Quickline Handball League • 31.03.2020
Sein Ziel, mit dem TSV St. Otmar St. Gallen um den Meistertitel zu spielen, konnte Spielertrainer Bo Spellerberg nicht mehr realisieren. Mit dem vorzeitigen Ende der Saison 2019/20 endete auch die Zeit des Dänen beim St. Galler NLA-Club. Rückblickend ist man beim TSV St. Otmar voll des Lobes für seinen ehemaligen Chefstrategen.
Ende Juni 2018 war es, als der TSV St. Otmar einen absoluten Toptransfer kommunizierte. Mit dem damals 38-jährigen Bo Spellerberg wechselte ein Handballer nach St. Gallen, der für die dänische Nationalmannschaft rund 250 Einsätze bestritten hatte, zwei Mal Europameister wurde, einmal EM-Silber und zweimal EM-Bronze holte. Bei den Weltmeisterschaften holte er sich mit seinem Team zwei Silber- und eine Bronzemedaille. Mit KIF Kolding, dem Verein, für den er seit 2002 spielte, gewann er sechs Mal den Meistertitel und wurde vier Mal Pokalsieger. Mit seiner Erfahrung und seiner Ausstrahlung sollte Bo Spellerberg eine wichtige Führungsrolle in der jungen Mannschaft des TSV St. Otmar übernehmen.
Nur gerade vier Wochen später erfolgte ein weiterer Schritt, indem der Topspieler die Mannschaft als Spielertrainer übernahm. Nach einer Bedenkzeit hatte der Däne die neue Herausforderung voller Überzeugung angenommen. Torhüter Aurel Bringolf erinnert sich: "Als Bo zum TSV St. Otmar kam, wollte er alles auf den Kopf stellen. Trainingszeiten, Trainingsumfang, Mannschaftsessen, und so weiter. Die Mannschaft war geschockt. Bo musste jedoch schnell lernen, dass Trainingszeiten vorgegeben sind, weil wir keine eigene Halle haben und viele ihre Arbeits- und Stundenpläne nicht einfach so ändern können. Wirklich gestoppt hat ihn dies aber nicht. Er hat den Trainingsplan soweit wie möglich nach seinen Interessen gestaltet und dies durchgezogen. Die Anpassungsfähigkeit und Gelassenheit in solchen Dingen fand ich sehr gut."
Der mittlerweile 40-jährige Däne drückte der Mannschaft in der Folge seinen Stempel auf und brachte sie wieder soweit, dass sie ganz vorne mitspielen konnte. Für Präsident Hans Wey war Bo Spellerberg ein Glücksfall: "Mit seiner positiven Ausstrahlung und seinem riesigen Handballwissen hat er sehr viel bewegt. Die Trainingsgestaltung wurde mit neuen Ideen umgekrempelt. Seine Handballphilosophie gepaart mit taktischen Finessen hat die Gegner immer wieder vor Probleme gestellt. Auf dem Spielfeld war er in jeder Beziehung ein Vorbild, kurz ein Profi durch und durch."
Auch Teammanager und Assistenztrainer Andy Dittert findet nur lobende Worte. "Bo war ein Vorzeigeprofi und als Mensch ein echtes Vorbild was Positivismus und Authentizität betrifft. Sowohl im Training als auch im Match war er immer mit vollem Einsatz dabei. Er ist einer der grossartigsten Menschen und Spieler mit denen ich in meiner 30-jährigen Handballkarriere zusammengearbeitet habe."
Einig sind sich alle: Der TSV St. Otmar wird Bo Spellerberg als Sportler, insbesondere aber auch als Menschen vermissen und in bester Erinnerung behalten. Seine hochdekorierte Karriere setzt Spellerberg in seiner Heimat fort. Ab der kommenden Saison heuert er als spielender Assistenztrainer bei HOJ Handbold aus der zweiten dänischen Liga an und soll mithelfen, dass der Aufstieg gelingt.
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