Doppelinterview mit Lenny Rubin und Lukas von Deschwanden

20.03.2018

Es ist ihre letzte Chance auf einen Titel mit Wacker Thun: Lukas von Deschwanden (28) und Lenny Rubin (22) verlassen Ende Saison ihren Herzensverein und gehen in die Deutsche Bundesliga. Vorher könnten die beiden Topskorer ihres Team noch die Schweizer Meisterschaft gewinnen. Im Interview erzählen sie, warum schon das Halbfinale eine grosse Herausforderung wird, und was sie sich vom Wechsel in die beste Liga der Welt erhoffen.
 



Lenny Rubin, du hast vor der Saison explizit noch ein Jahr bei Wacker Thun drangehängt, weil du nach den Verletzungen wieder in den Rhythmus kommen wolltest. Hast du das umsetzen können, was du dir vorgenommen hast?
Lenny Rubin: Ich hatte das Gefühl, mir tut ein weiteres Jahr in der Schweiz gut, weil ich wegen der Verletzungen letztes Jahr handballerisch nicht so viele Fortschritte machen konnte. Das habe ich mir diese Saison vorgenommen. Die Vorrunde war sehr gut, dann hatte ich ein kleines Loch, jetzt geht es wieder aufwärts. Ich habe von diesem Jahr bei Wacker Thun sicher profitiert.

Nach dieser Saison gehst du nun aber definitiv nach Deutschland. Die HSG Wetzlar wird dein neuer Verein. Wetzlar ist eine Stadt etwa so gross wie Thun. War dieses Umfeld ein Faktor?
Lenny Rubin: Ich kann von Wetzlar in fünf Stunden mit dem Auto heimfahren. Das finde ich machbar. Und das war auch ein Grund. Aber wo der neue Verein genau ist, war mir am wenigsten wichtig. Für mich ist wichtig, dass der Trainer mich unbedingt will. Kai Wandschneider ist ein super Coach, und ich denke, wir können gut zusammenarbeiten.

Lukas von Deschwanden, Stuttgarts Geschäftsführer Jürgen Schweikhardt hat deinen Wechsel so kommentiert: «Lukas von Deschwanden ist ein Allrounder, spielstark und entscheidungsstark. So ein Spieler ist Gold wert». Das sind grosse Vorschusslorbeeren.
Lukas von Deschwanden: Das freut mich natürlich zu hören. Aber ein Allrounder zu sein, hat nicht nur Vorteile. Man wird oft als Lückenbüsser eingesetzt, dort, wo gerade Not am Mann ist. Das kenne ich beispielsweise aus der Zeit, als Raemy lange verletzt war oder als ich in der Nationalmannschaft unter Rolf Brack oft auf Rückraum rechts eingesetzt wurde. Da ist es manchmal auch ein bisschen schwierig, ins Spiel zu finden. Aber ich bin natürlich glücklich, dass Stuttgart genau einen Spielertypen wie mich gesucht hat, welcher Entscheidungen treffen kann und sich nicht von der Verantwortung scheut. Ich fühle mich dort gut aufgehoben und freue mich auf die neue Herausforderung.

Wird die Umstellung schwierig, in der Bundesliga eine neue Rolle zu finden, nachdem du jahrelang einer der besten Spieler der Schweiz warst?
Lukas von Deschwanden: Diese Umstellung hat mich gereizt. Ich bin hier seit neun Jahren, habe meine Rolle gefunden. Jetzt muss ich mich wieder durchsetzen, vielleicht auch mal Gras fressen. Es wartet in Deutschland niemand auf einen Schweizer Handballer. Ich werde um Spielzeit kämpfen müssen. Das ist eine schöne Herausforderung.

Was werdet ihr definitiv vermissen?
Lukas von Deschwanden: All die lieben Leute, welche mir sehr ans Herz gewachsen sind. Einige sind ganz enge Freunde geworden. Die werde ich extrem vermissen. Aber ich weiss, dass der Kontakt nicht abbrechen wird.
Lenny Rubin: Ich werde den ganzen Verein vermissen, die Helfer, die Fans, das ist schon einzigartig in der Schweiz. Ich werde auch die Region vermissen. Thun ist einer der schönsten Orte, die es gibt. Ich komme sicher regelmässig für einen Besuch vorbei.
 

Source: Nils Sager, Jungfrau Zeitung

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