02.02.2018
Nach 15 Jahren Spitzenhandball war im vergangenen Sommer Schluss. Oliver Scheuner beendete seine eindrucksvolle Karriere, in der er neben 432 Einsätzen auf NLA-Niveau auch 32 Länderspiele und mehrere Titel zu seiner Vita zählen darf. Fortan war der ehemalige rechte Flügel interessierter Beobachter des Schweizer Spitzenhandballs. Seine Eindrücke und Einschätzungen teilt der 32-jährige ab sofort als NLA-Experte für handball.ch mit der Handball-Community.
Im zweiten Teil seiner Analyse blickt Scheuner auf die bisherigen Leistungen der NLA-Teams und nennt seine Aufsteiger der Hauptrunde bei Wacker Thun, dem HSC Suhr Aarau, Fortitudo Gossau und St. Otmar St. Gallen.
Wacker Thun (Hauptrundenplatzierung: 1.)
Die Konstanz
Thun spielt seit Jahren ein ähnliches System mit dem gleichen Stamm an Spielern. Das zahlt sich einmal mehr aus. Einzig gegen die Kadetten konnte die Equipe von Martin Rubin dieses Jahr noch nicht reüssieren.
Die Topscorer
Lukas von Deschwanden und Lenny Rubin waren die wohl spielbestimmendsten Spieler der Vorrunde. Zusammen sind sie für mehr als 40 Prozent der Tore (172) bei Thun verantwortlich. Das ist beeindruckend, birgt aber auch Gefahren wie grössere Abhängigkeit und leichtere Ausrechenbarkeit.
Der Aufsteiger
Marc Winkler. Das Wacker-Eigengewächs spielt im „Jahr 1“ nach Andreas Merz eine starke Saison und kam zu seinem ersten Länderspiel-Aufgebot.
HSC Suhr Aarau (6.)
Zwei Gesichter
Nach starkem Saisonstart mit acht Punkten aus den ersten sechs Spielen mussten die Aargauer sechs Niederlagen in Folge einstecken. Dennoch konnten Sie sich auch dieses Jahr wieder für die Finalrunde qualifizieren.
Die Defensive
Die unangenehme 5-1-Deckung stellt fast jeden Angriff der Liga vor Probleme. Mit Misha Kaufmann hat Suhr Aarau zudem einen extrem akribisch und analytisch arbeitenden Trainer an der Seitenlinie.
Der Aufsteiger
Der erst 19-jährige Timothy Reichmuth spielt eine äusserst freche Saison. Schnell, technisch stark und erstaunlich abgebrüht. Nur körperlich hat er noch einiges vor sich.
TSV St. Otmar St. Gallen (7.)
Der Wackelkandidat
Zum zweiten Mal in Folge muss der Ostschweizer Traditionsklub in die Abstiegsrunde. Eine bittere Enttäuschung. Dank dem neuen Modus bietet sich für das Team aber noch eine Chance, rechtzeitig in Fahrt zu kommen und vielleicht für eine Überraschung in den Playoffs zu sorgen.
Der EM-Toptorschütze
Ondrej Zdrahala präsentierte sein Können an der EM in Kroatien eindrücklich. Aber in der Meisterschaft kam er bisher noch nicht wie gewünscht auf Touren. Einer der Gründe für das schwache Abschneiden der Otmärler.
Der Aufsteiger
Dominik Jurilj. Der junge Rückraumlinks kann seine Gardemassen immer besser einsetzen und zeigte etwa gegen Bern oder Zürich eindrückliche Partien.
TSV Fortitudo Gossau (10.)
Die „Unabsteigbaren“?
Die „Unabsteigbaren“ stehen wieder mal vor der Mission Klassenerhalt. Trainer Rolf Erdin weiss, was es dafür braucht und kann auf eine eingespielte Truppe zählen. Zudem haben sie mit Aurel Bringolf den besten Torhüter der Abstiegsrunde.
Der Schlussspurt
Letzte Saison gewann Fortitudo die letzten sieben Spiele der Abstiegsrunde allesamt. Schaffen Sie das Kunststück noch einmal, bleiben sie ein weiteres Jahr in der NLA. Gegen die direkten Abstiegskonkurrenten Endingen und Zürich resultierten in der aktuellen Saison allerdings zwei empfindliche Niederlagen.
Der Aufsteiger
Lucius Graf spielt wohl die beste Saison seiner Karriere und kann ein Spiel im Alleingang entscheiden. Allerdings hängt offensiv auch sehr viel von seiner Tagesform ab.
Drei dieser vier Mannschaften sind am Wochenende im Einsatz. Für die beiden Teams aus dem Kanton St. Gallen ist dies sogleich der Startschuss in die Abstiegsrunde. Der TSV St. Otmar empfängt vor heimischer Kulisse GC Amicitia Zürich. Wenn die Partie am Sonntag um 17 Uhr in der Kreuzbleiche angepfiffen wird, haben beide Teams die Chance sich noch weiter von den Playout-Plätzen abzusetzen.
Auf einem dieser beiden existenzbedrohenden Plätze liegt derzeit Fortitudo Gossau. Gelingt den Fürstenländern am Samstag um 17.30 Uhr im Buechenwald ein Heimsieg, würden sie zunächst einmal den letzten Tabellenplatz verlassen.
Leader Wacker Thun kann nach dem Auftaktsieg in Aarau im Heimspiel gegen den HC Kriens-Luzern am Samstag (17 Uhr) sogleich zwei weitere Punkte im Kampf um Rang 1 nachlegen. Die Gäste werden nach dem misslungenen Finalrundenauftakt ganz sicher um Rehabilitation bemüht sein.
Erst am Dienstag steht der HSC Suhr Aarau wieder auf dem Feld. Dann wartet das Team von Misha Kaufmann ein Auswärtsspiel bei Pfadi Winterthur. Sowohl das Auswärtsspiel des HSC, wie auch die andeen Spiele, können im Livestream auf handballTV.ch verfolgt werden.
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