NLA: Pfadi Winterthur vor finanziellem Aus

Quickline Handball League  •  15.01.2019

Seit einer fundierten Finanzanalyse nach dem Amtsantritt von Vereinspräsident Jürg Hofmann in der Saison 2015/2016 steht fest, dass der Verein vor grösseren finanziellen Herausforderungen steht. Trotz erfolgreicher Kostenreduktion steht Pfadi derzeit kurz vor dem finanziellen Aus. Nun hoffen Pfadi Winterthur und der Verein «PFADI4ever» mit der breiten Unterstützung der Bevölkerung, von Unternehmen und Sportbegeisterten den Verein zu retten.

Bereits an der Mitgliederversammlung im 2015 präsentierte Pfadi Winterthur für das Vereinsjahr 2014/2015 einen Verlust von CHF 250'000 und ein Budget mit einem geplanten Aufwandüberschuss von CHF 500'000. Deshalb veranlasste Jürg Hofmann kurz nach seinem Amtsantritt eine fundierte Prüfung sämtlicher Finanztransaktionen sowie Einnahmen, Ausgaben und Verträge durch PricewaterhouseCoopers um mögliche Optionen zu prüfen, damit mittelfristig eine ausgeglichene Rechnung präsentiert werden kann. Diese Überprüfung ergab, dass sich im Verein über mehrere Jahre Schulden von insgesamt CHF 1,5 Mio. aufsummiert hatten, welche aufgrund einer uneinheitlichen Abgrenzungspraxis der Einnahmen vorher nicht erkannt wurden. Der Vorstand ergriff umgehend diverse Sofortmassnahmen, um die Kosten deutlich zu senken, die Einnahmen zu steigern und damit eine ausgeglichene Rechnung zu erzielen.

Kosten erfolgreich reduziert
Der mit externer Hilfe erarbeitete Sanierungsplan wurde konsequent vorangetrieben und die Kosten konnten erfolgreich auf das geplante Niveau reduziert werden. Zudem unterstützte Jürg Hofmann den Verein mit Darlehen von insgesamt CHF 1.269 Mio. sowie einem wesentlichen Sanierungs-Beitrag und sicherte damit zusammen mit anderen Darlehensgebern, welche nochmals rund CHF 230'000 einbrachten, den Fortbestand des Vereins. Zudem lag eine Zusicherung für einen A-fonds-perdu-Beitrag von CHF 1 Mio. vor, welcher bedauerlicher Weise bis heute nicht beim Verein eingetroffen ist.

Unerwartete Einnahmenausfälle konnten nicht kompensiert werden
Leider ist es nicht gelungen, die Einnahmen aus Sponsoring wie geplant zu erhöhen. Aufgrund eines Besitzerwechsels kündigte zudem der Hauptsponsor des Vereins, die Firma Nägele Betonfertigteil- und Transportbetonwerk, auf Ende Saison 2017/2018 einen siebenjährigen Sponsoringvertrag – nach erst zwei Jahren. Gleichzeitig reduzierten auch weitere namhafte Sponsoren ihr Engagement. Daraus resultiert ein Einnahmenverlust von insgesamt über CHF 200'000 pro Jahr. Diese grossen Einnahmenausfälle sowie der fehlende A-fonds-perdu-Beitrag konnten nicht kompensiert werden und stellen den Verein nun vor gravierende Probleme.

Um die Saison 2018/2019 fertigspielen zu können, fehlen Pfadi Winterthur Handball derzeit mindestens CHF 400'000. Dieser Betrag muss bis spätestens Ende März 2019 sichergestellt werden, um bis Ende der Saison zahlungsfähig zu bleiben. Um den künftigen Betrieb des Vereins in der heutigen Form nachhaltig zu sichern, müssen auch für die kommenden Jahre zusätzlich rund CHF 400'000 durch die Gewinnung von langfristigen Sponsoren und Unterstützern erzielt werden. Die akuten Finanzprobleme betreffen die ganze Pfadi-Familie mit seinen über 160 Junioren-Spielern, einer Breitensportabteilung, mehr als 30 Trainerinnen und Trainern, einem NLB-Team (Spielgemeinschaft mit Yellow Winterthur) sowie einem NLA-Team.

PFADI4ever - Crowdfunding und weitere Aktivitäten zur Rettung
Um den Verein zu retten, wurde letzte Woche von bekannten Winterthurerinnen und Winterthurern der Verein «Pfadi4ever» gegründet mit dem Ziel, die fehlenden CHF 400'000 bis Ende März 2019 mit diversen Aktionen und unter Einbezug der ganzen Bevölkerung sowie Unternehmen und Sportbegeisterten aufzutreiben. So läuft beispielsweise eine Crowdfunding-Sammelaktion über CHF 50'000. Mit den Junioren von Pfadi sind Strassenaktionen geplant und an den kommenden Spieltagen sind Spezialaktionen vorgesehen. In den nächsten Tagen finden zahlreiche weitere Gespräche statt mit möglichen Unterstützern der Sammelaktion. Informationen zu den aktuellen Projekten finden sich auf der Webseite.

Der Vorstand wird alles daransetzen, die starke Förderung der Junioren-Spieler aufrecht zu erhalten und weiterhin auf Top-Niveau in der Nationalliga A mitspielen zu können.

Source: Pfadi Winterthur

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