13.01.2017
Die Schweizer Nationalmannschaft hat das Testspiel in Maria Enzersdorf gegen Tschechien knapp mit 27:28 (11:14) verloren. Die SHV-Auswahl von Trainer Michael Suter zeigte gegen den starken Gegener aber eine unter diesen Umständen überzeugende Leistung. Morgen Samstag (15 Uhr) steht gegen Österreich das letzte Länderspiel des aktuellen Lehrgangs auf dem Programm.
Die Aufgabe für Trainer Michael Suter wurde mit fortlaufender Spieldauer nicht eben einfacher. Ab der 15. Minute wollte er die angeschlagenen Lukas von Deschwanden und Luka Maros nicht mehr einsetzen, und als dann auch noch Defensivspezialist Samuel Röthlisberger in der 40. Minute nach einem unglücklichen Zusammenprall ausfiel, blieben ihm nicht mehr allzu viele Möglichkeiten. Zusammen mit den zuvor bereits fehlenden Akteuren standen ab diesem Zeitpunkt 11 von total 21 Kaderspielern nicht mehr zur Verfügung.
Doch Jammern oder Resignieren war aus Schweizer Sicht keine Option, im Gegenteil: Genau dann, als eigentlich nichts mehr für die SHV-Auswahl sprach, kam sie nach dem 17:21 (44.) noch einmal zurück und glich zum 22:22 (50.) aus. Was die Schweizer gegen den in Bestformation angetretenen und klar favorisierten Gegner – Tschechien gewann zuletzt deutlich gegen EM-Teilnehmer Mazedonien – aus ihren Möglichkeiten machten, war einfach nur beeindruckend. Die fehlende internationale Erfahrung sowie die fehlende Routine machte Team kämpferisch mehr als wett.
«Ich bin normalerweise sparsam mit Komplimenten», sagte Michael Suter. «Aber wir haben uns nie aus der Ruhe bringen lassen, sind immer wieder zurück gekommen. Das zeigt die super Mentalität dieser Mannschaft.» Der Nationaltrainer wollte die Ausfälle bewusst nicht thematisieren. Er machte stattdessen aus der Not eine Tugend und schenkte seinen jungen Spielern viel Vertrauen. So hatte er in der ersten Halbzeit nach nur 17 Minuten auch auch bereits alle 16 Spieler eingesetzt. Nicht zuletzt, um die hohe Belastung auf viele Schultern zu verteilen.
Seine Schützlinge dankten es ihm mit tollen Auftritten. Lucas Meister (6) spielte am Kreis eine überragende Partie, aber auch Zoran Markovic, Dimitirj Küttel, Albin Alili oder Filip Maros übernahmen viel Verantwortung. Die Schweizer, die über das ganze Spiel nie in Führung lagen – vor allem auch, weil Tschechiens Keeper Martin Galia in der ersten Halbzeit mit elf Paraden brilliert hatte –, liessen den Gegner in der Schlussphase nie zur Ruhe kommen, obwohl eigentlich alle Zeichen gegen sie sprachen. Die knappe Niederlage an diesem stürmischen Freitagabend vor den Toren von Wien war denn auch deutlich mehr wert als «nur» eine Ehrenmeldung.
Nationalmannschaft Männer
Schweiz – Tschechien 27:28 (11:14)
BSFZ Südstadt, Maria Enzersdorf (AUT) – 62 Zuschauer – Sr. Badura/Ondogrecula (SVK).
Torfolge: 0:1, 2:3, 3:3, 3:5, 7:9, 9:9, 9:11, 10:11, 10:13, 11:14; 11:15, 12:16, 14:16, 14:17, 16:17, 17:18, 17:21 (44.), 20:21, 20:22, 22:22 (50.), 22:24, 23:25, 24:25, 24:27, 26:27, 27:28.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen die Schweiz; 2mal 2 Minuten gegen Tschechien.
Schweiz: Portner/Kindle (16. bis 54.); Meister (6), Svajlen (1), Lier, Alili (2), Von Deschwanden (5/4), Röthlisberger, Küttel (3), Markovic (4), Luka Maros (2), Huwyler (1), Filip Maros (2), Lengacher (1), Dähler, Getzmann.
Tschechien: Galia/Adamik (ab 31.); Becvar (2), Jurka (3), Motl (1), Vanco (1), Sobol (1), Horak, Stehlik, Babak (2), Linhart (1), Petrovsky (5), Skvaril (5), Zdrahala (6/3), Slachta, Uzek (1), Landa.
Bemerkungen: Schweiz ohne Liniger, Raemy, Rubin, Sidorowicz, Vernier, Tynowski, Delhees (alle verletzt), Schmid (Pause) und Wick (überzählig). – Röthlisberger verletzt ausgeschieden (40.). – Länderspiel-Debüt von Marcel Lengacher. – Time-outs: Schweiz (21./9:9, 60./26:28); Tschechien (29./11:13, 39./16:17, 57./24:27).
La Fédération Suisse de Handball (FSH) est la fédération nationale et le centre de compétence du sport de handball en Suisse.
Elle est membre de Swiss Olympic, de la Fédération internationale (IHF) et européenne (EHF) de handball.
Fédération Suisse de Handball
,
Tannwaldstr. 2, 4600
Olten
Tel +41 31 370 70 00
-
shv-fsh@handball.ch