichte Unsicherheit auf», weiss Ferrante. Für den Aufsteiger aus dem Surbtal geht es darum, sich für die Abstiegsrunde eine gute Ausgangslage zu schaffen. Dass sie hartes Brot beissen werden, war von Beginn weg allen klar. «Aber uns fehlt die nötige Konstanz», bemängelt Knecht. «Wir haben nicht das gespielt, was wir können», weiss er selbst.
Am Donnerstag können er und seine Kollegen aus Endingen es zeigen. Genau wie Ferrante und sein Team. Die Frage ist nur, wer kocht im Derby am Ende wen ab? Für genügend Brisanz ist gesorgt. Nicht nur bei Ferrante und Knecht.
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