06.05.2018
Dramatischer hätte es nicht sein können: in der Schlussrunde der NLB-Saison 2017/18 (reguläre Qualifikationsphase vor den Aufstiegs-Playoffs) hätte Alfred Hitchcock nicht besser Regie führen können. Zwei Sekunden vor dem Ende der 26. von 26 Runden, welche richtigerweise zeitgleich angesetzt worden war, hatte der HC Horgen den Ligaerhalt trotz der 28:32-Heimniederlage gegen den HS Biel noch auf sicher. Doch genau in diesem Moment überschlugen sich die Ereignisse. Der vermeintlich zweite Absteiger neben der HSG Siggenthal/Vom Stein Baden, der TV Birsfelden, zeigte im Auswärtsspiel beim STV Baden eine grossartige kämpferische Leistung und machte in der zweiten Halbzeit einen vorübergehenden Sechs-Tore-Rückstand wett. Zwei Sekunden vor Schluss schliesslich, beim Stand von 27:27, gelang dem Birsfelder Flügel Irfan Butt das veritable Husarenstück und er traf für Birsfelden in der Badener Aue zum viel umjubelten 28:27-Siegtreffer.
Dieser kaum erwartete Sieg Birsfeldens führte auf Grund der Horgener Niederlage zu Punktgleichheit zwischen den beiden Teams und schliesslich entschied das klar bessere Torverhältnis (-45 gegenüber -72 von Horgen) für Birsfelden. Horgen mag sich in der bitteren Enttäuschung gewiss über die möglicherweise nicht voll konzentrierte Leistung des STV Baden ärgern, hätte es aber selbst in der Hand gehabt, gegen Biel mindestens einen Punkt zu holen, womit sämtliche Diskussionen erledigt gewesen wären. Birsfelden hatte, neben der einwandfreien kämpferischen Leistung, sicher das Glück (auch des Spielplans), dass es für Baden sportlich um nichts mehr ging und die Aargauer gedanklich wohl schon in den Aufstiegs-Playoffs gegen den RTV 1879 Basel waren und zudem keine Verletzungen riskieren wollten. Auch der RTV ging im Heimspiel gegen die Lakers Stäfa aus den gleichen Gründen wie Baden nicht unbewusst nicht an seine Grenzen, verlor knapp 33:34 und überliess die Punkte den Gästen. Bei Basel brillierte Spielmacher Tibor Jurjevic als zehnfacher Torschütze, der erst 16-jährige Linkshänder Gian Attenhofer feierte auf Seiten der Basler sein NLB-Debüt.
Die restlichen Resultate hatten letztlich nur noch statistischen Wert. Auffällig war das äusserst torreiche 37:37-Unentschieden zwischen dem TV Steffisburg und dem KTV Altdorf. Ebenfalls mit einer Punkteteilung endete Zoltan Cordas' Schlussspiel als Trainer des TV Möhlin gegen den BSV Stans (27:27); er wechselt in seine Heimat Österreich. Die SG GS/Kadetten Espoirs SH setzte sich gegen die SG Yellow/Pfadi Espoirs erwartungsgemäss durch (29:23) und sorgte so an diesem Wochenende wenigstens für einen Schaffhauser Sieg. Solothurn bezwang Absteiger Siggenthal/Vom Stein Baden mit 32:18.
In der Schlussrangliste sticht die Dominanz des NLA-Absteigers RTV 1879 Basel heraus, der die Saison 7 Punkte vor dem STV Baden und erstaunliche 14 Punkte vor der drittplatzierten SG TV Solothurn beendete. Unter den Erwartungen blieben gewiss die Lakers Stäfa, welche zu Saisonbeginn zusammen mit Basel als primäre Aufstiegsanwärter genannt worden waren. Um den Aufstieg in die NLA kämpfen nun ab dem kommenden Samstag, 12. Mai um 18 Uhr aus dem Rankhof (live auf handballTV.ch), Basel und Baden. Bestritten wird in diesen Aufstiegs-Playoffs im Modus best-of-5. Wer also zuerst drei Spiele gewonnen hat, steigt in die NLA auf. Der Verlierer dieser Playoffs verbleibt in der NLB.
Die Krone des NLB-Torschützenkönigs geht an Altdorfs Mario Obad (183 Tore, davon 52 Siebenmeter, total 26 von 26 Spielen bestritten) vor Mikkel Kristian Madsen (Stäfa/177/38/26) und Basels Rares Jurca (171/67/23). Rein nach Feldtoren würde Badens Pascal Bühler diese Rangliste anführen, der in 26 Spielen 147 Feldtore erzielte.
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