NLB: Die Yellow/Pfadi Espoirs mit Rück- und Ausblick

08.05.2017

Die SG Yellow/Pfadi Espoirs hat den Ligaerhalt in der NLB geschafft und beendet die Saison auf dem 11. Rang. Nach der zweiten Saison steht das Projekt NLB-Farmteam vor einem grösseren Umbruch. Diverse Spieler schliessen sich einem anderen Team an oder werden in den NLA-Kader aufgenommen und auch Trainer Nico Peter verlässt nach zwölf Jahren Tätigkeit den Verein. Die Verantwortlichen um Teammanager Giuseppe Pecoraro und Nico Peter blicken im Interview auf die abgelaufene Spielzeit zurück.

Vor der Saison 2016/17 gab es logischerweise personelle Veränderungen. Nach welchen Kriterien wurde der Kader ergänzt und verstärkt?
Nico Peter: Grundsätzlich wollten wir einen Schritt nach Vorne ins Mittelfeld gehen – mal ohne Abstiegsdruck im Nacken die Spieler weiterbringen. Unter diesem Aspekt haben wir Ergänzung im Kader gesucht. Im Nachgang kann man sagen mit vier Punkten mehr als in der Vorsaison sind wir einen Schritt nach Vorne gekommen. Für einen Mittelfeldplatz und ohne Abstiegsdruck zu spielen, hat es aber noch nicht ganz gereicht. Zu diesem «Schritt nach Vorne» gehört bei uns aber auch, dass sich ein Spieler wie Yannick Ott in diesem Jahr noch näher an das NLA-Niveau herangetastet hat. Es macht die Resultatentwicklung nicht immer einfach aber ein Farmteam steht genau dafür.
Giuseppe Pecoraro: Die Kriterien waren klar: Die Abgänge, wenn möglich aus unserem Nachwuchs ersetzen und die «Linkshänderfraktion» verstärken. Die eigentliche Herausforderung waren aber die Vereinsinternen- und Externen Abhängigkeiten, insbesondere die Form der weiteren Zusammenarbeit mit Yellow. Nach den gescheiterten Verhandlungen haben wir das NLB-Gefäss ganz auf Pfadi ausgerichtet und versucht, die Schnittstelle NLA/NLB möglichst genau zu definieren. Die Verletzungsmisere beider Teams zu Saisonbeginn hat uns dann vor ganz anderen Herausforderungen gestellt.

Das heisst auch, dass die Saison nicht ganz euren Vorstellungen entsprechend verlaufen ist?
Nico Peter: Wir wussten woher wir kamen und wir hatten ein undankbares Startprogramm in die Meisterschaft. Das hat uns geholfen den Ball flach zu halten und wir waren dadurch früh in der Saison bereits eingeordnet. Insgeheim hatten wir aber durchaus Hoffnungen irgendwo die Überraschungsmannschaft in der NLB zu werden. In einigen Spielen wie Zuhause gegen Solothurn oder Baden haben wir das auch angedeutet, haben aber die Ruhe und Konstanz in dieser Saison nicht gefunden, um mehrheitlich solche Leistungen abzurufen.
Giuseppe Pecoraro: Ich habe mehr erwartet betreffend den Verlauf und die sportlichen Resultate dieser Saison. Auf dem Papier wären wir aus meiner Sicht gut genug für einen Platz unter den ersten 6 gewesen. Aber das primäre Ziel war der Ligaerhalt und den haben wir geschafft. Es ist auch schade, dass wir es trotz eines sehr grossen Aufwandes nicht geschafft haben, unsere neuen ausländischen Linkshänder Bakos und Szöllösi mit Erfolg zu integrieren. Diese Aufgabe haben wir unterschätzt.

Wie gross war die Erleichterung das Abstiegsgespenst vorzeitig besiegt zu haben?
Nico Peter: Natürlich ist die Erleichterung, wenn es dann auch rechnerisch definitiv ist, immer gross. Wir wussten aber auch, dass die Spielplan-Konstellation uns in die Hände spielen kann und wir immer wieder in der Lage waren wirklich gut zu spielen – jeder der verbliebenen Gegner war schlagbar für uns. Ich war im Vergleich zu letztem Jahr eher zuversichtlicher.
Giuseppe Pecoraro: Die Erleichterung war schon gross und wie letzte Saison, haben wir den Ligaerhalt mit einer Niederlage «gefeiert». Dass die Führungsspieler genau in der wichtigsten Phase der Saison ihre besten Leistungen zeigten, hat mir und der Mannschaft sehr viel Selbstvertrauen gegeben.

Welche Konsequenzen hätte ein Abstieg für den Verein mit sich gebracht?
Giuseppe Pecoraro: Der grösste Verlust wäre qualitativer Art gewesen. Wir hätten uns fragen müssen, ob eine 1. Liga-Saison fordernd genug für unsere besten Talente wäre? Bezüglich Organisation und Budget hätte es keinen grossen Einfluss gehabt. Wir haben das Budget auf nächste Saison hin so oder so um gut ein Drittel gekürzt. Damit werden wir auskommen müssen.

Nico, du verlässt ja den Verein und die Mannschaft. Warum? Hast du kalte Füsse gekriegt, wieder in einen Abstiegskampf zutreten?
Nico Peter: (lacht)... jaja, die Wahrscheinlichkeit mal danebenzugreifen steigt... Nein im Ernst, es passt jetzt haargenau, mich neu zu orientieren. Vielen Leuten ist das gar nicht richtig bewusst, das ist ein Riesen Ding für mich, nicht nur ein «lumpiger» Jobwechsel. Ich habe in dieser langen Zeit bei Pfadi auch geheiratet, bin Vater von zwei Kindern geworden, konnte ein intensives Hobby zum meinem Beruf machen. Für mich geht hier ein Lebensabschnitt zu Ende.

Welches wird die grösste Herausforderung in der neuen Saison sein?
Giuseppe Pecoraro: Die Kaderzusammenstellung ist sicher eine grosse Herausforderung. Mit Bakos, Szöllösi, Szabo und Cibere verlassen uns alle «Legionäre» und mit Joël Tynowski zusammengerechnet fast alle Linkshänder. Rutschmann und Geissler setzen nicht mehr auf die Karte Spitzensport und gehen zum SC Frauenfeld, Vogt geht wahrscheinlich zurück zu seinem Stammverein Effretikon. Dazu machen Ott, Pecoraro und Tynowski den definitiven Sprung ins NLA-Kader. Das gibt schon ziemlich viel Platz im Kader. Einige Vakanzen werden wir mit unseren Nachwuchstalenten besetzen, weitere Spieler haben bereits unterschrieben oder stehen kurz davor. Auf jeden Fall werden wir wieder mit einer sehr jungen Mannschaft an den Start gehen.
 

Source: SG Yellow/Pfadi Espoirs

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