27.09.2017
Die Schweizer Frauen sind mit einer Niederlage in die neue EM-Kampagne gestartet. Die SHV-Auswahl von Trainer Jesper Holmris unterlag Kroatien auswärts mit 28:32 (12:19). Vor nur 250 Zuschauern in Zagreb begannen die Schweizerinnen zwar stark und führten rasch mit 6:2 (8.), handelten sich aber bis zur Pause wegen defensiven Mängeln dennoch bereits eine entscheidende Hypothek ein.
Hinten hielt Manuela Brütsch, vorne fielen die Tore wie von selbst: Keine zehn Minuten waren gespielt, als die Schweiz in Zagreb bereits mit 6:2 vorne lag. Schade nur, dass die Mannschaft von Trainer Jesper Holmris mit dem Traumstart nicht allzu viel anzufangen wusste. Das physisch überlegene Kroatien reagierte mit einem 17:6-Lauf und führte zur Pause bereits vorentscheidend mit 19:12. «Wir haben in der Verteidigung in der ersten Halbzeit überhaupt keinen Zugriff gekriegt, wir haben viel zu viele Zweikämpfe auf einfache Weise verloren. Wir waren nicht bereit», sagte Jesper Holmris.
Er stellte nach der Pause das taktische Konzept um, liess fortan deutlich defensiver verteidigen, und durfte zur Kenntnis nehmen, dass seine Equipe immer besser in die Partie fand. Nach einer Dreiviertelstunde waren die Schweizerinnen wieder auf 20:22 dran, sogar mit Ballbesitz. Doch es war eben auch eine der Geschichten dieser Partie, dass die SHV-Auswahl zu wenig aus ihren Chancen machte und immer wieder aus besten Positionen scheiterte. Die Effizienz fehlte über das gesamte Spiel – aber eben ganz besonders in den entscheidenden Momenten in der zweiten Halbzeit. Letztmals beim Stand von 30:28, ehe die Kroatinnen den Sack zu machten.
«Mit unserer Offensivleistung bin ich sehr zufrieden, vor allem wenn ich daran denke, wie viele richtig gute Chancen wir uns herausgespielt habe. Leider haben wir aber zu wenig daraus gemacht. Die Würfe waren in vielen Situationen nicht gut, und es hat auch die letzte Cleverness gefehlt», sagte Jesper Holmris. Im Angriff tat sich vor allem Kerstin Kündig positiv hervor, die fünf Tore erzielte, viel Übersicht bewies und das Spiel gut lenkte. Auch Romy Bachmann verdiente sich im Angriff gute Noten.
Trotz der vergebenen Chancen durfte sich die offensive Ausbeute mit 28 Toren aber mehr als sehen lassen – in der letzten EM-Qualifikation hatten die Schweizerinnen nie mehr als 23 Treffer in einer Partie erzielt. Die Probleme am Mittwoch lagen denn auch ganz klar auf der anderen Seite des Spielfelds. Das beschäftigte auch den Nationaltrainer. «Es wäre heute viel mehr drin gelegen. Ich bin sehr enttäuscht, dass wir in der Deckung so viele Zweikämpfe auf so einfache Weise verloren haben. Im Hinblick auf Sonntag müssen wir uns jedenfalls enorm steigern», sagte Jesper Holmris. Am Sonntag ist Welt- und Europameister Norwegen in der Stadthalle Olten zu Gast.
EM-Qualifkation Frauen
Kroatien – Schweiz 32:28 (19:12)
Sutinska Vrela, Zagreb – 250 Zuschauer – Sr. Accoto Martins/Accoto Martins (POR).
Strafen: Je 3mal 2 Minuten.
Schweiz: Brütsch/Dokovic; Scherer (8/5), Bachmann (5), Kündig (5), Weigelt (4), Hodel (3), Murer (3), Amrein, Berger, Noëlle Frey, Gautschi, Ineichen, Matter, Özcelik, Wyder.
Bemerkungen: Schweiz ohne Csebits (verletzt) und Lisa Frey (rekonvaleszent). Penaltys: Kroatien 6/4, Schweiz 6/5.
Gruppe 1
Kroatien – Schweiz 32:28 (19:12)
Norwegen – Ukraine 35:22 (19:13)
Tabelle:
1. Norwegen 1/2 (+13)
2. Kroatien 1/2 (+4).
3. Schweiz 1/0 (-4).
4. Ukraine 1/0 (-13).
Modus: Die beiden besten Mannschaften sowie der Beste aller Gruppendritten qualifizieren sich für die EM-Endrunde vom 29. November bis 16. Dezember 2018 in Frankreich.
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