SPL Auf-/Abstiegsrunde: Amandine Sautys Marathonwoche

16.02.2018

Amandine Sauty, 32, ist Kapitänin der SG Yverdon/Crissier. Kreisläuferin, Spassmacherin und immer darauf bedacht, ihre Mannschaft anzufeuern, zusammen zu schweissen. Und sie ist handballbegeistert, seit über 17 Jahren. Beruflich hat sich Amandine jedoch einem anderen Sport verschrieben – dem Fussball.

Die European Club Association mit Sitz in Nyon vertritt die Rechte der Fussballclubs gegenüber der UEFA und FIFA. Für die ECA organisiert Amandine Events, kümmert sich um Transport, Unterkunft und Programm von Kongressen und Meetings. „Nach meinem Abschluss an der Haute Ecole de gestion in Nyon habe ich nicht sofort eine Anstellung gefunden“, erklärt die Handballerin, wie sie gerade zu dieser Stelle gekommen ist. „2008 habe ich in Genf bei der Fussball-Euro gejobbt, dadurch hatte die UEFA mein Profil in ihrer Datenbank. Und als die ECA dann jemanden gesucht hat, haben sie mich angerufen.“ Fussball hat sie übrigens nie selber gespielt, den Sport sieht sie lieber am Bildschirm oder im Stadion.

Für ihre Arbeit im 80%-Pensum ist Amandine regelmässig im Ausland, wenn auch meist nur tageweise. „Ankunft am Morgen, Rückflug am Abend, dazwischen der Event – meist sehe ich von den Orten nur den Flughafen“, lacht die sympathische Waadtländerin. Mit den Trainingseinheiten hat sich das bislang gut vereinbaren lassen. „Es ist halt alles eine Frage der Organisation.“

Muskelkater, bevor das Training überhaupt startet
Doch damit nicht genug: einmal pro Woche geht Amandine noch einer anderen Tätigkeit nach. Statt ins Flugzeug steigt sie dann nämlich … auf einen Traktor. „Gemeinsam mit meiner älteren Schwester unterstützen wir unseren Vater auf unserem Landwirtschaftsbetrieb.“ Dies, weil die Familie sich nicht vorstellen kann, den Hof zu verkaufen oder zu vermieten. Um den Betrieb mittelfristig übernehmen zu können, haben die beiden Schwestern bereits eine zehnmonatige landwirtschaftliche Ausbildung absolviert. „Es ist eine völlig andere Beschäftigung als die Büroarbeit“, meint Amandine. Und wie ein zusätzliches Fitnesstraining – „manchmal habe ich am Freitag bereits Muskelkater, bevor das Training beginnt.“

Mit vier Trainingseinheiten, den Spielen, ihr Engagement bei Juniorenmannschaften, den Auslandsaufenthalten und ihrer Arbeit auf dem Hof fühlt sich Amandines Woche wie ein Marathonlauf an. Doch an ein Kürzertreten oder Aufhören will die 32-Jährige nicht denken. „Natürlich bin ich nicht mehr die Jüngste in unserer Mannschaft und in der Liga.“ Doch „zu alt“ zum Handballspielen fühle sie sich wirklich noch nicht. „Wenn ich das Gefühl habe, nicht mehr hinterherzukommen und einzurosten, dann überlege ich es mir vielleicht“, lacht sie. Im Moment jedoch will sie jeden Augenblick mit dem SPL2-Team geniessen und optimistisch bleiben.

"Wollen uns Punkte erkämpfen"
Dass die SG Yverdon/Crissier die Auf/Abstiegsrunde mit einem neuen Trainer und ohne ihre frühere Topscorerin Shadya Goumaz bestreiten muss, sieht die Kapitänin denn auch positiv. „Natürlich ist es nicht einfach, während der Saison mit einer neuen Person, neuen Methoden und Prinzipien umzugehen. Aber es kann auch frischen Wind und eine neue Dynamik ins Team bringen.“ Und ohne Shadya müssen nun eben alle etwas mehr Verantwortung im Spiel übernehmen. Sowieso sei ihr Team immer dann am stärksten, wenn man es am wenigsten von ihm erwartete. Nach dem ersten und ernüchternden Spiel gegen den HSC Kreuzlingen steht für die Westschweizerinnen am Samstag der nächste Match gegen den HV Herzogenbuchsee an. Amandines Ziel ist klar: „Wir wollen uns Punkte erkämpfen.“
 



SPAR Premium League
SPL1/2 Auf-/Abstiegsrunde – 2. Spieltag
Samstag, 17. Februar
HV Herzogenbuchsee – SG Yverdon & Crissier, 16 Uhr (Mittelholz, Herzogenbuchsee)
Yellow Winterthur – GC Amicitia Zürich, 17 Uhr (Eulachhalle, Winterthur)
HSC Kreuzlingen – HSG Leimental, 18 Uhr (Egelsee, Kreuzlingen)

Alle Spiele können live auf handballTV.ch mitverfolgt werden.

Source: Carolin Thevenin/Bild: US Yverdon

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