SPAR Premium League • 20.04.2018
Die Verletzungsliste von Mara Beck (GC Amicitia Zürich) ist lang: Kreuzband, Meniskus, Hand, Patellasehne. In Handballkreisen sind dies keine unbekannten Ausfallgründe. Dennoch war es keine der «herkömmlichen» Sportverletzungen, die dafür sorgten, dass die Rückraumspielerin in der kompletten Saison 2016/17 keinen Einsatz bestreiten konnte. Mara Becks Problem war eine langwierige Auto-Immunkrankheit, in Folge dessen die engagierte Handballerin ein striktes Handballverbot verordnet bekam.
Nach einer intensiven Kortison- und Immuntherapie war es im Februar 2018 endlich wieder so weit. Die 21-jährige erhielt das OK, um auf das Handballfeld zurückzukehren. «Ich war einfach nur glücklich, als ich das erste Mal wieder bei einem Spiel dabei war.» Weg vom Team war Mara Beck in ihrer Leidenszeit sowieso nie gewesen. Während ihre Mitspielerinnen auf dem Feld trainierten, hielt sie sich im Kraftraum oder auf dem Fahrrad fit. Die Nähe zur Mannschaft war für die engagierte Handballerin wichtig, um die schwere Zeit zu überstehen. «Ich liebe Handball und habe in dieser Zeit gesehen, wie viel mir der Sport und das Team bedeuten.»
Die grosse Schwierigkeit bei ihrer Erkrankung war, dass der Heilungsprozess nicht durch eine Reha beeinflussbar ist. Vielmehr hiess es für Mara Beck, sich in Geduld zu üben. «Alle zwei Wochen wurden bei mir Untersuchungen gemacht. Das war schon sehr nervenaufreibend und ich bin nicht gerade die Geduldigste.» Ans Aufgeben dachte die Wirtschaftsstudentin, die nebenbei auch noch als Teilzeitkraft in einer Privatbank arbeitet, aber nie. «Ich war immer positiv eingestellt und mir sicher, dass ich wieder spielen kann. Meine Familie und meine Freunde haben mich dabei jederzeit unterstützt – das hat mir zusätzlich Kraft gegeben.» Bei 100 Prozent ist die linke Rückraumspielerin noch nicht, aber dennoch kann sie ihrem Team schon auf dem Feld Unterstützung bieten. «Ich fühle mich gut und freue mich auf die Einsätze.»
GC Amicitia kämpft noch um den Ligaerhalt
GC Amicitia Zürich kann die Dienste von Mara Beck gut gebrauchen. Vergangenes Wochenende sind die Zürcherinnen unter den Trennstrich gerutscht, was am Saisonende den Abstieg zur Folge hätte. Mara Beck blickt den zwei abschliessenden Spielen der Auf-/Abstiegsrunde aber dennoch optimistisch entgegen: «Wir können den Ligaerhalt aus eigener Kraft schaffen und sind überzeugt, dass uns das auch gelingen wird.» Dass es in den letzten beiden Spielen gegen die Teams aus der SPL2, Leimental und Yverdon & Crissier geht, sieht die Rückraumspielerin nicht als Vorteil für ihre Equipe. «Leimental kann problemlos mit den SPL1-Teams mithalten und ist knifflig zu spielen. Gegen Yverdon & Crissier treten wir auswärts an, und sie sind zu Hause deutlich stärker einzustufen. Dort gewinnt man nicht einfach im Vorbeigehen. Allgemein können die beiden Mannschaften frei aufspielen, der Druck liegt eher bei uns als SPL1-Team.»
Die vorletzte Hürde zum Klassenerhalt ist nun die HSG Leimental, die am Samstag um 14 Uhr im Utogrund in Zürich gastiert. Der Schlüssel zum Erfolg gegen die Baselbieterinnen liegt laut Mara Beck in der Defensive. Dort wird GC Amicitia versuchen, eine solide Verteidigung aufzustellen und wenn möglich mit Gegenstössen zu arbeiten. Dass das dem Team von Toni Kern schon mehrfach gelungen ist, zeigt ein Blick auf die Statistik. Mit 180 Gegentoren in acht Spielen stellen die Zürcherinnen die beste Deckung aller Teams der Auf-/Abstiegsrunde. «Unsere Stärke liegt im Kollektiv. Wenn es uns gelingt, als Team aufzutreten und uns gegenseitig zu helfen, können wir die offensivstarken Leimentalerinnen ausbremsen.»
Gelingt dies, dann kämen die Zürcherinnen dem angestrebten Klassenerhalt einen grossen Schritt näher. Das wäre auch ganz im Sinne von Mara Beck, die sich gemeinsam mit ihrem Team nachhaltig in der SPAR Premium League 1 etablieren und mittelfristig gerne einmal in der Finalrunde spielen möchte.
SPAR Premium League
Auf-/Abstiegsrunde - 9. Spieltag (Samstag, 21. April)
GC Amicitia Zürich - HSG Leimental, 14 Uhr, Utogrund Zürich
Yellow Winterthur - SG Yverdon & Crissier, 16.15 Uhr, Eulachhalle Winterthur
HV Herzogenbuchsee - HSC Kreuzlingen, 17.45 Uhr, Mittelholz Herzogenbuchsee
Alle Spiele werden live und exklusiv auf handballTV.ch übertragen.
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